Bitte trinke nicht aus diesen Bechern!
Ich bin ganz ehrlich: Wenn ich Jumping Cups (Jacques Zeimet, René Brons) so im Laden hätte stehen sehen, ich wäre dran vorbeigelaufen. Das schaut so uninspiriert, langweilig und eher nach Spielzeug aus – sorry, aber leider kein Augenwurm am Haken. Zum Glück kann ich nur sagen, habe ich doch Halt beim Spiel gemacht und mir dieses Becherspiel angeschaut. Zum Glück! Denn in Jumping Cups von Huch steckt ein sehr taktisches und echt tolles Strategiespiel. Darum: Hoch die Becher und Hirne aufmerksam gespannt!
Zu Zweit
Huch hat einige sehr schöne 2 Personenspiele im Programm. Wer noch nicht die tollen Titel Azteka, TA-KE oder Fenix zum Beispiel kennt, sollte das wirklich auf Empfehlung nachholen. Ein weiteres taktisches und sehr schönes Spiel kann sich hier einreihen: Jumping Cups. Zwar passt es optisch so gar nicht zu den anderen 3 genannten, also so wirklich gar nicht, aber in Sachen taktischem Spielspaß hat das Ding echt was zu bieten.
Ein 2 Personenspiel, bei dem es geht die eigene Becherfarbe in das Ziel des Gegners hüpfen zu lassen. Klingt an sich jetzt nicht so sexy, aber schon nach einer Runde macht der Kopf „Kawumm“ und schnell wird klar: „Alter Becherschwede, da steckt aber n ganz schömn knackiges Spielchen hinter!“
Lass die Becher hüpfen
An sich ist das Spiel total einfach: Meine Becher wollen drüben hin, und die da drüben wollen zu mir. Wir nehmen die Becher, und bewegen uns soweit, wie die Höhe meines Becherturms es vorgibt. Habe ich also 4 Becher zum Beispiel gestapelt, darf ich mit dem obersten Becher auch 4 Felder weit gehen. Habe ich nur 3 aufeinandergestapelt, kann ich mit dem obersten Becher also auch nur 3 Felder weit gehen. Prinzip verstanden. Und das ist auch schon alles.
So versuchen 2 Menschen sich zu blocken, im Weg zu stehen, die Becher des Gegners für die eigene Bewegung zu nutzen und so weiter.
Wow! Was ein Brägenbrenner!
Wenig Schau aber viel Wow!
Das stimmt, wenig Schau. Die Verpackung und eigentlich auch die Ausstattung sind so simpel – simpler könnte man das Spiel nicht gestalten. Es hätten auch 10 Becher und 14 Bierdeckel genügt – und an sich kann jeder Mensch so das Spiel selber nachbauen.
Aber fern ab des Aussehens und der Ausstattung ist das Spiel echt ein richtig tolles und strategisches 2 Personen Spiel. So simpel und doch so komplex, wie es manch anderes Spiel sucht. Jede Partie spielt sich mit einer minimalen Veränderung eines Zuges komplett anders.
In manch Runden schafft man es das Ziel zu erreichen. In anderen Runden schafft man es den Gegner auszubremsen. Richtig ziehen, den Gegner auflaufen lassen, blocken und nutzen – all das verbirgt sich in diesem tollen 2 Personenspiel.
Ich bin sehr begeistert und mir gefällt das Spiel richtig gut. Und ich bin erstaunt, wie die Gesichtszüge meiner Mitspielenden sich ändern. Stelle ich Jumping Cups auf den Tisch, haben bisher alle ihre Augenbraue hochgezogen und gesagt: „Was issn das?“
Aber nach nur einer Runde kam immer ein: „Wow, spielen wir das noch einmal? Das hätte ich jetzt nicht geacht!“
Jumping Cups weiß echt zu begeistern und zu überraschen – so war unsere Erfahrung. Und ich bin echt froh, dass ich nicht vorbei gegangen bin und es ausprobiert habe.
PS:
Eine Antwort soll es noch geben. Warum habe ich ganz am Anfang gesagt, man solle nicht aus den Bechern trinken. Nun, mit den Löchern im Boden würden die Hosen ziemlich schnell nass werden. Darum: Nicht gut!