Drachensachen

Frittenrezensionen Kartenspiele
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Kalte Fritte

Drachenkaddy

Ich bin ganz ehrlich: Ich hab diesen Bericht hier echt vor mir hergeschoben.

Schon länger.

Aber heute ist es soweit und ich möchte euch von meinen Erfahrungen mit Drachensachen erzählen.

Also …

Drachensachen ist ein Kartenspiel von Wyrmgold, die uns das Spiel auch freundlicherweise für die Rezension gestellt haben – danke dafür! Und die haben auch Kin, den Drachen, erschaffen. Und dessen Gunst wollen wir im Spiel erlangen.
Wie?
Indem wir die Monster auf unsere Mitspieler hetzen! Bedeutet: Wir wollen möglichst schnell unsere Karten loswerden. Wenn wir allerdings nichts mehr ausspielen können, müssen wir den gesamten Ablagestapel auf die Hand nehmen. Das ist kacke und das will keiner.

Hier bei Drachensachen gilt: Wenn man dran ist, muss man eine gleich hohe oder höhere Karte auf den Ablagestapel ablegen, als die, die oben auf liegt.

Die Karten haben abhängig von ihren Werten auch noch Aktionen wie „2 ziehen“, „Aussetzen“ oder so. Es erinnert also ein bisschen an Drachenmaumau. Zu den Zahlen gibt es dann auch noch Drachen, die u.a. den Stapel auf null zurücksetzen, sodass man wieder von vorn beginnt mit dem Ablegen (also in Bezug auf die Zahlen), oder sogar den ganzen Ablagestapel aus dem Spiel entfernen … Da der Nachziehstapel mit 18 Karten limitiert ist, kann einfach irgendwann nix mehr nachgezogen werden und alle Karten sind auf den Händen und auf dem Ablagestapel in der Mitte.

Jeder hat außerdem „Das letzte Aufgebot“ vor sich liegen – das sind 3 verdeckte und 3 offene Karten, die jeder Spieler auch noch wegspielen muss … naja, sollte. Die Karten hierdraus dürfen allerdings erst gespielt werden, wenn alle Handkarten abgespielt wurden.

Sisyphos mein Name

Sobald jemand keine Handkarten mehr hat und auch alle vor sich liegenden Karten weggespielt hat, gewinnt die Runde. Wer einer Runde gewinnt, kriegt einen Fluch, der ihm den Start in die neue Runde schwieriger macht. Außerdem gibt´s auch Fertigkeiten, die immer für eine Runde gelten. Die verändern Regeln, sodass plötzlich Dinge anders gehandhabt werden dürfen.

Gespielt wird über mehrere Runden. Ziel ist es, am Ende einer Runde möglichst wenig Karten zu haben. Denn die Kosten „Gold“ und man will sein Gold natürlich nicht verlieren.

Hier findet ihr die Regeln, falls euch die Aktionen und der Ablauf im Detail interessieren.

Mehr Regeln als Spaß?

Ja, irgendwie schon. Es ist irgendwie ein ziemlich aufgepumptes MauMau mit Drachen. Mit sehr süßen Drachen! Ich mag die Illus total und finde, Drachensachen sieht total schön aus. Da verstecken sich lustige Details und es macht Spaß, sich das anzugucken.

Aber …

Es kommt halt schon auf die inneren Werte an.

Und die fehlen mir im Spiel.

Drachensachen kann man laut Schachtel zu 2. oder auch zu 6. spielen, auch, wenn in der Regel steht, dass man das am besten nicht tun soll.

What?!

Ja.

Empfohlen wird das Spiel für 3-5 Menschen. Dann sollte das doch auch draußen draufstehen! Denn mit 2 kann es sogar sein, dass das Spiel nicht funktioniert! Ist bei uns 2 x geschehen. Wir haben es zu 2. gespielt und waren in einer Endlosschleife gefangen. Das ist frustrierend.

Kein Drachenspaß.

Dann halt mal zu 3 versuchen.

Kein Drachenspaß.

Das war nicht Maumau – das war die unendliche Geschichte. Gefühlt haben wir eine halbe Stunde lange das gleiche gemacht. Währenddessen haben sich die Kartenstapel nur verschoben, von einem zum anderen. Sonst war da nix. Keine Spannungskurve, kein Feuer, kein Drachenfeuerwerk.

Kein Drachenspaß.

Zu viert?

Besser, aber auch hier haben mich die Schwingen des Drachen nicht abgeholt.

Aber ja … Nach meinen Erfahrungen mit 2 und 3 Leuten war ich sicherlich voreingenommen und Drachensachen hatte es schwer im 4er Test.

DURCHGEFALLEN!

Zitate sagen mehr als 1000 Worte?

Ich hab ein Zitat aufgefangen, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Denn auch, wenn ich einige Stimmen im Internet gefunden habe, die Drachensachen loben, so hab ich doch in meinem Umfeld eher die negativen Stimmen einfangen können. „Und ich bin auch ganz ehrlich: So ein Spiel ist Feuerholz. Wäre dieses Spiel mit Krönchen in den Fängen eines Drachen – ich würde erst mal Pommes essen gehen. Und das gaaaaanz lange.“

Mit knapp 6,6 bei boardgamegeek fliegt Drachensachen eher so im Mittelfeld. Für mich ist Drachensachen leider eher ein Spiel, das ein Flugzeug in den Griffeln eines Kleinkinds ist und immer wieder fest auf den Boden geschlagen wird. Da fliegt nix.

Es tut mir leid, dass ich hier nichts Besseres von meinen Erfahrungen berichten kann. Ich hab es echt versucht. Mit verschiedenen Menschen, Konstellationen, Spielerzahlen. Das war leider echt nix.

Lecker

  • Die Illus sind wirklich niedlich

Pfui

  • uff. Es ist zu viel für diese Zeile. Lest den Text weiter oben einfach ;-)

Fazit

Kaddy versteckt sich

  "Ich möchte Drachensachen nicht mehr spielen. Angucken ja, aber nicht spielen. Nicht zu zweit, nicht zu dritt, und auch nicht mit noch mehr. Drachensachen muss sich ein neues Nest suchen, denn bei mir darf es sich nicht einnisten. Ich finde es schade, dass ich diese (ziemlich schlechten und lahmen) Erfahrungen gemacht habe. Das hätte ich mir anders gewünscht - aber et is wie et is. Seitdem ich Skyrim spiele, dachte ich eigentlich, ich sei ein Drachenblut. Aber offenbar keines, das mit Kin verwandt ist ... Aber jetzt mal was Schönes, so zum Abschluss: Heute gibt´s Bratkartoffeln."
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