Findet Nessie

Brettspiele Frittenrezensionen
6

Gute Fritte

Blub-Blub-Knips

Hast Du Angst vor Seeungeheuern? Brauchst Du nicht. Denn Nessie ist alles andere als böse, gefährlich und schrecklich. Dafür äußerst fotogen und eine Augenweide vor der Knipse. Genau das wollen wir auch: Ein Monstermodel mit Flossen! Wer meint aus Findet Nessie eine Hand voll Fischstäbchen machen können, ist bei diesem Kinderspiel falsch. Wir wollen Nessie nur fotografieren – wenn auch in Teilen und zusammengepuzzelt. Findet Nessie ist bei Lifestyle Boardgames erschienen und wird hierzulande über Asmodee vertrieben. Ein sehr niedliches und ungefährliches „Popelspiel“ für Fingerspitzen, Merkköpfe und Knipsverliebte. Ob Hans-Peter Schliemann und Bernhard Weber Hobbytauchende sind – wir werden es in dieser Rezension euch nicht verraten, das schon mal vorneweg. Aber über Findet Nessie werden wir sehr gerne berichten.

Mit der Spiegelreflex unter Wasser

Die Optik der Kamera, mit der wir auf Taucherknipsjagd gehen, sieht nicht aus, als ob sie wasserdicht wäre. Egal. Denn im Spiel ist alles möglich. So auch mit der ollen Knipse. Aber nicht nur die macht ne Menge her, wenn man sich das Spielmaterial von Findet Nessie anschaut. Nein. Auch die anderen Materialien sehen echt toll aus. Wir haben einen 3D-See, den wir betauchen. Ausgesägte Tauchende, die von oben mehr als cool aussehen. Und dann haben wir noch allerlei süße Fisch- und Wasserwesenzeichnungen auf Plättchen.

Also, optisch und haptisch ist Findet Nessie eine Augenweide und lohnenswert geknipst zu werden.

Aber auch spielerisch ist das Spiel sehr toll und macht echt viel Spaß. So manch Spielerfahrene werden bei Findet Nessie an Glupschgeister denken, was bei Kosmos erschienen ist. Und tatsächlich haben die beiden Spiele eine Menge gemeinsam. Während wir bei dem Glupschgeisterspiel ein „Wettrennen“ im Glupschgeister durchführen, sind wir hier wettrennerisch auf der Jagd das perfekte Foto von Nessie zu machen. Dabei müssen wir 6 Einzelteile von Nessie finden. NEIN! Bitte nicht losweinen. Es sind nicht wirklich 6 Einzelteile im Lock Ness, die blutig umherschwimmen. Wir wollen nur 6 Bereiche von Nessie einzeln fotografieren, um am Ende ein komplettes Bild von der Wasserdame zusammen zu haben. Also, keine Angst.

Mit dem Taucher von oben

Und so begeben wir uns auf einen Tauchgang, bei dem wir neben erhofften Nessiegliedmaßen auch andere Wesen im Wasser finden. Eine Schildkröte hier, ein dicker Fisch da und was ist das? Ein Tintenfisch? Sieht eher wie ne Seegurke aus. Egal.

Wir bewegen uns auf dem Spielfeld umher, und wenn wir auf Tauchgang gehen, heben wir einen kleinen Wasserdeckel ab und schauen, was wir entdecken. Das Spielfeld ist genial aufgearbeitet. Unter den Tauchenden zwischen Boden und Wasserspiegel liegen in einer Schicht kleine Plättchen aus, die man in diesem Hohlraum herumschieben kann. Der Hohlraum ist genau so breit, dass die Plättchen einander herumschieben, aber nicht sich stapeln. (Okay, das kann mal passieren, aber das ist eher selten der Fall, wenn man sachte mit dem Spiel umhergeht.)

Wir entdecken also nach und nach, was unter den Tauchstellen sich so tummelt. Nachdem wir unsere Entdeckung „ausgewertet“ haben, flüchten die Lebewesen ganz schnell, und wir schieben die Plättchen unter das Spielfeld und lassen dadurch alle weiteren Plättchen in der Kiste umherwandern. Sehr niedlich.

