Kalte Kerzen und ein Trippeln auf dem Flur
In den düsteren Gemäuern der alten und schaurigen Burg sind es 4 nach Knoblauch riechende Kinder, die mit Streichhölzern durch die Gänge schleichen, und versuchen die kalten Kerzen anzustecken, so dass das Schloss wieder leuchtet und belebt aussieht. So machen sich die 4 Kinder auf den Weg, hinaus aus dem Kinderzimmer, um nach den erloschenen Kerzen zu schauen. Doch? Was war das? Hat es da nicht eben geraschelt? Die Legende sagt, dass eine Vampirkakerlake immer noch im Schloss herumspuken würde. Aber so einen Quatsch! Vampirkakerlake. So etwas gibt es doch gar nicht. Oder doch? Erfahrt bei uns mehr, ob die Legende stimmt, oder nicht, denn wir schauen heute auf Kakerlacula, dem Kinderspiel von Inka und Markus Brand, was bei Ravensburger erschienen ist.
Vegane Vampire
Doch! Die Legende ist wahr! Es gibt sie tatsächlich! Kakerlacula, eine vegane Vampirkakerlake, die durch das Schloss trippelt, und Kinder in Angst und Schrecken versetzt. Die brummt schnell und unberechenbar durch das Schloss und erschreckt die Einwohner so sehr, dass sie ihren Knoblauch fallen lassen, sobald sie in Berührung mit der kleinen Schabe kommen.
Manch andere Verlage würden aus Kakerlacula eine blutgierige Untotenschabe machen, die gierig aus den Löchern ihre Opfer bespringt, nur um ihnen das Blut aus den Hacken zu saugen, schlürf-schlürf … Nicht aber so der familienfreundliche Verlag Ravensburger. Nein, hier haben wir es eher mit einer vegangen Schabe zu tun.
Kakerlacula brummt durch das Schloss und läuft an den Kindern vorbei, mal drum herum, und manches Mal auch voll vor die Beine. Da kann eine Kinderfigur auch schon mal umkippen, so flink wie die Technikschabe vorbeigeschossen kommt. Hier wird nicht gebissen, hier wird erschreckt – reicht ja auch.
Doch um was geht es denn in Kakerlacula, und was will diese Vampirschabe überhaupt?
Kakerlake auf dem Mond
Nun, was sie will, wird leider nicht klar. Aber alles andere ist klar. Nämlich, wir spielen kooperativ zusammen die Kinderfiguren, und unsere Aufgabe ist es: Alle Kerzen im Schloss zu entzünden. Aus unserem Kinderzimmer in der Mitte des Spielbrettes können wir hinaus, der Würfelwurf zeigt uns, wie weit wir gehen können. Erreichen wir eine Kerze in unserer Farbe, machen wir sie an. Puh! Ein Schritt näher in Richtung Sieg.
Kakerlacula dagegen flitzt durch die Gemäuer und brummt mal links, mal rechts, mal geradeaus, und dann wieder zurück. Sollte sie uns erreichen (auch nur berühren), erschrecken wir uns so sehr, dass wir ein Knoblauch verlieren, das wir bei uns tragen. So ein Knoblauch muss dann abgegeben werden. Haben wir mal kein Knoblauch mehr, haben wir das Spiel verloren.
Doch es gibt eine Chance wieder an den begehrten Knoblauch zu kommen: Das Katapult! Ja, gelingt es nämlich der spielenden Bande die Vampirschabe Kakerlacula zum Mond zu schießen (ohne Scheiß, tatsächlich!), können wir sämtlichen Knoblauch wiederbekommen, und damit das Spiel verlängern. Plumpst stattdessen die Untotenschabe nur in den Burggraben, gibt es wenigstens ein Knoblauch wieder. In allen anderen Fällen gibt es nichts.
Kakerlacula – ich halt´s im Kopf nicht aus
Jetzt mal im Ernst Leute, ist die Idee, die hinter Kakerlacula steckt nicht turbo? Ich könnte mich bepieseln bei der Idee, wie geil ist das denn? Nicht nur die Idee eine Vampirschabe in einem Spiel zu haben, nein, auch noch diese zum Mond zu katapultieren, ist eine wirklich großartige Idee. Da könnte man eine Kindergeschichte draus machen – großartig.
Und so großartig sich die Spielidee und Thematik hinter Kakerlacula zeigt, so witzig und kurzweilig ist das Spiel an sich auch. 2 bis 4 Spielende (wobei man Kakerlacula auch alleine spielen könnte) haben mit diesem Spiel eine tolle Spielzeit. Nicht nur die Idee ist witzig und kurzweilig, sondern auch das Spiel und das Spielgeschehen.
Das Schloss schaut wirklich großartig aus. Auch wenn der Aufbau schon ziemlich herausfordernd ist. Erwachsene sollten beim erstmaligen Aufbau helfen – danach geht es kinderleicht.
Der Hex Bug nano ist immer ein echter Hingucker. Die Schabe ist großartig und brummt sich durch die Gänge. Auch hier beide Daumen hoch und ein tolles Spielzeug für Kinder und die, die gerne Menschen erschrecken, he he he …
Im Spiel selber hat man schnell raus, dass ein „Verstecken“ an Mauern eher etwas bringt, als mitten im Raum zu stehen. Hier wird man viel eher von Kakerlacula erwischt. Auch lässt man gerne mal ein Schritt verfallen, nur um nicht im Flur stehen zu bleiben.
Die Handhabe mit dem Katapult ist nach 3, 4 Versuchen schnell erlernt. Hier empfehle ich mit dem mitgelieferten Halbmond zu spielen, damit die Öffnung kleiner wird. Aber das Katapult zu bedienen bringt einen Heidenspaß ins Zimmer und lässt Kinder und Erwachsene quieken. Eine tolle Idee.
Kooperativ und Gegeneinander
Auch wenn wir Kakerlacula viel lieber kooperativ spielen, so geht es auch gegeneinander. Die Mondwand mit einer anderen Rückseite sorgt für Abwechslung dabei. Des Weiteren lassen sich auch eigene Varianten einfallen: Spielen auf Zeit, oder jeder hat einen eigenen Vorrat an Knoblauch und kann ganz ausscheiden, wenn er keinen Knoblauch mehr hat, … Ja, Kakerlacula bietet genug Ideen für kreatives Spielen. Wir sind auf jeden Fall begeistert, ähhh, Entschuldigung, kakerlavampirt.