Was schimmert da auf dem Tisch?
Codex Naturalis von Thomas Dupont wird über Hutter vertrieben und kommt in einer schmucken Metalldose daher. Klein und handlich, passt wunderbar in die Tasche. Aber ausgepackt und auf dem Tisch verteilt, ist das Kartenspiel recht einnehmend. Wir legen in Codey Natuarlis Resscourcen- und Goldkarten aus, mit denen wir Aufgaben erledigen wollen. Warum? Um Punkte zu machen. Und um eine echt schöne Auslage zu haben. Wir uns dieses überlappende Spiel gefallen hat, erfahrt es in dieser Rezi.
Überlegen und überdecken
Codex Naturalis ist ähnlich wie ein Plättchenlegespiel, nur mit Karten, und doch wieder anders. Denn in diesem Spiel legen wir nach und nach Karten in die eigene Auslage aus, deren Ecken wir überlagern. Bei den Karten haben wir die Möglichkeit zwischen Ressourcen und Goldkarten zu wählen. Unsere Aufgaben geben uns vor, was wir sammeln und auslegen sollten, denn so können wir am Ende Punkte machen und (hoffentlich) das Spiel für sich gewinnen.
Der Spielzug ist mehr als einfach: Eine Karte aus der Hand ausspielen, und dann eine wieder nachziehen. Fertig. Innerhalb von nicht mal einer Minute erklärt.
Und dennoch ist Codex Naturalis weit aus trickreicher, als man denkt, denn die eine Karte, die wir immer ausspielen, muss wohl geplant werden. Die Karten legen wir überlappend zu anderen Karten aus, das heisst, wir decken Kartenecken zu und vergrößern dadurch unsere Auslage. Durch manches Auslegen müssen wir uns aber auch von manch Ressourcen wieder verabschieden, und die Legeregeln müssen beachtet werden.
Ähnlich wie einem Puzzle werden die Karten ausgelegt und oft kommen sich die Spielenden in die Quere, indem Karten weggenommen werden, oder Mitspielende gefühlt wesentlich besser „bauen“ können, als man selbst.
Soviel zu der Spielweise des Spiels. Es ist wirklich schnell gelernt und recht unkompliziert. Wie fühlt es sich denn an?
Spielgefühl
Ich spiele Codex Naturalis echt gerne und war sehr erstaunt, wie viel Tiefe in diesem kleinen Schächtelchen steckt. Darüber hinaus ist das Spieldesign der Hammer. Mich spricht das total an. Die Karten schimmern und leuchten und der Druck der Karten lassen diese edel und besonders erscheinen. Das ist schon ein echter Hingucker auf dem Tisch.
Aber fern ab der Optik mag ich an dem Spiel auf der einen Seite das eigene puzzlen, und auf der anderen Seite den Wettkampf mit den anderen Mitspielenden.
Die Karten, mit denen man seine eigene Auslage erstellt, sind teilweise so „blöd“ in der Hand, dass man nicht so richtig bauen und auslegen kann, wie man es bräuchte. Oft hat man „die falschen“ Karten auf der Hand, und die eigene Auslage wächst zwar, aber nicht so, wie man es sich wünscht. Oft stellt sich hier ein Ärgern ein, oder ein Augenverdrehen. Und dann bekommt man wieder eine Karte, die so richtig gut passt.
Hierbei mag ich es, dass die Planung der eigenen Auslage immer einen Schritt weiter gedacht werden sollte. Oder vielleicht sogar zwei Schritte weiter. Dies macht Codex Naturalis schon herausfordernder. Das mag: Sehr einfache Regeln, und herausfordernd in der Spielweise.
Des Weiteren mag ich den kompetetiven Charakter des Spiels. Karten liegen offen aus, von denen man nachzieht. Wie oft wurden mir Karten vor der Nase weggeschnappt? Oder wie oft konnte ich passende Karten anderen wegnehmen. Ja, da kommt Ärger auf am Tisch, was ich ganz cool finde. Zwar brödelt jeder und jede vor auch hin, und dennoch spielen wir irgendwie gemeinsam.
Noch einmal Optik
Auch wenn ich mich schon sehr positiv über die Optik ausgelassen habe, hier noch einmal: Die Karten sehen wirklich schön aus. Ein ganz tolles und wie ich finde ansprechendes Design. Die Auslage auf dem Tisch verpasst dem Spiel etwas Edles. Und darüber hinaus sind die Karten auch wunderschön gestaltet. Tiere, Umgebungen und vieles mehr. Ein Animationsfilm der besonderen Note schwirrt mir vor meinem verspielten Auge umher, wenn ich Codex Naturalis aufmache und es spiele. Und manchmal erdenke ich mir kleine Geschichten, was wohl gerade passiert, in meiner Auslage.
Wirklich sehr sehr schön.