Das Ziel ist klar: Nessie finden. Und wer es schafft, die ersten 6 Schüsse auf Nessie abzufeuern, also die Schnapp, gewinnt das Spiel und darf jubeln.

Popelfinger mit etwas merken

Das ist schon mal ganz klar: Dicke Wurstfinger sollten selbige vom Spiel lassen. Denn manches Mal will man so manch kleinen Token herüberziehen und schwupps, macht sich das kleine Plättchen von dannen. Grrrr… Etwas die Fingerspitze anlecken, dann klappt es schon besser. Aber das muss erst einmal erlernt werden, dass es so geht.

Jüngere und Kleinere finden es ganz toll mit den Fingern nach den kleinen Plättchen zu fischen. Wir popeln im Wasserhohlraum umher und hoffen ganz stark ein weiteren Nessiestück fotografieren zu können. Das ist manchmal ganz schön frickelig, macht aber auf jeden Fall Spaß.

Was auch Spaß macht ist der Memo-Effekt, den man bei Findet Nessie einsetzt. Wir alle beobachten, was im Wasser zu sehen war. Oh ha, ein Stück Nessie. Und ich brauche dieses Stück auch. So schauen wir, wo das Plättchen hingeschoben wird, und hoffen ganz schnell drauf, bald dieses Plättchen auch zu finden.

In einem 2 Personenspiel ist dies auch relativ gut möglich. Aber spielt man mit 3 oder gar 4 Menschen, bewegt sich so viel unter Wasser, dass man oft verblüfft ist, wo sich die Plättchen verstecken und in wie weit sie unterhalb des Wasserspiegels wandern.

Ganz schön gemacht und einfach toll. Hier ist große Freude und teilweise auch äußerste Verwunderung am Tisch zu entdecken. Kleinere und Größere haben hier gleichermaßen Freude und auch Schadenfreude.

Fazit

Ich schätze an dem Spiel genau diese beiden Aspekte sehr. Einmal die Fingerfühligkeit, und dann noch dieser Verschiebe- und Merkmechanismus. Mit den Zeigefigern sind wir auf der Spur und fummeln im Wasser herum. Sehr süß gemacht und thematisch einfach toll. Wir tauchen ab, in das Spielfeld hinein, erblicken kurz Fische und eine Muschel, und schwupp-schwupp kurz darauf sind alle verschwunden. Sehr süß.

Mit den Fingern schieben wir die Plättchen umher und manchmal zu Tauchern zu, manches mal von denen weg. Man kann Findet Nessie schön gemein und auch schwer spielen, wenn man stets die „Nessieteile“ so weit weg schiebt, dass manch andere vergeblich umhertauchen. Wie gut, dass von Nessie gleich mehrere gleiche Teile umherschwimmen.

Ich mag das Spiel und bin sowohl von der Ausstattung, als auch vom Spielgefühl sehr zufrieden. Die Partien sind kurzweilig, es bringt etwas Ruhe am Spieletisch herein und manch hektisches Kind habe ich hier konzentriert und feinfühlig erlebt. Das finde ich toll.

Lecker

  • Handkoordination und merken sind gefragt, und es sieht super putzig aus

Pfui

  • Nichts für fette Flutschfinger

Fazit

Funfairist holt tief Luft und prustet in den Schnorchel

Ein ganz süßes und schön gemachtes Kinderspiel. Kinder und Eltern / Erziehungsberechtigte werden hier Spaß und Freude haben. Tolles Material, tolles Thema und die Kameras sehen echt super aus. Ich vergebe eine echt gute Fritte und sage: Weiter so. Und jetzt schschschhhht, ich will Nessie noch knipsen gehen. Nicht so laut bitte schön ... Herzlichen Dank Asmodee, die uns ein Rezensionsexemplar gestellt haben.
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Gute Fritte