Asien, ich komme
Die Map Collection geht in die erste Runde, und das gleich mit einem doppelseitig bedruckten Spielplan. Mit der Zug um Zug Ausgabe Asien erhält das Zug um Zug Herz die Sagenhaftes Asien- und die Team Asien-Variante. Aber ob sich diese beiden Spielpläne lohnen, nun, das erfahrt ihr hier.
Wir starten die Spielplansammlung
„Begeben Sie sich mit Alan R. Moons Team Asien-Spielplan auf ein unwiderstehliches Abenteuer. Gemeinsam mit einem Partner treten Sie gegen andere Mannschaften an – auf der 25.000 km langen Fahrt von Kabul nach Beijing, durch die Steppen der Mongolei und die Wüste Gobi bis zum Gelben Fluss!
Aber vielleicht bevorzugen Sie auch das Vergnügen einer Reise allein auf der ruhigen Seidenstraße oder durch das geschäftige Treiben Indochinas? Dann ist François Valentynes Sagenhaftes Asien genau das Richtige für Sie. Allerdings warten hier die gefährlichen Gebirgspässe des Himalajas auf Sie!„
Im Jahre 2011 im ersten Quartal gab es bei Days of Wonder eine Ausschreibung zu einem Wettbewerb. Da hieß es: „Um das anstehende 10-jährige Jubiläum von Days of Wonder zu feiern (April 2012), veranstalten wir unseren bisher größten Wettbewerb. Der $10.000 Zug um Zug Spielplan- Design Wettbewerb bietet Ihnen die Möglichkeit, weltberühmt zu werden, indem Sie Ihren Namen ins Spiel bringen! Wenn Sie den in unseren Augen besten, von Fans entworfenen Zug um Zug Spielplan einreichen, wird Ihr Entwurf Teil der Zug um Zug Spielplan-Sammlung sein, die in Essen während der Spiel 2011 vorgestellt wird. Sie wird zusammen mit brandneuen von Alan R. Moon persönlich entworfenen Spielplänen veröffentlicht. Und als wenn das noch nicht genug ist, erhalten Sie für Ihren siegreichen Spielplan einen Geldpreis von $10.000!“ Wenn das mal nicht ein Ansporn war, mitzumachen und die Welt rund um Zug um Zug zu erweitern, ja sogar ein Teil zu werden. Mehrere Hunderte nahmen teil und reichten ihre Ideen ein, HIER könnt ihr etwas zur Halbzeit lesen. Doch letztlich schaffe es ein Mensch den Ruhm für sich zu gewinnen und nicht nur die fette Asche abzuräumen, sondern auch seinen Spielplan veröffentlicht zu sehen: François Valentynes hat sein Sagenhaftes Asien vorstellen können und gehört damit zur Zug um Zug Familie. Aber lohnt sich sagenhaftes Asien überhaupt? Und was wurde mit diesem Wettbewerb eigentlich eingeläutet?
Was ist in der Map Collection Nummer 1?
Days of Wonder versucht mit seinen Maps nicht erst seit Zug um Zug ein Gewand für das goldene Kalb zu finden, das zu schlachten gilt. Freunde und Anhänger von Memoir 44 kennen die Karten, die Days of Wonder immerzu herausbringt, um den Sammlern die Euronen aus der Tasche zu ziehen, ähh, ich meine, dem begeisterten Fan noch mehr zu bieten, als das reguläre Spiel. Auch bei BattleLore wurde versucht die Battle Map zu platzieren – dies führte ja zu gar nichts, aber das steht auf einem anderen Blatt. Bei Zug um Zug hat man wohl genau den Nerv gefunden, das Imperium noch weiter auszubauen. Schon durch die Schweiz-Karte erkannte man: „Aha, das kann was bringen.“ Und so wurde eine neue Reihe konzipiert, die Map Collection. Der Start wurde nach Asien verlegt, und in der Box befinden sich gleich 2 Karten und Spielvarianten.
In der Box befinden sich 2 Spielpläne (Sagenhaftes Asien und Team Asien – beidseitig bedruckt). Des Weiteren gibt es 36 Karten für die Sagenhaftes Asien-Variante (30 Zielkarten und 6 mit langen Strecken). Für die Team Asien-Variante gibt es noch 60 weitere Zielkarten dazu. 6 Kartenhalter aus Holz, 45 Wagons und 2 Regelhefte runden die Box ab. Das Spiel ist nicht eigenständig spielbar – man benötigt Wagons und die 110 Wagonkarten aus einem Grundspiel.
Sagenhaftes Asien
Eigentlich ist Sagenhaftes Asien fast gleich gespielt, wie die anderen Zug um Zug Ausgaben. Auch hier gibt es wieder Fähren, die nur mit Jokern genutzt werden können, auch hier gibt es Einschränkungen hinsichtlich der Doppelstreckennutzung bei einer geringeren Spieleranzahl. Neu allerdings sind die sogenannten Gebirgsstrecken. Auf dem Spielplan erkennt man einige Felder, die mit einem schwarzen „X“ markiert sind. Diese Felder sind Gebirgsstrecken, die für die Nutzer relativ teuer sein können. Denn immer, wenn man solch eine Strecke fahren und nutzen will, verliert man eigene Wagons – geschichtlich gesehen werden die Wagons abgenutzt, so dass man für jedes Feld die doppelte Anzahl an Wagons benötigt. Daraus ist zu schließen, dass einem weniger Wagons zum Fahren übrig bleiben, sprich: Es sollte gut geplant sein, wie und wo man herfährt. Die Wagons, die zusätzlich „genutzt“ werden, werden auf den Gebirgspass-Bereich gestellt und stehen nicht weiter zur Verfügung. Als kleine Entschädigung erhält man 2 Punkte für diese Wagons sofort.
