Schlamassel-Assel
Was haben Fassasseln, Quasselasseln, Rasselasseln und Wasserasseln gemeinsam? Genau, sie sind vorm Würfelwurf der Mitspielenden nicht sicher, denn in Voll Verasselt versuchen wir die kleinen Krebse einzuheimsen und als Punkte zu sammeln, denn wer viele Asseln gesammelt hat, hat´s beim Würfeln nicht vermasselt. Wer wenige hat, hat es voll voll vermasselt, äh verasselt wollte ich sagen. Ein sehr interessanter Würfelmechanismus steckt im kleinen Würfelspiel Voll Verasselt von Carlo A. Rossi, was für 2 bis 5 Spielende bei Zoch erschienen ist.
Asseltreff, Vorgarten und Fang
Für nicht so oft Spielende ist die Ordnung auf dem Tisch hier und da eine kleine Herausforderung, und auch die Regeln, auch wenn sie gut geschrieben sind, sorgen für kleine verengte Augen, um genau zu verstehen, wie Voll Verasselt aufgebaut, gespielt und sortiert wird. Aber nach ein paar Ründchen ist, wie in so vielen Spielen auch, klar, wie der Hase läuft, äh, wie die Assel rasselt.
Vor allem sollte man sich nicht einfach die Würfel grabschen, die auf den Tisch liegen, denn tatsächlich kann der Vorwurf des Spielenden vor mir, mir zum Vorteil sein, da ich diesen teilweise mitnutzen kann. Das ist schon mal ein besonderer und etwas anderer Würfelmechanismus. Nicht gleich gierig die Würfel schnappen und alle werfen – vier können auch ausreichen von den sieben.
In Voll Verasselt versuchen wir Asseln zu erwürfeln, und diese (Karten) aus der Tischmitte zu nehmen. Im Spielgeschehen entstehen zwei Bereiche von Asselansammlungen: Eine Tischmitte, oder auch Asseltreff genannt, oder auch der Fang des vorigen Spielenden, denn den kann man auch mopsen, äh, wegasseln.
In jedem Fall sollte man seinen Wurf nicht vermasseln, äh verasseln, denn dann gibt es nichts, und der*die Vorwürfler*in bekommt die Karten als Punkte (oder auch in den Vorgarten, wie man möchte).
So spielt sich Runde für Runde, bis der Kartenstapel weg ist. Wer die meisten Asseln hat, ist King*Queen Dingeling und kann mit Rasseln rasseln.
Zockerspiel
Zochs Zockerspiel Voll Verasselt (ach, wie schön ist die deutsche Sprache) ist ein kleines und sehr nettes Würfelspiel. Hat man einmal die Regeln verstanden, spielt sich das kleine Würfel-Kartenspiel flockig runter. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass das Spiel in einer ungeraden Konstellation etwas besser zu spielen war, als in einer geraden. In meinen Runden war es so, dass bei einer geraden Spielendenanzahl zwei (bzw. einer) immer etwas schlechter wegkam, als in einer ungeraden Konstellation. Hier verteilte sich die Asselaufteilung etwas besser, als in einer geraden Anzahl. Darum würde ich an dieser Stelle empfehlen Voll Verasselt eher bei ungerader Spielendenanzahl auf den Tisch zu legen, als in einer Geraden.
Interessant ist der Würfelmechanismus. Hier wird oft gezockt bei der Überlegung, ob man Würfel a und b nicht würfeln solle, oder es riskiere alle zu würfeln, etc. Das fand ich sehr schön, dass die Würfel und der Wurf des Vorgängers meine Grundvoraussetzung darstellte. Echt ne nette Idee. Kannte ich vorher nicht.
Auch die Karten-Auslage mit Asseln aus dem eigenen Vorgarten zu ergänzen ist ein interessantes Vorgehen und hat mir gefallen. Vorgartenasseln sind nur bei einer Endwertung im Gleichstand interessant. Sonst nicht. Darum lohnt es sich diese in die Auslage zu bringen, um diese auch bei einem nicht vermasselten, äh verasselten Wurf sichern zu können. Interessant. Auch wenn ich der Gefahr laufe, meinen Nachwürfelnden damit eine tolle Auslage zu bieten, wenn ich es mal wieder vermassle, äh verassle.