Scubi Sea Saga

Brettspiele Frittenrezensionen Guten APPetit
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Lasche Fritte

Scubi du – where are you?

Wenn ich Scubi Sea Saga in der Hand halte, dann fange ich ungewollt immer an „Unter dem Meeeeeer, unter dem Meeeeer …“ zu singen. Denn vom Deckel lachen mich verschiedene Unterwasserbewohner an und ich denke an Arielle, die aber überhaupt gar nichts mit diesem Spiel zu tun hat. Wir haben bei Scuby Sea Saga die Aufgabe, Ketten von gleichen Tieren zu finden bzw. zu bilden, weil wir für die Punkte bekommen. Und weil wir die verschiedenen Tierchen dann aus dem Wasser holen, fallen andere nach unten und bilden mit etwas Glück neue Kombinationen, die wir dann auch noch einsammeln können. Unterwasserpotionexplosion? Nein. Unterwassercandycrush? Nein. Auch nicht. So ne Mischung irgendwie.

Aber fangen wir doch mal vorn an.

Danke an Rudy Games, die uns in Essen 2018 mit Scubi Sea Saga als Rezensionsexemplar ausgestattet haben!

Scubi ist ein Seepferdchen und ist unser Reiseleiter hier bei Scubi Sea Saga. Im Endeffekt sollen wir möglichst viele kleine Fischis vor dem großen bösen Hai retten und dafür bekommen wir dann Punkte. Das Spiel wirbt damit, dass keine Regeln gelesen werden müssen, sondern, dass man, sobald man die zum Spiel zugehörige App heruntergeladen hat, direkt losspielen kann. Bei solchen Formulierungen wäre ich ja immer vorsichtig … Es gibt kein Spiel ohne Regeln, kein Spiel, das man einfach so spielen kann, ohne irgendwas zu lesen. Und ob ich mir jetzt die Regeln im Regelheft anschaue oder sie in der App lese … Das macht für mich persönlich keinen großen Unterschied. Regeln sind Regeln. Aber gut…

Sobald die App installiert ist und wir uns einen Account erstellt haben, kann es losgehen. (Ohne Registrierung geht hier gar nix!) Die Unterwasserkirmesmusik startet und parallel zum Gedudel startet die Einleitung ins Spiel. Zu Beginn einer Runde muss zuerst einmal das Spielfeld vorbereitet werden. Auf der App sehen wir, welches Tierchen auf welchem Platz auf dem Spielplan liegen muss. Das sind auf jeden Fall eine Menge Plättchen, die wir erst einmal raussuchen und hinlegen müssen, bevor wir überhaupt irgendwas machen können …

Wenn dann alles bereit liegt, kann es losgehen und wir können mit dem Spielen anfangen. Wir nehmen uns mehrere (mindestens 3 um genau zu sein) gleichfarbige Plättchen vom Spielfeld, die angrenzend liegen. Je mehr Plättchen einer Sorte das sind, desto mehr Punkte bekommen wir auch dafür. Dann entfernen wir diese Fische aus der Auslage. Wir haben nur 20 Sekunden Zeit, uns zu entscheiden, welche Tierchen wir retten wollen. Ist also nix für Menschen, die laaaange planen wollen.

Zack, zack!

Fische die oben lagen, rutschen dann, wenn die anderen Fische herausgenommen wurden, nach unten. Dadurch kann es dann passieren, dass neue Kombinationen entstehen. Das wird dann immer weiter so wiederholt, bis keine neuen Kombinationen mehr durch das nach-unten-rutschen entstehen. Je mehr gleiche Tiere man bekommt, desto mehr Punkte bekommt man, das hatten wir ja gerade schon – schafft man es aber sogar auch noch ein Seepferdchen in der gleichen Farbe einzusammeln, gibt’s Extra-Punkte. Die Punkte gibt man in der App ein, die das Kopfrechnen für alle übernimmt.

Wenn keine neuen Kombis mehr gebildet werden können, dann werden Plättchen blind aus dem Beutel gezogen und das Meer wird wieder aufgefüllt und der nächste ist an der Reihe. Derjenige, der nach 6 Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.

Damit es nicht immer gleich abläuft, passieren zwischendurch immer mal besondere Ereignisse, die ein bisschen Trubel an den Spieletisch bringen. Und auch der Hai wird immer wieder durch die Gegend schwimmen und hat es auf die kleinen Fischis abgesehen. (H)Aiaiai.

