Ganz schön warm hier …
Wenn der Sommer noch fern ist, dann träumt man sich gern irgendwo hin, wo es warm ist. In Afrika ist es warm! Aber da ist es manchmal sogar ein bisschen zu warm. Auch in Kariba, einer Stadt in Simbabwe, dürfte das so sein, aber um die geht`s hier gar nicht. Nein, es geht um das Spiel Kariba aus dem Hause Helvetiq!
Ey du Karibu!
Ein Karibu ist eine Rehart, Karibu bedeutet auf Swaheli „Willkommen!“ und Kariba – das bedeutet in unserem Fall Rauferei am Wasserloch. Denn bei Kariba befinden wir uns an eben solchen in Afrika, das nicht mehr allzu gut gefüllt ist. Acht verschiedene Tierarten wollen gleichzeitig einen großen Schluck aus dem Loch saufen, aber irgendwie sind alle auch ein bisschen schisserig. Der Elefant hat Angst vor Mäusen, das Zebra hat Angst vor Giraffen. Da hilft es auch nix, dass die Durst haben. Kommt ein größeres Tier, wird abgehauen.
Falls ihr Lust habt, euch anzusehen, wie das Spiel funktioniert, könnt ihr euch ein kurzes Erklärvideo für´s Spiel anschauen!
Mausen in Afrika
Ich weiß nicht, ob ihr es kennt, aber 2004 gab es ein Spiel bei Abacusspiele, das Mausen hieß. Dabei hat man Zahlenkarten mit Tieren auf den Hand und alle spielen in einer Runde eine Karte verdeckt aus, die dann gleichzeitig gezeigt werden. Ein Hund vertreibt beim Ausspielen Katzen, Katzen die Mäuse usw., was dafür sorgt, dass man Tiere einsammelt und als Punkte behält. Bei Mausen werden also Karten ausgespielt und das stärkere Tier frisst … ähm … verjagt das schwächere Tier.
Ähnlich ist es auch bei Kariba, nur, dass wir uns eben in Afrika befinden und nicht irgendwo im deutschen Hinterhof. Allerdings wird bei Kariba nicht gleichzeitig, sondern nacheinander gespielt. Von unserer Hand spielen wir beliebig viele Tiere einer Sorte ans Wasserloch – wobei jede Tierart einen festen Platz hat. Sorgen wir dafür, dass eine Tiersorte durch unseren Zug drei oder mehrmals ausliegt, dann wird das nächst niedrigere Tier vertrieben, das wir als Punkt bekommen. Liegen mehrere Tiere dort, die vertrieben werden, dann gibt´s alle Karten als Punkte, und alle hauen ab. Wenn jemand fertig ist, zieht man eine Karte vom Stapel nach und der nächste ist an der Reihe. So geht es reihum nacheinander, bis alle Karten komplett weggespielt wurden.
Hin und wieder kann es bei Kariba vorkommen, dass auch Schimpfworte am Tisch fallen, wenn man sich den ultimativen Spielzug überlegt hat, der dann einfach wie eine Seifenblase von jemand anderem zum Platzen gebracht wird. Na herzlichen Dank …. 😉
Niedlich
Normalerweise finde ich Illustrationen von Tieren niedlich, auf denen die Viecher riesige Kulleraugen haben und einfach so aussehen, dass man nie mehr aufhören möchte sie zu knuddeln. Wer Kariba aufmacht, wird eine völlig andere Art von Design finden und ich bin selbst überrascht es zu sagen, aber: Ich finde diese Tiere mega niedlich!! Wie süß sieht das Erdmännchen bitte aus?! Vielleicht nicht sonderlich realistisch, aber man erkennt, was es sein soll und es ist einfach mal was anderes. Das gefällt mir mega gut! Das Wasserloch ist, sagen wir mal, minimalistisch gestaltet, was zum Spiel und der kleinen Schachtel passt.
Reisespaß
Kariba ist ein Spiel to go, weil die Schachtel eigentlich in jede Art von Tasche passt. Die Regeln sind auf buntem Papier in verschiedenen Sprachen abgedruckt – das macht schon Freude beim Auspacken. Das Spiel an sich ist leicht erklärt und zugänglich, was bedeutet, dass man es sowohl mit Vielspielern als auch mit Wenigspielern flott spielen kann. Es gibt auch noch eine Fortgeschrittenen-Variante, in der es nicht nur einen Nachziehstapel gibt, sondern auch 3 offenliegende Karten, aus denen man am Ende seines Zuges wählen darf.
Ich finde, dass Kariba ein schönes, schnelles Spielchen ist, das nicht nur am heimischen Spieletisch, sondern auch unterwegs super dafür geeignet ist, was Kleines zu spielen. Ich würde es nicht als strategischen Klopper bezeichnen, aber so ein bisschen nachdenken sollte man schon, um am Ende die meisten Tiere eingesammelt zu haben. Denn ich muss schon überlegen, welche Tiere von meiner Hand in welcher Menge gerade am meisten Sinn ergeben … Das sollte man nicht leichtfertig entscheiden.
Und das ist übrigens auch der Punkt, in dem sich Mausen, auf das ich mich bezogen habe, und Kariba natürlich unterscheiden. Hier bei Kariba muss ich planen, was ich mit meinen Handkarten am besten machen sollte, bei Mausen muss ich überlegen, was ich noch auf der Hand habe, und was die anderen noch haben – und dann Entscheidungen treffen. Darauf zu achten, welche Karten meine Mitspieler schon gespielt haben, schadet bei Kariba sicherlich auch nicht, ist aber für mich kein essentieller Bestandteil des Spiels.