Safehouse Das Würfelspiel

Frittenrezensionen Würfelspiele
6

Gute Fritte

Auf der Würfelflucht

Na dann aber mal ran an den Sportschuh und nix wie weg, denn der Verfolger hat unsere Spur erschnüffelt und jagt uns quer durch die Stadt, besser quer über den Abstreichzettel. In Sebastian Fitzek Safehouse Das Würfelspiel sind wir auf der Flucht, und zwar kooperativ. Wir würfeln uns Aufträge zusammen, mit denen wir uns weiter bewegen können. Ziel: Das Safehouse. Aber der Verfolger haucht uns schon in den Nacken und das Ziel wird oft nicht erreicht. Wir schauen auf Marco Teubners Würfelspiel aus dem Hause moses. Verlag.

Lauf um Dein Leben

Na ja, so dramatisch würde ich es nicht ausdrücken, aber laufen, bzw. vorankommen sollte man schon im Safehouse Das Würfelspiel. Ihr kennt sicherlich Das kooperative Brettspiel aus dem Hause moses. Verlag. Nun gibt es ein Würfelspiel dazu, was in einer sehr schicken Optik daherkommt. Das will ich gleich mal vorneweg schieben. Die Ausstattung ist der Hammer, Typisch moses. halt. Die Abstreichblätter sind in einem schicken Buch gehalten, die Würfel sind richtig klasse, und auch die Verpackung wird genutzt, wobei man das gar nicht muss. Gewürfelte Würfel werden hier nämlich „nur“ abgelegt. Hätte man den Schriftzug nicht andersherum in den Deckel drucken können? Dann könnte man die Schrift immer lesen. Egal.

Vielmehr nutzen wir Würfel und Blätter, um eine Partie zu schaffen. Schaffen ist gut, denn Safehouse Das Würfelspiel hat es in sich, und bei dem Würfelspiel sollte die Frustrationsgrenze nicht zu niedrig sein. Zu oft kommt der Verfolger uns näher und schnappt uns kurz vor dem sicheren Haus. Menno!!! So ein Ärger.

Eine Partie spielt sich schnell runter, und egal welche Strategie man fährt, Einzelwurf, paarweise oder alle auf einmal, so richtig zum Ziel kommen wir nicht. Die beste Strategie ist noch mit den unteren Aufträgen anzufangen. Da schnellen wir schnell vor und bei zwei offenen Aufträgen ist der Verfolger auch nicht so schnell bei uns. Aber auch hier ist Gewinngarantie nicht gegeben. Aber man muss ja nicht immer gewinnen, oder?

Spannung

Wie oft habe ich geflucht, wenn genau dieser eine Würfel, den man so gerne mit einer Zahl gesehen hätte, ein Verfolgersymbol zeigt. Scheiße! Brüllt es aus dem zähneknirschenden Mund. Scheiße! Ja, das ist ärgerlich. Und wieder hat es nichts gebracht und die Auftragsreihe ist nicht vollendet.

Safehouse Das Würfelspiel ist emotional. Bei so manchem Würfelwurf habe ich an die Decke geschaut und leise „bitte bitte“ gewimmert. Und teilweise wurden Wünsche und Flehen erhört, aber oft auch nicht, aber mal so gar nicht. Verfluchte Drecksscheiße, denn der Verfolger macht schwuppdiwupp n Satz und hat jemanden von uns ein. Ist nur eine Seele erwischt, verliert die Gruppe. Kacke!

Bitte verzeiht meine Kraftausdrücke, aber das Spiel hat mich oft an den Wahnsinnsrand gebracht, und mit meinem Geduldsfaden würde ich kein Kleid nähen wollen. Menno.

Aber das ist auch das Schöne an dem Spiel. Es ist emotional, wir ärgern uns und teilweise verzweifeln wir an der Würfelei. Safehouse Das Würfelspiel hat Frustpotential. Wenn man 10 Runden in Folge verliert, sinkt die Wiederspiellust sehr. Das kann doch wohl nicht wahr sein, und einer der Anreize das Spiel abermals zu spielen liegt daran, dem Verfolger aus den Safehousefenstern wenigstens einmal den Stinkefinger zu zeigen. Aber oft passiert das nicht. Haben wir hier ein Ungleichgewicht?

Safehouse Das Würfelspiel ist für 1-4 Spielende. Aber eigentlich ist es egal, wie viele mitmachen. 5, 6 oder mehr gehen auch, und ganz ehrlich ist es vollkommen egal, wer die Würfel wirft. Und wenn man es ehrlich nimmt, ist es auch fast egal, welche Würfel man wann würfelt. Da man eh irgendwann alle Würfel gewürfelt haben muss, kommen nach dem Vorziehen des Verfolgers die Würfel wieder in den Pool und die nächste Runde beginnt. Spielimmanent ist das gar schön gelöst, aber spielerisch hätte ich mir hier einen Joker gewünscht, der die Würfel mal „umsonst“ zurückholt.

An sich ist dieses Würfelspiel ein Solitärspiel. Auch wenn wir zusammenspielen, macht jede*r sein*ihr Ding. Zwar sollte man nicht zu viele Aufträge auf haben, aber das ist fast die einzige Absprache. Zwar fällt hier und da: Würfel erst grün, aber eigentlich ist es auch egal, denn wenn grün schlecht und unbrauchbar gewürfelt wurde, hilft alles nichts mehr. Auch der liebe Jokerwürfel nicht.

Dennoch macht Safehouse Das Würfelspiel Freude, auch wenn ich oft, wirklich sehr oft gefrustet bin. Dennoch eine schöne Würfelfreude für zwischendurch. Schnell, leicht und schwer zu schaffen.

Lecker

  • Eine sehr tolle Ausstattung
  • Schnell erklärt und gespielt

Pfui

  • Unausgewogen - ziemlich schwer
  • So richtig kooperativ - na ja, geht so, sehr ruhig das Ganze.

Fazit

Funfairist versucht den Verfolger abzuhängen und würfelt heraus

Mist! Schon wieder verkackt. Mist, verdammter. Noch mal. Der Blätterverbrauch ist hoch – zum Glück sind diese doppelseitig. Schönes kleines Spiel mit einer super tollen Ausstattung. Gefällt mir und eine gute Fritte. Herzlichen Dank dem moses. Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.
6

Gute Fritte