Fazit zu Sagenhaftes Asien
Diese kleine Regelergänzung, die man auf dem Spielplan auch umgesetzt sieht, ist so enorm – man glaubt es kaum. Die Partien rund um das Sagenhafte Asien ist wirklich etwas anderes und spielen sich hervorragend. Gab es in den vorigen Versionen immer zu wenig Karten, oder fehlten immer genau die, die man brauchte, so wird es nun rund um die Wagons knapp, und man muss gut und taktisch überlegen, welche Strecken man fährt und nutzt. Weiter lässt sich die Karte sehr zu zu Zweit spielen. Zu Zweit macht diese Variante so richtig Spaß. Auch der Spielplan ist wunderschön gezeichnet und die Karten schauen auch super aus. Letztlich ist auch die Spielebox wunderschön gestaltet. Das Lila der Verpackung steht dieser Variante sehr gut und passt einfach.
Team Asien
Während das Sagenhafte Asien von François Valentynes ist, hat Alan R. Moon sein Team Asien mit in der Box herausgebracht, dazu muss man nur das Spielbrett einmal herumdrehen und die anderen Zielkarten nehmen. Ach ja, und die Kartenhalter sollte man auch nehmen, denn im Gegensatz zu den anderen Grundspielen und Erweiterungen ist das Team Asien ein (Nomen est Omen) Teamspiel. Dieser Spielplan wurde speziell für 4-6 Spieler angefertigt und macht aus Zug um Zug nun ein Teamversion.
Während man sonst mit 45 (oder auch 40) Wagons gespielt hat, erhält nun jedes Teammitglied 27 Wagons. Man spielt im 2er-Team zusammen, man teilt sich auch den Punktestein, ist aber für die Anzahl der Wagons selber verantwortlich. Die Kartenhalter sind darum gut, da die Teammitglieder auch ihre Wagon- und Zielkarten (teilweise) teilen. Damit diese übersichtlich für das Team eingesehen werden kann, stellt man sie vor sich in die Halterungen. Teilweise deshalb, da man im Team einmal einen Kartenstock hat, der von beiden genutzt werden kann, und man hat Karten auf der Hand, die man nur für die eigenen Züge/Strecken nutzen kann – über diese Karten darf man sich auch nicht austauschen. Sollte man Karten nachziehen, muss man vorher entscheiden, welche Karte man auf die Hand nimmt, und welche auf den Kartenhalter kommt. Eine Lokomotive aus der Auslage kommt immer auf den Kartenhalter. Genauso verhält es sich auch bei den Zielkarten. Doch dazu gleich mehr, da es hier noch eine Regelerweiterung gibt.
Team Asien ist, wie oben schon geschrieben, ein Teamspiel. Man tauscht sich aus, berät sich, wobei hier nicht alle Informationen weitergegeben werden dürfen. Man darf sich nicht über die Karten, die man auf der Hand hat, wie auch die Zielkarten, austauschen.
Zielkarten und eine weitere Aktionsmöglichkeit
Von den anfangs gewählten Zielkarten stellt jedes Teammitglied eine Karte auf den Kartenhalter. Somit ist den beiden Teammitgliedern 2 Ziele von Anfang an klar. Damit im weiteren Verlauf Klarheit darüber ist, welche Ziele das Teammitglied verfolgt, werden die Aktionen bei dieser Variante um eine weitere ergänzt. Jetzt können die Spieler neben Karten zeihen, Strecken auslegen und Zielkarten auch Zielkarten untereinander teilen. Statt eine der ersten 3 Aktionen zu nutzen, kann ein Teammitglied nun bis zu 2 Zielkarten auf den gemeinsamen Kartenhalter stellen, so dass im Team noch mehr Klarheit besteht, wer wo hin will.
Tunneländerung
Tunnel sind schon aus Europa, Schweiz, etc. bekannt. Auch hier kommen Tunnel vor, allerdings mit einer kleinen Änderung. Während die bisherigen Tunnel so benutzt wurden, dass 3 Karten aufgedeckt wurden (und ggf. zusätzliche Karten abgegeben werden mussten), gibt jetzt hier eine kleine Zahl an, wie viele Karten aufgedeckt werden. Das kann richtig bitter werden, wenn 6 „schlimme“ Karten aufgedeckt werden. Grrrr….
Fazit
Auch diese Variante ist einfach nur super, da das Teamspiel echt eine Herausforderung ist. Die Schwierigkeit liegt hierbei, dem Teammitglied doch durch irgendwelche Hinweise irgendetwas zu verraten. Nur zu gerne möchte man aufschreiben: „Nein, nicht die grüne Karten nehmen, ich brauche ich doch für diese Strecke, damit ich den Auftrag abschließen kann …“ Tja, da muss man sich doch anders austauschen – einen Weg wird man schon finden.