Trällerlala

Und im Hintergrund läuft die ganze Zeit diese schnell furchtbar werdende, wenn auch thematisch Musik aus der App. Hat was Hawaii. Kokusnusstrommeln. Oder wenn man auf Kugelfische haut. Da kommen sicherlich auch verschiedene Töne raus, abhängig davon, wie weit die ihren Mund öffnen. So wie bei uns Menschen, wisst ihr? Haut euch mal auf die Wangen und öffnet dabei den Mund unterschiedlich. Zack, fertig ist das Trommelkonzert.

Natürlich: man kann sie auf lautlos machen und ich würde auch jedem empfehlen, das zu tun – spätestens nach einer Viertelstunde kommt diese Endlosschleife einem nämlich schon zu den (blutenden) Ohren raus und macht einfach nur Bock auf eine riesige Fischpaella mit all den bunten Wesen, die wir eigentlich retten sollten. Ich kann jetzt natürlich schlecht beurteilen, wie Kinder diese Musik finden – bei uns (mehr oder weniger) Erwachsenen am Tisch hätte man das auch irgendwann als Foltermethode einsetzen können. „MACH DIE WÄSCHE ODER DU MUSST EINE STUNDE SCUBI HÖREN!!!“ Wie gemein …

Mal weg vom Ohr und hin zum Auge: Die Fische sehen niedlich aus und auch die App ist nett und funktional designed. Das Spielmaterial ist für ein Unterwassercandycrush hochwertig und man braucht keine Angst zu haben, irgendwas kaputt zu machen.

Der Spielaufbau war etwas, das mich in jeder Partie genervt hat. Diese ganzen Plättchen (64, wenn ich mich nicht verzählt habe) herauszusuchen und hinzulegen ist irgendwie schon … anstrengend. Ansonsten ist es halt: Fische tauschen, Fischschlangen bilden, Fische einsammeln, Fischpunkte einsacken, gemeiner Fisch schwimmt, Fischereignis passiert vielleicht, nächster Fisch … äääähm Spieler ist an der Reihe.

Andere Meinungen

Bei der Spielfritte gibt’s ja aber nicht nur mich, sondern auch den Funfairist und der hat zu Scubi Sea Saga tatsächlich eine andere Meinung – denn er findet das Spiel ganz niedlich und cool. In seinen Spielerunden kam es auch besser an, als in meinen. Von daher würde er den Fischis eine bessere Frittennote geben, als ich es tue. Aber Scubi und ich wir sind eine Menge geworden – aber keine Freunde. Da muss ich an eine Stelle aus den Känguru-Büchern denken, wo Marc-Uwe und das Känguru essen gehen im Dunkelrestaurant. Und dann entbrennt bei den beiden eine Diskussion über fehlende Sinne. Der eine will lieber taub sein, damit er den anderen nicht mehr hören muss, der andere wäre lieber blind, damit er den einen nicht mehr sehen muss. Ich für meinen Teil würde mich hier bei Scubi Sea Saga auf jeden Fall dafür entscheiden, taub zu werden, weil mich die Musik aus der App schon nachhaltig verstört hat. So auf Dauer. Wenn ich heutzutage in einen Aufzug steige, dann muss ich erst einmal tief durchatmen und einen großen Schritt machen … und dann hoffe ich, dass entweder gar keine Musik läuft, oder eine, die ich nicht kenne. 😉

Ich glaube, dass das Spiel für Kinder cool ist – die Einbindung der App in das Brettspiel ist sicherlich auch längerfristig interessant und lustig für Kiddies. Für Erwachsene … ich weiß nicht. Ich meine … Funfairist hat es Spaß gemacht hat. Ich für meinen Teil würde allerdings immer zur Candy Crush oder Frozen Freefall-App greifen, wenn ich Lust habe, Dinge zu vertauschen und Punkte dafür zu bekommen.

Lecker

  • Das Material ist recht hochwertig und wie die kleinen Racker da rumschwimmen ist ganz niedlich.

Pfui

  • Diese Musik .... ey.
  • Der Spielaufbau nervt mich.
  • Es ist halt irgendwie für mich nicht mehr als Candy Crush mit Spielbrett. Unter Wasser.

Fazit

Alter. Schwimm weg.

  "Ich werde Scubi Sea Saga verschenken. Und zwar an jemanden, der ihm (oder ihr!?) ein besseres zu Hause geben kann, als ich es tue. Ich möchte es nicht mehr spielen - dann könnte ich auch nochmal das Bejeweled auspacken, dass Funfairist irgendwann mal als Brettspiel angeschleppt hat. Aber mir fallen dann doch einige Spiele ein, die ich dann lieber spielen möchte. Viele sogar. Sorry, Scubi, aber das mit uns wird leider nichts. Aber der Funfairist, der mag dich. Versuchs doch mal bei ihm."
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