Camel Up – Gut Gepackt!

Brettspiele Frittenrezensionen
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Gute Fritte

Stapelware

Wir verlassen die Rennstrecke und hören nicht mehr auf das Klappern aus der Würfelpyramide, denn in Camel Up – Gut Gepackt! von Anna Oppolza und Stan Kloß haben wir zwar noch das Camel Up drauf stehen, aber ein Wettrennen haben wir nicht. Stattdessen präsentiert uns Plan B Games (vertrieben über Asmodee) ein Kartensammelspiel, bei dem wir Kamele als Stapelunterlage nutzen. Wie es mir gefällt, erfahrt hier mehr.

Fern ab des Rennens

Ich schätze, wir müssten ganz fern ab der tosenden Rennarena sein, denn auf diesem Marktplatz geht es nicht wild und hektisch und laufend und wettend ab, nein, vielmehr nutzt Plan B den Erfolg des Camel (C)Ups und verfolgt ein Kartensammelspiel im bekannten Universum. Ja, um Kamele geht es, aber ganz ehrlich, es hätten auch Esel, Pferde oder Karren sein können.

Egal, jetzt sind es Wüstentiere, und diese haben einiges zu schlörrn und schleppen. Vasen, Obst, Teppiche und was weiß ich noch werden auf den Tieren gestapelt. Doch nicht jedes Kamel kann gleich viel tragen. Während wir auf Kamel x noch 3 Waren stapeln können, kann Kamel Y 5 selbe Waren tragen. Ja, es müssen gleiche Waren sein, denn sonst schüttelt das Biest die Ware ab und macht auf Mimose.

Die Aufgabe und Herausforderung ist es passende Karten zu bekommen, die in Summe unsere Stapelmenge nicht überschreiten. Manch Kamel ist auch echt Zickig und stellt sich an, wenn es eine Dattel zu viel trägt. Mensch, Mensch, Mensch …

Unsere Waren wollen wir verkaufen, denn am Ende des Spiels zählt, wer die meiste Kohle hat. Nach bestimmten Vorgaben bringen die verkauften Waren Geld, und so gilt es gut und bestens zu sammeln.

Spielgefühl

Dies nur mal in Kürze zusammengefasst. Camel Up – Gut Gepackt! hat nichts mit Wüstenrennen und sich abhetzenden Kamelen zu tun. Wir kaufen und sammeln Waren, verkaufen sie wieder und machen Geld. Geld wird immer hin und her geschoben, denn zum Kauf bieten wir, was unsere Kohle schwinden lässt.

Solltest Du also hoffen hier ein Wettnennen in Kartenform zu haben, nein, das ist es nicht. Übrigens gibt es Camel Up schon als Kartenspiel, was ich persönlich sogar besser finde, als das Brettspiel. Aber das nur am Rande. Hier geht es ja um das Kartensammelspiel.

Und ich muss sagen, joa, das gefällt mir auch. Es ist aber eher im Durchschnitt und nicht ein Spiel, was mir die Unterwäsche flutet. Ich mag das Spiel besonders in größerer oder voller Besetzung, denn hier ist der Bietmechanismus ganz cool. Auch mag ich es, dass wir uns mit den Waren in die Quere kommen, und man etwas mehr planen muss, was man macht und nicht macht. Auch wann man verkauft und ob man wartet, auch das finde ich ganz unterhaltsam am Spiel.

Besonders auffallend ist die schöne Gestaltung. Tatsächlich finde ich sie schon fast etwas über, denn warum brauche ich diesen Dekoschnickschnack für die Münzen? Das hätte man sich auch sparen können.

Aber, nice to have, und damit ein Blickfang auf dem Tisch.

Camel Up – Gut Gestapelt! ist ein nettes und kurzweiliges Familienspiel, bei dem man sich auch ärgern kann. Wenn einem zuvor die Waren wegnimmt, die man selber unbedingt bräuchte, so kann das schon sehr mies sein. Auch ist es ärgerlich, wenn das Kamel die eigenen Waren abwirft, weil es zu schwer wird. Ärgerlich.

Und schön finde ich es, dass sich der Markt ändert, wenn eine Runde zu Ende geht. Jeder Marktstand hat einen „Spezialeffekt“, was Würze ins Spiel bringt. Tatsächlich empfinde ich die Spezialfähigkeiten der Marktstände als das Herzstück des Spiels. Hier könnten gerne noch ein paar weitere nachgeliefert werden, so dass das Spiel länger abwechslungsreich bleibt.

Kurzum: Gut und okay.

Lecker

  • Schaut super aus und ist sehr kurzweilig.

Pfui

  • Etwas überproduziert und hat nichts mit einem Wettrennen zu tun.

Fazit

Funfairist stapelt sich zurecht

Ich vergebe ein gute Fritte. Es sieht schön aus, wenn auch etwas überproduziert, es spielt sich locker runter, im Spiel ist Freude und Ärger zugleich, und die Fähigkeiten der Märkte machen das Spiel etwas herausfordernder. Gut, aber mehr auch nicht. Danke an Asmodee, die uns ein Spiel für diese Rezension bereitgestellt haben.
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Gute Fritte