Ey, du Kreatur.
Heroes – Zorn der Elemente ist ein Spiel für 2 bis 4 SpielerInnen ab 13 Jahren und kann gute 1,5 Stunden dauern. Ihr braucht auf jeden Fall Armmuckis bei diesem Spiel (dazu später mehr!). Erschienen ist es bei den Heidelbären bzw. bei Rebel bzw. bei Asmodee und der Autor heißt Adam Kwapinski, der u.a. auch InBetween erschaffen hat.
An dieser Stelle schonmal ein zauberhaftes Dankeschön an Asmodee, die uns Heroes – Zorn der Elemente als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Zuerst einmal könnt ihr euch jetzt ein paar Bildchen vom Spiel anschauen und dann schauen wir uns an, worum ´s überhaupt geht und was Helden mit den Elementen zu tun haben.
Elemente
Aaaaaalso: Bei Heroes – Zorn der Elemente ist jeder Spielende ein Held, der einem der 4 Elemente zugeordnet ist. Jeder hat spezielle Zauber, die auf seinen elementarischen Fähigkeiten basieren und zu Beginn des Spiels hat man auch noch die Möglichkeit, 3 andere Zauber zu lernen.
Außerdem hat jeder Held natürlich – wie sollte es auch anders sein? – eine eigene Armee aus Kreaturen, die beim Überleben und Niedermetzeln helfen. Und eigene Würfel.
Und dann hat jeder auch noch ein Spielertableau, auf dem die Armee platziert wird. Es beginnt schon mit ersten, schwierigen Entscheidungen: Zuerst einmal muss man gut wählen, welche 3 zusätzlichen Zauber man gerne haben möchte und vor allem: Welchen Helden man spielen möchte! Denn zu Beginn sind alle nacheinander an der Reihe und können sie entweder einen Helden nehmen oder einen Zauber aus der Auslage. Und da gilt: Was wech is is wech. Schon beim Ausrüsten zu Beginn des Spiels sollte man gut aufpassen, was man zu sich nimmt:
Zauber müssen mithilfe von Würfelsymbolen aktiviert werden. Allerdings erhält man auch immer magischen Schaden, wenn man ein Würfelsymbol vor sich liegen hat (zu dem Zeitpunkt, an dem man sich aus dem hektischen Gewürfel ausklinkt und seine Aktion durchführt), das genau gegensätzlich zu dem eigenen Symbol ist: Sprich, wenn ich das Symbol Feuer mit meinem Helden repräsentiere, dann wäre es keine sonderlich gute Idee, mir viele Zauber zu nehmen, die viele Wassersymbole benötigen. Denn das macht Aua. Immer und immer wieder. Das wäre also doof.
Die ganzen Regeln könnt ihr übrigens hier finden. Und dazu möchte ich auch noch was sagen: Ich finde die Regeln toll. Sie sind gut geschrieben und total verständlich. Wichtige Dinge sind in Gold hervorgehoben und Passagen, die man als Einsteiger ignorieren sollte werden auch nochmal aufgezeigt. Denn: Beim ersten Mal kann´s schon ganz schön chaotisch am Spieletisch werden, wenn alle gleichzeitig drauf los würfeln. Aber gleich dazu noch mehr.
Und dann gibt´s auch noch ne Schnellstartregel, die alles wichtige auf 4 Seiten zusammenfasst und mit der man direkt ins Spiel starten kann. So oft und gern ich auch über Regeln meckern: Hier nicht. Geilo!
Ausgerüstet
Aber gut, weiter im Text. Wenn alle ausgerüstet sind, geht´s los. Und eine Runde verläuft immer gleich, auch, wenn jede Runde sich von Grund auf unterscheidet. Denn es läuft so:
Alle würfeln gleichzeitig. So oft und so schnell sie wollen. Ziel ist es nämlich, möglichst schnell sinnvolle Würfelergebnisse vor sich liegen zu haben, mit denen dann Karten (Kreaturen oder Zauber) aktiviert werden könnten oder mit denen man entsprechend andere Aktionen ausführen kann. Für alle Aktionen benötigt man unterschiedliche Symbole.
