Talis Ludoretto
Zugegeben, ich war überrascht, als 2007 Zooloretto zum Spiel des Jahres ernannt wurde. Ich habe das Spiel damals im Hippodice Spieleclub in Bochum zum erstem mal kennen gelernt und gespielt, und ich fand es ganz schön schwach auf der Brust. Mir sagte das Spiel einfach nicht zu und ich dachte beim Namen eher an eine neue Gummitierpackung aus dem Hause Haribo, nicht aber an ein Brettspiel, was auch noch zum Spiel des Jahres gekürt wurde.
Jetzt, fünf Jahre danach, und auch nach den vielen Erweiterungen wie „Der Gorilla“, „Der Weihnachtsbaum“, „Das Sparbuch“, etc. kommt Zooloretto Würfelspiel. Und man glaubt es kaum, aber richtig – jetzt kann man würfeln. Weil das Jahr 2012 zum Würfeljahr ernannt wurde, wenn man hier der Spielbox einmal ein Vertrauen aussprechen darf (siehe Spielbox Heft 1 – 2012, Jahrgang 32), darf sich das ein Spiel des Jahres nicht einfach nur anhören, sondern muss reagieren und einen weiteren Vertreter mit Würfeln nachschieben. So auch zum tierischen Spaß von Zooloretto; das Wort Spaß ist hier bitte ironisch zu verstehen. Da ich ja ein absoluter Würfelfan bin, habe ich nicht lange überlegt, ob ich mir Zooloretto Würfelspiel zulege, oder nicht. Gleich kurz nach Bekanntgabe stand es auch schon bei mir im Schrank.
Genauer hingeschaut
Viel ist nicht in der Verpackung drin – man braucht aber auch nicht viel. 10 Würfel, eine Spieltafel die doppelseitig bedruckt ist, ein Block mit doppelseitig bedruckten Blättern und ein Bleistift von IKEA, nur ohne Aufschrift. Um was geht es? Man versucht seinen Zoo voll zu bekommen, nicht zu voll, da sonst Minuspunkte winken, indem man Tiere mit Würfeln erwürfelt, oder erwürfelte Tiere von der Spieltafel nimmt. Das war es. Der/Die Gewinner_In hat die meisten Punkte im Sack.
Na ja, was soll ich schreiben. So richtig flashen tut das Spiel nicht. Zooloretto Würfelspiel ist wirklich schnell rintergespielt, die Regeln sind echt einfach, die Grafik ist okay und die Würfel sind im guten Zustand (ich habe das Spiel jetzt noch nicht so oft gespielt, so dass ich bewerten kann, ob die Farbe abplatzt). Trotzdem will der Funke nicht ganz so überschlagen. Irgendwie fehlt mir der Pfiff am Spiel. Es gibt gar kein richtiges Zockerelement, da es meistens immer recht gut aufgeht. Zwar kann man versuchen seinen Gegnern irgendwelche Tiere in den Transportwagen zu packen, die evtl. Minuspunkte bringen, aber bisher hat es in fast alles Partien immer gepasst. Beim Spiel merkt man auch, wie bescheiden man wird, indem man sich mit 1 bis 2 Würfel zufrieden gibt.
Was ich allerdings schreiben muss, ist die Tatsache, dass es hinsichtlich der Punktewertung immer recht knapp zuging. Wir langen stets nah bei einander und nur mit einem oder zwei Punkten war ein Sieg zu sehen. Spannend war das aber nicht – eher absehbar.
Leider enttäuschend
Also, auch hier hat mich, trotz Würfel, Zooloretto nicht überzeugt. Noch immer stelle ich mir vor, dass der Name bei Haribo besser aufgehoben wäre. Zwar kann man das Spiel als kleines Kneipenmitbringsel gerne einpacken, nur glaube ich, dass bei mir auf dem Spieletisch andere Spiele verspielt werden.
Ach, wo wir gerade bei verspielt sind. Geht mal auf die Seite von unserem Herrn Schacht (www.michaelschacht.net). Ich dachte der Herr hätte Grafik Design studiert. Was eine megakitschige Seite ist das denn? Allerdings besitzt sie auch einen gewissen Charme, das kann ich nicht leugnen. Klickt da mal etwas herum, vielleicht findet ihr ja ein paar Gadgets.