Go5

Frittenrezensionen Kartenspiele
4

"Na ja"-Fritte

Hybrid in Karten

Wer schafft es ein Go5 auszulegen und damit die Spielrunden zu beenden? Und was ist ein Go5 überhaupt? Beim gleichnamigen Kartenspiel haben wir es mit einem Hybrid aus Rommé und RummyCup zu tun. Alles in Karten und mit Zahlen, und Farben und irren Mustern. Armin Mumper steckt dahinter, der beim NSV dieses Kartenspiel herausgebracht hat. „Taktik trifft Spielspaß,“ wird hier versprochen. Hm, ob wir das auch so sehen? Mal schauen …

Musterkarten im Quadrat

Wir alle haben eine Mission: Ein Go5 auslegen. Also, 5 Karten, die irgendwie zusammen passen, sei es ein Zahlen-5ling, oder 5 in einer Farbe, oder ein entsprechendes Muster, oder gar der wertvolle schwarze Hintergrund. Damit beenden wir die Runde und bekommen Punkte. Vor Spielbeginn machen wir aus, wie lange wir spielen, also, wie hoch der maximale Punktewert sein soll. 500? 1000? Spielen wir bis Morgen früh und nehmen 500.000 Punkte? Ihr entscheidet, ab wann euch Go5 aus dem Hals raushängt.

Gespielt wird, wie man es nicht schlechter von Rommé und RummyCup hätte klauen können. Ein Hybrid. Aber manchmal ist gut geklaut besser, als schlecht selber gemacht. Bei Go5 ist das fast sogar der Fall, denn die Tauschmöglichkeiten sind schon recht tricky. Besonders wenn man mit 4 Mitspielenden spielt, und schon einige Sets ausliegen, können Doppel- und Dreifachtauschvorgänge ganz sexy sein. Da muss man schon aufpassen, was ausliegt, und was wo wie getauscht werden kann.

Auch die Sonderregelung außerhalb seines Zuges eine Karte für ein Go5 zu nutzen lässt an das Rommé-Klopfen erinnern. Nett und verlangt einen wachen Zustand der Mitspielenden.

Und dennoch habe ich bei Go5 irgendwie das Gefühl der Langeweile und des spielerisch öden Beigeschmacks. Vielleicht liegt es auch an den Karten, die ich mal sowas von unansprechend und öde finde. Die Optik seines Tri-Memo Spiels fand ich ja mega, aber diese hier? Ne ne ne, die geht zumindest für mich, sowas von gar nicht. Da wäre doch nich was drin gewesen …

Postmoderne in der Verwurstung?

War das Tri-Memo von Armin Mumper im Grundherzen ein einfaches Memory, was aber mit einer genialen Optik daher kam, so zeigt sich hier ein Hybrid aus Rommé und RummyCup. Nur leider wurde hier grafisch ins falsche Retuschiertöpfchen gegriffen. Bei Spiel eins ein nettes Spiel mit erstklassischer Grafik, und nun ein schon eher spielerisch attraktiveres Spiel mit einer so la la Optik. Hmmm, was wäre nur gewesen, wenn man die Spielidee mit der Grafik der beiden Spiele vertauscht hätte? Zumindest würde Go5 dann etwas besser wegkommen, grafisch gesehen.

Leider hat mich Go5 gar nicht abgeholt, auch wenn ich die beiden Spiele, die dieses Spiel adaptiert sehr gerne mag. Ich fand die Runden mit Go5 eher plätschernd und langweilig. Ruhig und gediegen spielen Reihe für Reihe die Mitspielenden die Karten aus, und so richtig Fahrt oder Ärger kommt gar nicht auf. Teilweise ist man verwundert, wie toll und aufmerksam jemand Karten tauschen konnte, oder man wundert sich, wie zufällig jemand Runde für Runde tolle Sets einfach so in die Flossen gezogen hat. Ja ja, Kartenspielen ist auch ein bisschen wie Glücksspielen. Mal hat man Flöten auf der Hand, und dann nur AA.

Darum war ich gar nicht zu traurig, wenn unsere Go5 Runden zu Ende waren. Und warum das Spiel ausgerechnet Go5 heißen muss, erschließt sich mir immer noch nicht. Okay, wir sammeln irgendwie ein 5ling, das ist klar. Aber warum Go? Auch liest sich das irgendwie wie ein „GoP“, was auch eine Abkürzung sein könnte.

Go5 wird wohl ein Spiel sein, was manch Menschen hier und da mal zu Gesicht im Laden stehen werden, aber was bei wenigen dauerhaft auf dem Tisch landen wird. Für mich fühlt sich Go5 eher als Werbegeschenk an, was man als Firmenkunden als GiveAway Besuchenden mit in die Messetüte beilegt. „Ach schau an, ein Spiel. Bei Zeiten mal spielen, sonst gerne an die Kinder von gegenüber schenken, die das Spiel nie spielen werden.“

Lecker

  • Gut zusammengefasst, aber mehr auch nicht.

Pfui

  • Jeder spielt für sich irgendwie hin.
  • Stilles sammeln.
  • Auch die Grafik ist leider überhaupt nichts.

Fazit

Funfairist fasst zusammen

Na ja, na ja, na ja, über ein Na ja kommt dieses Go5 bei mir nicht raus. Wirklich tolle Vorlagen wurden hier mit einer unansprechenden Optik zusammengekleistert und zu einem müden Kartenspiel zusammengepackt. Hier und da ein nettes Spielgefühl, aber auch nur wirklich hier und da. Schade. Herzlichen Dank an den NSV, die uns dieses Spiel für eine Rezension zur Verfügung gestellt haben.
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"Na ja"-Fritte