Cosmogenesis

Brettspiele Frittenrezensionen
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Knusperfritte

Willkommen im Astronomieunterricht

Sind wir allein im Universum? Nun, Cosmogenesis hat darauf keine Antwort, aber es versucht auf spielerische Art und Weise uns etwas Astrobiologie und Planetenentstehung näher zu bringen. Das allerdings in einer knallharten strategischen Art und Weise, denn Cosmogenesis von Yves Tourigny verlangt einiges an Planung ab, um viele Punkte zu machen. Ich habe mir mal das Spiel aus dem Hause Ludo Nova genauer angeschaut, was hierzulande bei Asmodee vermarktet wird.

Womit fange ich an …

War das die Frage bei der Entstehung von All und Universum? War das die Frage, als so manch schwebende Kugel aneinander titschte und dadurch ein kleines Klümpchen Matsch entstand? War das die Frage … von wem eigentlich?

Ja, da könnte man schon verrückt werden, wenn man diesen Fragen nachgehen würde. Aber das machen wir nicht bei Cosmogenesis. Aber dafür lassen wir es krachen. So manch Mond donnert auf andere Planeten, manch Gasriese lässt den einen oder anderen Ring wachsen, und manch Matsch wird zu einem Lebewesen mit Skelett.

In Cosmogenesis wollen wir die klein aufbereitete Existenzgeschichte nicht niederschreiben, sondern groß erleben. Dabei steht Lebensentstehung eher im Hintergrund, denn vielmehr geht es darum, dass Riesen auf einander prallen und damit wuchtige neue Planeten erscheinen. Kometen, Asteroid, Monde, erdähnliche Körper, Gasriesen, etc. All das lernen wir bei Comogenesis kennen, und ich bin an dieser Stelle mal ehrlich: Ich weiß bis heute nicht, wo da genau die Unterschiede sind. Ich habe auch mehreren Spielrunden dies nicht verstanden, was vielleicht daran liegt, dass mich Astronomie Null interessiert.

Das werden so manch anders finden, und allein für die ist dieses Spiel sicherlich voll spannend. Ja, bitte, gönnt euch. Mir jedoch zeigt sich hier ein Universum, bei dem ich vor lauter Planeten die Sterne nicht sehe. Auch hier: Null Ahnung, was der Unterschied zwischen einen Planeten und einem Stern ist.

Aber egal, es soll ja kein Text über meine Unwissenheit und mein Desinteresse sein. Die Frage ist doch: Kann das Spiel was?

Nun, hier habe ich wirklich unterschiedliche Meinungen kennen gelernt und erfahren. So manch Spielende fanden Cosmogenesis richtig klasse und super. Schöne Art eines Workerplacements mit leichten Kettenreaktionen. Man versucht durch kleine Nebenaktionen eine Menge zu bewirken, und dabei die Hauptaufgaben nicht aus den Augen zu verlieren. Taktisch, gut überlegt und manchmal genau zur richtigen Zeit handelnd – das macht Cosmogenesis zu einem sehr unterhaltsamen Spiel. Alle spielen eher still und für sich, wobei es an der zentralen Kosmostafel schon mal zu Drängereien kommen kann. Innerhalb von sehr wenigen 6 Runden versucht man Punkt um Punkt zu machen, und hat man zu Anfang Murks gemacht, straft das nach hinten raus. Also, ein kleiner Hirnzwirbler, der nicht schwer ist, aber auch wenig verzeiht.

Andere gegenüber konnten mit dem Spiel nicht ganz viel anfangen, und so manche sagten: Oha, da muss ich noch mal ne Partie spielen. Jetzt weiß ich, wie es geht.

So manchen hat das Thema nicht gefallen und zugesagt, und wieder andere fanden die Optik und Haptik einfach ätzend und schlicht weg unästhetisch.

Hier kann ich mich zumindest einreihen: Cosmogenesis ist kein schönes Spiel, wie ich finde. Es ist eher unpersönlich, fast fremd, und auf dem Tisch nicht sonderlich ein Hingucker. Aber muss jedes Spiel auch ne Augenweide sein? Nein, das nicht, jedoch habe ich das Gefühl, dass der Zweck dem Spiel über steht, als die Optik und dadurch der geleitete Zugang.

Die Spielmechanik ist schnell verstanden und die Spielhilfe ist eine gute Unterstützung (besonders in der ersten Partie). Erst ab Spielrunde zwei oder drei entsteht bei den meisten ein „reinkommen“ und das Spiel erschließt sich immer mehr; wie auch der Spaß. Tatsächlich kam bei manchen Mitspielenden erst ab Runde zwei und aufwärts ein größeres Gefallen zum Spiel auf. So manche Menschen musste ich überreden eine weitere Runde zu spielen. Darum empfehle ich hier schon mal, mindestens zwei Runden zu spielen. Dennoch zeigte das Spiel auch bei manch Mitspieler*in einfach kein Zugang. Ja, dann eben nicht.

Ich für meinen Teil spiele Cosmogenesis sicherlich mit, aber es ist kein Spiel, dass ich bewusst herausziehen will, um es spielen zu wollen. Hier fehlt mir einfach der Zugang zum Thema, aber das ist ja mein Ding.

Lecker

  • Von Spiel zu Spiel wird es etwas interessanter, aber auch nur fast.

Pfui

  • Erstens finde ich es nicht schön, zweitens kann ich mit dem Thema nichts anfangen, drittens zeigt sich der Spielspaß nicht auf anhieb, man erarbeitet ihn sich. Das ist mir etwas zu viel Arbeit.

Fazit

Funfairist ballert zwei Gasriesen zusammen und schreibt

Interessantes Thema, nette Mechanik, aber bei mir eher unter ferner liefen. Um so erfreulicher finde ich es, dass manch Mensch es richtig feiert und die Spieltiefe so schätzt. Diese hat sich mir noch nicht gezeigt und erschlossen, weshalb ich hier eine knusprige Fritte gebe. Ich glaube, es liegt ganz stark am Thema, dem ich eher so la la was abgewinnen kann. Herzlichen Dank an Asmodee, die uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.  
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Knusperfritte