Die wilden Geister
Nein, keine Sorge, heute geht es nicht um Geister oder irgendwas Übersinnliches oder so. Mh… obwohl? Es geht um Tiere, die uns besondere Fähigkeiten erlauben und um Steine, die wir sammeln. Sagen wir also eher: Es ist Esoterik-Time! ;-D
Ich möchte euch heute vom 2 Personen-Spiel Spirits of the Wild erzählen, das in diesem Jahr bei Mattel erschienen ist. An dieser Stelle geht auch schonmal ein dickes Danke an selbige raus, da sie uns das Spiel für die Rezension zur Verfügung gestellt haben.
Wir wollen also heute herausfinden, weshalb Kojoten doof und Bären und Hasen gut sind.
Auf in den Zoo!
Also, fangen wir mal hinten an: Ziel des Spiels ist es, die meisten Punkte zu haben, denn dann gewinnt man.
Wie schafft man das?
Indem man möglichst vielen Tieren auf seinem Tableau die Steine liefert, die sie mögen. Hasen etwa mögen gern unterschiedliche Farben, ein Lachs will am liebsten alles haben und eine Schildkröte mag es einfarbig.
Jeder bekommt einen Satz Aktionskarten, die man vor sich auslegt. Jeder hat die gleichen Aktionen und wenn man dran ist, spielt man eine von ihnen aus. Dann wird die Aktion abgehandelt und die Karte umgedreht. So lange sie umgedreht ist, kann sie nicht genutzt werden, weswegen es auch eine Karte gibt, die es einem erlaubt, Karten wieder umzudrehen.
Und was können die Karten? Im Endeffekt sorgen sie dafür, dass man Steine aus dem Beutel ziehen und in die Schale legen darf oder welche aus der Schale nehmen darf, um sie auf seinem Tableau abzulegen. Aber es gibt auch noch 2 besondere Dinge: Die Spirit-Karten zum Beispiel. Das sind Tiere, die uns eine besondere Aktion ermöglichen, um zu kompensieren, dass wir in unserem Zug lediglich unsere genutzten Karten wieder auf die aktive Seite drehen. Davon stehen immer 2 zur Auswahl und das Tier, das genutzt wurde, wird unter den Stapel, auf dem es liegt, drunter gelegt. Dadurch erscheint ein neues Spirit-Tier mit einer neuen Kraft, die wir übrigens einfach pauschal die „Spritkraft“ nennen.
Ja, und dann gibt es noch den Kojoten. Der ist ein Arsch – allerdings nur, wenn er bei mir steht. Sonst ist der super. ;-D
Den darf ich bei meinem Mitspieler auf das Tableau stellen und das Tier, zu dem ich den Kojoten stelle, darf nicht weiter mit Steinen versorgt werden, bis der Kojote abhaut. Den Kojoten kann ich über eine der Karten bewegen, oder wenn ich die beiden Karten, die den Kojoten auf der Rückseite abgebildet haben, genutzt habe. Die ergeben dann nämlich einen kompletten Kojotenkopf und das bedeutet für mich, dass ich den versetzen darf.
Streit um Steine
Ich bin bei Spirits of the Wild darauf angewiesen, ein bisschen im Blick zu behalten, was mein Mitspieler so treibt und muss darauf achten, welche Karten mir noch zur Verfügung stehen und gleichzeitig auch nachhalten, welche Steinfarbe wie oft in Benutzung ist und was gerade überhaupt in der Schale zur Verfügung steht. Ach ja, und dann muss ich natürlich auch noch mit den Konsequenzen leben, die so ein Kojote mit sich bringt …
Ich mag Spirits of the Wild, weil es trotz weniger Regeln eine schöne Spieltiefe hat. Ich mag, dass man sich trotz dessen, dass es nur einen Rivalen gibt, gut umschauen muss, was gerade wo wie warum passiert, um daran angepasst seine Entscheidungen zu treffen. Das Spiel sieht super aus, macht haptisch was her und macht Spaß.
Jetzt kommt das große Aber!
Ja, denn es gibt leider auch einen Haken an dem Spiel, den ich nicht ganz so toll finde:
Ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich es jetzt schon „durchgespielt“ habe. Ich kenne Zweispielerspiele, die gefühlt jedes Mal wie neu erblühen (natürlich mit Abstrichen, aber ich denke, ihr wisst, was ich meinte). Das Gefühl habe ich bei Spirits of the Wild nicht. Ich hab das in unterschiedlichen Zweierkonstellationen gespielt und hatte irgendwie bald schon das Gefühl, ich wüsste wie der Hase läuft – auch, wenn ich weiß Gott nicht immer gewonnen habe. Aber irgendwie war der Reiz irgendwann weg, die Neugier des Erkundens, wenn man so will, hatte es sich in der Wanne mit nem Bierchen gemütlich gemacht und war daher nicht ganz so mit von der Partie.
Das finde ich schade. Ich denke an Hanamikoji, das ja auch ein reines 2-Personen-Spiel ist, und muss sagen: Da hatte ich das Gefühl, das ich hier bei Spirits of the Wild habe, nicht. Dabei ist es vom Grundkonzept her ähnlich: Wir haben die gleichen Aktionen und versuchen, diese möglichst günstig für uns durchzuführen.
Wer auf der Suche nach einem Spiel für 2 ist, der macht mit Spirits of the Wild nicht viel falsch. Ich werde es jetzt erstmal ein bisschen im Spieleregal stehen lassen, bevor ich es wieder anfasse und hoffe derweilen, dass die Neugier auf Sternchen und Tierchen bis dahin wiederkommt … Aber ich bin irgendwie guter Dinge.
Hier verlinke ich euch das Spiel auch nochmal bei Boardgamegeek, falls ihr dort noch ein bisschen stöbern wollt. Da findet ihr auch Anleitungen zum Lünkern!