Aus Plus wird Minus wird Plus
Da ist er, der Stromkreis. Und wir können ihn polen. Positiv? Negativ? Hmmm, egal, hauptsache ich habe meine Sets zusammen und gehe siegreich aus dem Spiel hinaus. Aber dafür bedarf es etwas an Planung, an Glück und an strategischem Kartenauslegen. Wir schauen heute auf Voltage aus dem Hause Mattel Games. Voltage ist ein Spiel von Brian Yu und ist ein 2 Personen Kartenspiel. Keine Sorge, unter Strom werdet ihr nicht gesetzt, aber ob das Spiel Spannung erzeugt und ob der Funken überspringt, das erfahrt ihr in unserer Rezension – zumindest, wie es bei uns war.
Britzel-Britzel
Und ja, bei uns ist der Funken übergesprungen. Zumindest etwas, aber dafür kurzweilig, doll und schön. In Voltage haben wir es mit einem Stromkreis zu tun, der ausgelegt wird. Na ja, eigentlich ist die Story hinter Voltage vollkommen Humpe, und auch die Spieleanleitung schweigt sich über die Geschichte aus, aber egal. Wir haben in der kleinen schwarzen Verpackung, die mit Lack versehen einen Blitz und die Schrift aufweist, 56 Karten, ein kleines Spielbrett zum aufklappen, und 4 Pol-Marker, die + und – zeigen. Die Steine sehen schon echt toll aus, und die leuchtende Farbe ist schon ein netter Hingucker.
Aber nicht nur begafft will ein Spiel werden, auch gespielt. Darum die Frage: Kann Voltage etwas? Nun, wir hatten in unseren Runden echt sehr viel Freude mit dem Spiel gehabt. Für die Spielzeit langt das Spiel vollkommen aus, und kurzweilig ist es allemal. Wir wissen aber auch, dass Voltage jetzt nicht der Dauerbrenner ist, denn ebbt der Freudestrom nach und nach ab. Dafür leistet Voltage nicht so viel. Aber für die eine oder andere 2 Personen Runde ist das Spiel bestens geeignet und sorgt für Spannung.
Ganz kurz etwas zum Spielgeschehen: Wir legen Karten aus, so dass sie auf der eigenen Seite und des Mitspielenden liegen. Dann wird geschaut, wann 5 Karten ausliegen bei einer Farbe. Dann werden die Seiten anhand der Summer verglichen. Und der Pol-Marker sagt, ob die Mehrzahl oder Minderzahl das Set gewinnt. Dann rutscht der Wertungsstein einen Schritt entsprechend hoch, und los geht die nächste Runde, bis jemand 4 Siegpunkte/Sets/Stufen des Wertungssteins gewonnen hat.
So mal kurz zusammengefasst. Aber was macht das Spiel denn so kurzweilig?
Minus und Minus ergibt Plus
Das spannende an dem Spiel fanden wir, dass man (relativ) gut planen muss, welche Aktion man durchführt. Manchmal ist es sehr ratsam keine 2 Karten auszuspielen, sondern lieber zu ziehen, um das Spannungsverhältnis der Pol-Marker zu verändern. Manchmal zieht man aber auch immer schön drauf los, und muss etwas an Spannung ändern, was man gar nicht will. Andererseits bringen gespielte Kurzschluss-Karten und durchgebrannte Sicherungskarten auch wieder ärgerliche Wendungen ins Spiel. Voltage kann, wenn man „gute“ Karten auf der Hand hat, strategisch gespielt werden. Aber oft ist es der Fall, dass der Kartenzug so unplanbar ist, und auch die Sicht auf die Rückseiten der Karten, dass Voltage ebenso vom Glück abhängig ist. Die beste, zumindest in unseren Partien hat sich dies gezeigt, Strategie ist es, den anderen Spieler mal „arbeiten“ zu lassen. Oft gingen wir als Gewinnende dabei raus, dass der andere die Vorarbeit gemacht hat, und wir letztlich mit wenigen Karten und gezielt gespielten Karten dabei gut aus dem Spiel gingen. Sollten jedoch beide diese Strategie verfolgen, so wird es schwierig …
Optik
Ein paar Worte noch zur Ausstattung und zur Optik. Voltage hat mich mit seinen partiell lackierten Karten sehr angesprochen. Eine tolle Optik und ein haptisches Fest. Wow, die Karten bereiten mir echt Freude. Sehr gerne mehr davon. Auch die Pol-Marker finde ich klasse und sehen richtig gut aus. Zusammen mit dem Spielbrett ist Voltage echt ein Hingucker und ein Augenfänger. Mir gefällt es sehr.
Ein nettes Spiel für 2 Personen, was nicht als Dauerbrenner auf dem Tisch liegen wird, aber für die eine oder andere Partie genau richtig. Solltet ihr es irgendwo günstig schießen können, lohnt sich n Spiel auf jeden Fall. Wir hatten zumindest Freude mit Voltage.