Wer kann mir helfen?
Es war ein sonniger Tag. Ich war in der Superheldenstadt unterwegs. Dann hat mich irgendwer umgeklatscht und das war´s mit mir. Oh man, aber wer von all denen war es?!
So oder so ähnlich wird sich wahrscheinlich der Mordfall in Last Message dargestellt haben. Alternativ kann „Superheldenstadt“ durch „Fantasy-Welt“, „Steinzeit-Land“, „Alien-Planet“, „Wild Western Ranch“ oder „Zombie-Apokalypse“ ersetzt werden. Denn all diese Welten warten als Tatorte auf uns in der Schachtel.
Aber von vorne …
In Last Message warten 6 unterschiedliche Spielpläne in Wimmelbild-Optik auf uns. Die Themen kennt ihr ja jetzt schon. Von jedem Spielplan gibt es einen kleinen und einen großen, der aus 4 Teilstücken zusammengesetzt wird. Die sind jeweils identisch.
Die anwesenden Menschen werden in 2 Gruppen aufgeteilt: 2 Personen bilden das Mörder-Opfer-Team (obwohl sie nicht miteinander spielen) und die anderen sind diejenigen, die gleich Nachrichten empfangen und herausfinden müssen, wer der Mörder des Opfers war. Ziel des Opfers und der Suchenden ist es, den Mörder auf dem Wimmelbild auszumachen. Ziel des Mörders ist es, zu verwischen, wer er ist.
Und das funktioniert so:
Opfer und Täter sitzen nebeneinander, vor ihnen liegt der kleine Wimmelbildplan, außerdem bekommt das Opfer die Maltafeln und Stifte und die Sanduhr und der Glaschip wird auch benötigt. Dann wird der Sichtschutz aufgebaut und dahinter sitzt dann der Rest der Gruppe, der den großen Wimmelbildplan vor sich ausbreitet. Das Opfer legt nun auf dem Plan, ohne, dass es die Gruppe sehen kann, den Glaschip auf ein Wesen. Das ist der Mörder gewesen. Nun dreht der Mörder die Sanduhr um und das Opfer malt über alle 9 Felder der ersten Maltafel Hinweise, die zeigen, wer der Mörder war. Das können Bilder, Worte, Formen, was auch immer sein. Ist die Zeit abgelaufen, kriegt der Mörder die Maltafel und darf 5 der 9 Felder wegwischen. Ist ja nicht so, als wenn es schon stressig genug wäre, in wirklich knapper Zeit sinnvolle Hinweise aufzuschreiben … dann macht der Mörder die auch noch kaputt!!!
BOAH! Wie asi!
Das, was dann übrig bleibt, kriegt das Team als Hinweise. Die dürfen jetzt überlegen, was das bedeutet und haben das Ziel, das Wesen zu finden, das das Opfer getötet hat. Sie dürfen einen Tipp abgeben und wenn´s der Mörder war und sie ihn gefunden haben, dann ist das Spiel vorbei und das Gute hat gesiegt! Falls nicht, geht es mit der nächsten Runde weiter. Insgesamt werden 4 Runden gespielt und verlaufen nach dem gleichen Prinzip – nur, dass von Runde zu Runde weniger Hinweise vom Mörder entfernt werden dürfen. Es dürfte also Stück für Stück leichter werden … Oder?
Ja, natürlich wird es für´s Team leichter, zu erraten, wer der Mörder war, wenn sie mehr Hinweise erhalten. Das Problem ist viel mehr die Qualität dieser Hinweise, denn die ist … manchmal für´n Arsch. 😉 Das Opfer hat wirklich nicht viel Zeit, um Hinweise aufzumalen, die dann im besten Fall auch noch so aufgebaut sind, dass das Team noch was mit damit anfangen kann, wenn der Täter die Hälfte davon weggewischt hat. Und dann fehlt einem als Opfer vielleicht auch noch die Eingebung zu einem neuen, wertvollen Tipp, weil man damit beschäftigt ist, sich zu beschweren, wie wenig Zeit man hat. 😉
Schwerer als gedacht
Ich finde, dass alle 3 Rollen Spaß machen:
- Als Opfer ist es unglaublich schwer, in so knapper Zeit sinnvolle und lesbare Hinweise zu finden und sie aufzumalen. Dann folgt das Bangen, wenn man dem Team dabei zuhört, wie sie darüber sinnieren, was damit gemeint sein könnte …
- Als Täter macht es Spaß, gemein zu sein und die guten Hinweise wegzuwischen. Auch da bangt man natürlich mit, dass das Team den Mörder nicht findet.
- Als Team ist es unterhaltsam, die wenigen Hinweise, die man bekommt zu deuten und darüber zu sinnieren, was es bedeuten könnte.
Last Message ist kein Spiel, das man den ganzen Abend lang spielt – zumindest nicht in meinen Spielegefilden. Aber es ist unterhaltsam, schnell erklärt und flott gespielt. Es sorgt für Lacher und Unterhaltung und tut daher genau das, was es soll.
Ein Dank geht an Hutter Trade, die uns das Spiel für die Rezension zur Verfügung gestellt haben.