Coralia

Brettspiele Frittenrezensionen
6

Gute Fritte

Bunte Unterwasserwelt

Wow. Mehr kann man echt erst einmal nicht sagen, wenn man die Ausstattung zu Coralia sieht. Wow. Was eine Farbenpracht. Und die Ausstattung. Der Hammer. Aber ist der Spielspaß genauso bunt und farbenfroh, wie die glitzernde Pracht des Würfeleinsetzspiels von Michael Rieneck, was bei Huch! erschienen ist? Wir berichten heute über Coralia.

Alles ein bisschen mehr Extra

Ich will nicht wissen, was Coralia in der Produktion gekostet hat, aber billig war es nicht. Alles in diesem Spiel scheint ein bisschen mehr wow zu sein. Extra angefertigte Würfel, eine 3D Forschungsstation, aufwendige Holzfiguren in Taucher- und Krakenform, Besondere Stanzungen, und dann noch Illustrationen vom Feinsten und ein echt klasse anfässeriges Spielbrett. Coralia klopft nicht leise an die Tür und sagt leise „guck-guck“, nein das Ding tritt die Tür auf und stampft mit einem „hier bin ich“ rein.

Ich mag so laute Spiele sehr. Und obwohl Dich unter Wasser niemand schreien kören kann, kreischt Coralia einiges zusammen.

Schaut man mal querbeet in die Bloggendenschar, so kommt Coralia eher kleinlaut und eher so plätschernd daher. Das kann ich nicht behaupten, denn ich und meine Mitspielenden fanden Coralia echt toll und auf jeden Fall unterhaltsam.

Dem Artenreichtum auf der Spur

An sich ist Coralia recht simpel, und wer eine Runde gespielt hat, weiß wie die Flunder flutscht. Wir haben 6 Bereiche – für jede Würfelfarbe eine. Und dort werden auch unsere Würfel platziert. In jedem Farbbereich haben wir 6 Unterbereiche. Deren Würfelseiten wir zuordnen können. Mit jeder Seite können wir je eine andere Aktion durchführen: Perlen sammeln, Fische studieren, Besondere Seesternaktionen durchführen und so weiter. 4 Würfel stehen uns zur Auswahl, und geschickt versucht man den Würfel zu nutzen, der einem lukrativ und gewinnbringend erscheint.

Der Möglichkeiten gibt es zu Anfang viele. Aber welche Möglichkeit ausschöpfen? Im Laufe des Spiels wird die Auswahl von mal zu mal dünner. Da muss geschaut werden, wann welche Krake genutzt wird, wann welcher Schatz gehoben wird, etc. Würfelfarben gehen zur Neige, das Wettrennen um die Fische zieht an, und die Perlen sollte man nicht aus den Augen verlieren. In vielen kleinen Stellknöpfen gilt es zu drehen und zu schrauben, denn am Ende zählen die Punkte.

In meinen Partien lagen wir immer recht nah bei einander, wobei manch Spielende mit den Quallensprüngen so manch großen Hopser im Laufe des Spiels nach vorne machen konnte. Die waren schon fast nicht mehr einzuholen.

Huch ein Würfel

Huch! hat ein gutes Gespür für Würfeleinsetzspiele. Noch immer weine ich hinterher, dass dem wirklich großartigen Spiel Rajas of the Ganges so wenig Beachtung geschenkt wird. Wobei, nur so kann sich das Spiel als Geheimtipp für Kennende verbreiten.

Coralia ist kein Geheimtipp für Kennende Spielende. Aber Familienspielende werden hier voll und ganz fündig werden. Coralia umfasst tolles Material, genügend Herausforderung für jung und älter, eine Portion Glück, und zudem Planung und Strategie.

Es braucht schon etwas Strategie die passenden Würfel zu wählen. Und Glück die passende Seite gewürfelt zu sehen. Es lohnt sich so manch Seestern bei Seite zu legen, aber auch bei den Perlenaktionen der Mitspielenden mitzuzählen und zu schätzen. Fische sollten nicht aus dem Auge verloren gehen, und es lohnt sich von Riff zu Riff sein Taucher weiterzuziehen. Aber alles wird man im Spiel nicht schaffen. Spezialisierung lautet die Methode.

In Coralia habe ich das Gefühl, dass zum Ende hin die Luft immer dünner wird. Ward man zu den Anfangsrunden noch recht spendabel mit den Würfeln, hofft man zum Ende hin immer mehr auf den richtigen Wurf. Hier wünschte ich mir schon das eine oder andere Mal einem Neuwurf, damit ich doch noch meinen Krake ins Spiel bringen kann. Schade.

Tauch-Gefallen

Ich mag Coralia. Und mir und uns hat jede Partie echt viel Freude bereitet. Gerade in voller Besetzung mit 4 Spielenden machte es sehr viel Spaß, aber auch zu Zweit spielt sich Coralia toll.

Begeistert bin ich von der Ausstattung. Ich mag das haptisch Erlebnis. Tolle Würfel, tolle Figuren, alles echt toll. Habe ich zu Anfang noch geflucht über die Forschungsstation, so zeigt sie sich als Würfelbecher und Würfelablage echt super gut. Ein tolles Gimmick, das aus Coralia im Schein für noch mehr wow sorgt. Auch wenn die Karten ziemlich bunt und wild sind, irgendwie passt es auch zur schillernden Optik im Gesamteindruck.

Ich mochte es, dass das Spiel auch gut mit Kindern, jüngeren Erwachsenen und älteren Menschen zugleich zu spielen war. Die Regeln sind einfach, zugänglich, und mit dem Blickfang der tollen Ausstattung hält man auch alle Mitspielenden am Tisch.

Von mir aus kann Coralia gerne noch mal zum Tauchgang einladen. Ich finde es schön, und es sollte nicht untergehen.

Lecker

  • Wow. Was eine Ausstattung.
  • Schnell erklärt, schnell verstanden, flink gespielt.
  • Familientauglich und zum Ende hin immer spannender.

Pfui

  • Etwas zu unruhig, die Karten hätten auch ne Spur ruhiger sein können.

Fazit

Funfairist holt Luft und sagt

Eine sehr gute Fritte. Mag ich sehr. Die Ausstattung ist der Hammer und auch spielerisch schön schnell und zugänglich. Ich mag den familientauglichen Zugang. Gefällt mir. Und wer irgendwann zu viel vom Spiel hat, lässt es aufgebaut irgendwo stehen, denn dekorativ ist das Ding allemal. Herzlichen Dank dem Huch! Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
6

Gute Fritte