Lighthouse Run

Brettspiele Frittenrezensionen
7

Superfritte

Gehe nicht ins Licht, Carrol-Ann!

Auf dem Segelschiff MS Amigo herrscht rauer Ton. Der Kapitän ist angespannt, und die Mannschaft versucht die schmale Meerschneise durch das Land zu durchschiffen. Der Hafen soll unser Ziel sein, noch bevor uns das Unwetter einholt. Damit die Boote sicher ankommen, braucht es das sichere Licht der Leuchtturme rund herum um die Amigo-Bay. Scheinen sie uns durch die schmalen Wasserschluchten? Oder werden wir im Unwetter stehen bleiben und bedröppelt werden? Ein wettlaufmäßiges Schiffsrennen startet bei Lighthouse Run von Jim Harmon aus dem Hause Amigo Spiele.

Seegang mit Sicht auf Hafen

Aus dem Tagebuch der MS Amigo, Kapitän Funfairist, Freitag, Land ist in Sicht:

Es war eine schauklige und wilde Überfahrt. 47 Tage sind wir auf See und das faulige Trinkwasser bringt die härtesten Seemänner zur Rehling, um die Fische zu füttern. Was werden wir schmausen und feiern und glücklich sein, wenn wir nun endlich den Hafen von Amigo-Bay erreicht haben. Es dauert nicht mehr lange. Doch vor uns sind die gefährlichen Klippen, die sich wie Haifischzähne an den Rändern der Stadt erheben. Unsere Schiffe könnten seitlängs aufgeschlitzt werden, wie reife Pampelmusen in der Kettensägenfabrik. Sachte müssen wir umgehen mit der guten alten MS Amigo-Flotte.

Damit wir sicher ans Land, dem Hafen, gelangen, brauchen wir gute Wetterverhältnisse und die unterstützende Kraft der Leuchttürme von Amigo-Bay. Sie sind unsere Lebensretter, die strahlenden Säulen des Lebens und der Sicherheit.

Zwischen den Wellen rund um die Küste haben wir weitere Boote gesehen, die ebenfalls den Hafen anschippern. Verfluchte Schnorrer. Die wollen uns doch alles wegfressen und wegsaufen. Na wartet, auch wenn das Wetter Tritons Husten simuliert, wir werden schneller sein als die anderen und den sicheren Hafen erreichen. Ganz sicher.

Volle Fahrt voraus

Na? Lust auf ein Segelabenteuer? Lust auf ein 3D-Spielbrett und einer tollen Ausstattung, sowie Grafik? Hast Du Seemannslust auf ein kurzweiliges und strategisches Familien-Wettlauf(schipper)-Spiel? Dann wird Lighthouse Run genau das richtige für Dich und euch sein. In Lighthouse Run steuern wir eine Flotte aus 5 Schiffen durch eine schmale Wassernarbe Richtung Hafen. Hinter uns bäumen sich Gewitterwolken auf, und nur die schnellsten erreichen den Hafen, während langsame Boote im Unwetter ausharren müssen.

Lighthouse Run ist ein Hingucker auf dem Tisch. Kinder und Erwachsene zugleich werden ein „wow“ flüstern, wenn Lighthouse Run aufgebaut auf dem Tisch steht. 3D Leuchttürme, bei denen man das Licht anmachen muss (nein, kein richtiges Licht, sondern eine Art „Holzpilz“, der Lichtschein simuliert), farbige Boote, die man auch (wenn man möchte) bekleben kann, und ein wunderschönes Spielbrett, was breit die Wassernarbe zur Stadt zeigt. Eine Holzwolke symbolisiert das Gewitter, was uns im Nacken hängt.

Von Amigo Spiele habe ich selten so ein schönes und optisch erstklassiges Brett-Spiel gesehen. Wo, ich bin echt begeistert. Weiter so. Ein Hingucker, den man auch anfassen will.

Spielerisch ist es ein Karten-Brettspiel. Jede*r Spieler*in hat einen eigenen Kartenstapel von 14 Karten. Jede Runde spielen wir eine Karte aus, führen die beiden Aktionen durch (Licht anmachen und Schiff(e) bewegen) und sehen zu, wie die Unwetterwolke näher und näher kommt.

Ziel: Die Schiffe so weit wie möglich nach vorne bringen. Unsere Karten bringen einzelne Schiffe von uns, die ganze Flotte, oder aber auch Gruppen (von eigenen und fremden) Schiffen nach vorne. Jedoch geht es nur nach vorne, wenn die Leuchttürme uns den Weg zeigen. Nur durchs Licht können wir fahren, weshalb es einer guten Planung bedarf die Schiffe zusammen zu halten und die passenden Leuchttürme anzuknipsen.

Taktik und Glück

Es wird schon etwas Taktik abverlangt, um seine Schiffe möglichst weit nach vorne zu bringen. Planung braucht es, denn von den Karten haben wir immer nur 3 auf der Hand. Alle Spielenden sind mit den gleichen Kartenarten ausgestattet, aber welche Karten man auf der Hand hat, ist Zufall und wird per Mischen bestimmt. Auch sollte man etwas die genutzten Karten der Mitspielenden im Auge haben, so manches Mal ist es besonders wertvoll sich an die Hacken der Mitspielenden zu klemmen, so dass sie die eigenen Schiffe mit Richtung Stadt/Hafen bewegen.

Auch sollte man die Lichter der Leuchttürme im Auge haben, denn eine zu weit auseinander stehende Flotte kann bei mangelnder Sicht, und wegen des Unwetters, aus dem Spiel scheiden. So muss man Entscheidungen treffen: Alle Schiffe so mittelprächtig nach vorne bringen, oder nur ausgewählte Schiffe nach vorne bringen, um Punkte zu machen?

In manchen Runden spielt aber auch Glück eine große Rolle: Besonders die begehrten Gruppenkarten zur Flottenbewegung befinden sich immer dann nicht auf der Hand, wenn man sie gut gebrauchen könnte. Grrrr, macht es da im Seebärenmund.

Lighthouse Run ist ein absolut tolles (Flotten)Rennspiel, was Wenig- bis Mehrspieler sicherlich noch des Öfteren auf den Tisch bringen werden. Für Familien eine meereswasserglasklare Empfehlung.

Lecker

  • Kurzweilig, praktisch und glückslästig zugleich
  • Ein tolles Familienspiel
  • Die Ausstattung ist der Knüller

Pfui

  • Ahhhh, wo sind meine Flottenkarten???

Fazit

Funfairist leuchtet

Ganz klar eine Superfritte. Ich mag Lighthouse Run sehr und finde es immer wieder unterhaltsam. Sowohl in einer 2er, 3er als auch in einer 4er Runde ist das Spiel der Hit. Ich mag die Ausstattung, das Spielgefühl und einfach jede Partie. In manchen Runden war ich weit vorne, in anderen ganz weit hinten. Der Spielspaß war dennoch immer sehr hoch, auch wenn ich schreien könnte, wenn meine Gruppenkarten immer mit zu den letzten Karten gehörten, grrr.... Herzlichen Dank an Amigo Spiele, die uns dieses echt tolle Brettspiel für eine Rezension zur Verfügung gestellt haben. Ganz toll das Spiel!
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Superfritte