Sobald einer sich entscheidet, die richtigen Symbole gewürfelt zu haben, ruft er STOOOOOHOOOOOOP und die aktuelle Runde wird kurz unterbrochen. Denn derjenige Spieler kann nun eine (NUR EINE! … na klar, weil man sich hier gar nicht um viel kümmern muss) Aktion ausführen, die er mit den Würfeln quasi „bezahlt“ – wobei er die Würfel aber behalten darf. Er muss nur darauf achten, dass er alle geforderten Symbole gewürfelt hat. Er kann z.B. nen Zauber wirken, wobei man in permanente und einmalige Ereignisse unterscheidet, oder seine Kreaturen losschicken und andere verhauen lassen. Zauber können auch gebannt werden oder man lernt nen neuen Zauber oder stockt seine Handkarten mit den Karten aus seinem Zauberfundus auf. Aber: Bevor man seine Aktion dann durchführen kann, kriegt man natürlich erstmal Schaden vom gegenteiligen Element, wenn man entsprechende Würfelsymbole vor sich ausliegen hat.
Ja, und dann sollte man auch noch dafür sorgen, dass die eigenen Kreaturen auf dem Tableau gut positioniert sind, denn so kann man sie – zumindestens ein bisschen – vor Angriffen von anderen schützen.
Sowohl die Helden als auch die Kreaturen können Schaden nehmen. Das möchte man natürlich tunlichst vermeiden.
Sobald dann der aktive Spieler seine Aktion ausgeführt hat, dürfen die anderen weiterwürfeln und das ganze wird so lange wiederholt, bis jeder eine Aktion gemacht hat oder gepasst hat. Wie gesagt: Hier gibt´s keine Spielerreihenfolge, sondern die Schnelligkeit und das Würfelglück entscheiden über die Reihenfolge.
Ende
Das Ganze macht man dann so lange, bis nur noch ein Held lebt. Dann ist das Spiel vorbei und der letzte, der noch steht, gewinnt.
Da die Karten, so sie denn Text enthalten, selbsterklärend sind und es für den Fall der Fälle auch noch ein Glossar gibt sind bei uns keine großartigen Fragen aufgekommen, was ich sehr angenehm fand.
Das Würfeln ist tatsächlich ganz schön hektisch und es braucht einige Partien, bis man sich für eine Taktik entschieden hat. Soll ich lieber schnell würfeln und möglichst schnell irgendwelche Würfel nutzen, um als erster eine Aktion zu machen? Oder macht es doch eher Sinn, das Tempo ein bisschen rauszunehmen, um erstmal zu sehen, was die anderen machen, um dann reagieren zu können? Und welche Kreaturen sollte ich denn auf jeden Fall in meine Armee nehmen? (Man darf immer nur welche im Wert von 10 dabei haben.) Nehme ich lieber die Starken, die viele Punkte haben und somit meine Armee verkleinern oder nehme ich lieber viele, die nicht ganz so kräftig sind, aber eben dafür sorgen, dass meine Armee eng an eng steht?
Und wenn ich dann meine Aktion durchführen kann: Greif ich lieber an oder stock ich erstmal meine Zauber auf?
Lang
So eine Partie Heroes – Zorn der Elemente nimmt schon gute 1,5 Stunden in Anspruch. Leider ist auch irgendwie die Downtime hin und wieder ganz schön lang. Wenn ich als erste in der Runde die Würfel nutze und meine Aktion durchführe und dann darauf warten muss, dass alle anderen (bis zu 3) auch noch fertig werden und ggfs. mit ihren Aktionen gar nichts zu tun habe, dann kann das schonmal etwas Zeit in Anspruch nehmen, die ich absitzen muss. Ich kann in der Zeit auch nichts anderes machen, denn ich darf erst wieder in der nächsten Runde würfeln, wenn alle wieder von vorne mit dem Würfelschmeißen beginnen. Auch nicht-anwesendes Würfelglück kann nochmal dazu beitragen, dass sich die Würfelei ziehen kann.
*nachträgliche Anmerkung an dieser Stelle. Wie unser Leser Daniel schon richtig anmerkte: Zu zweit läuft das Spiel natürlich runder und die Wartezeiten sind entsprechend auch nicht mit denen eines 4-Spieler-Spiels zu vergleichen! Da wird dann flotter hin und her gehackt!
Das nächste Warten steht dann an, wenn ich als erste rausfliege. Die anderen spielen dann noch weiter und zwar so lange, bis nur noch einer übrig ist. Gut, dafür gibt es eine Variante, in der man nur ohnmächtig wird und wieder ins Spiel einsteigen kann, wenn man 5 bestimmte Symbole gewürfelt hat – aber trotzdem! Alleine diese 5 Symbole zu würfeln ist ja schon schwer und nimmt ggfs. ne Menge Zeit in Anspruch.
Mit diesen beiden Downtimegeschichten bin ich leider nicht sonderlich glücklich. Das Spielprinzip an sich gefällt mir gut, ich mag das Thema und auch die Illustrationen mag ich.