Mach schnell, die Luft wird knapp
„Flopp!“, so hört sich die Rohrpost an, die man in Windeseile durch die Welt schicken würde, wenn mit Hochdruck die kleinen Zylinder mit Nachrichten durch die Welt geschickt werden würden. Und so ähnlich stelle ich mir das auch bei Magic Maze on Mars vor, dem Familienspiel und Nachfolger von Magic Maze von Kasper Lapp. Zwar schicken wir hier keine Rohrpost in der Welt umher, aber gefühlt ähnlich agieren wir mit Ressourcen, die wir auf dem Mars hin und her rasen lassen. Ich schaue heute mal auf dieses äußerst schnelle und kooperative Spiel, was bei Sit Down! herausgekommen und über Pegasus Spiele vertrieben wird.
Marskühe und Weltraumschnecken
Kennt ihr Magic Maze? Bestimmt, denn dieses Spiel hat einiges für Aufmerksamkeit gesorgt. Nominiert für das Spiel des Jahres, Inno Spielepreis 2017 erhalten und noch so manch andere Abzeichen sind auf dem Spiel enthalten.
Doch das Kaufhaus hat abgedankt, und schon lange laufen keine phantastischen Wesen durch die Flure. Wir haben nun den Mars erobert und sorgen für eine ordentliche Kolonisierung. Aber am besten „vite-vite“, denn Zeit haben wir wenig, und es ist einiges zu tun.
Im Grunde spielen wir Magic Maze in einem anderen Setting. Wer den Kaufhauslauf kennt, wird sich schnell auf dem Mars zurecht finden. Aber statt mit 4 Pöppeln durch die Flure zu rennen, schicken wir Ressourcen durch Schnellbahnen, um den Mars ausgebauter zu machen, und wir sorgen dafür, dass die Kuppeln gebaut werden, so dass die Kolonisten siedeln können.
Nicht jede*r von uns kann die Ressourcen einfach so bewegen, denn wir haben bestimmte Farbenerlaubnisse, die dafür sorgen, dass diese bewegt werden können. Hier deckt sich die Spielweise sehr mit Magic Maze. Alle können alle anfassen, aber wer was bewegt, hängt von der Farbe der Schnellbahnen ab.
Nach und nach werden die Herausforderungen schwieriger, denn von Runde zu Runde kommen neue Herausforderungen mit ins Spiel, und wir müssen uns um Müll, Weltraumschnecken und mehr kümmern.
Soweit der Überblick. Wie schmeckt der flotte Schnellbahnspaß auf dem Mars?
Kontrollierte Kommunikation
Was ich richtig toll finde, ist die Verwendung des „Tu Was Pöppels“. In Magic Maze hat es mich sehr genervt, wenn der Pöppel klopfend vor einem gestellt wurde. Was ein Stress und manchmal auch nervig. In Magic Maze on Mars haben wir ein Kommunikationsfeld, und da wird einfach der Pöppel drauf gestellt. Wo man ihn hinstellt, bestimmt die Aktion, die verlangt wird. Sich um Ressourcen kümmern, Müll entsorgen oder die Schnecken bewegen. Das finde ich sehr cool und bringt noch mehr Ordnung ins Magic Maze Weltall.
Des Weiteren finde ich es toll, dass wir hier unterschiedliche Bereiche haben, um die wir uns kümmern müssen. Schauten wir im Kaufhausspiel auf 4 Figuren, so können wir hier im Mars-Spektakel im schlimmsten Fall mit über 10 unterschiedlichen Aktionsbereichen rechnen. Ressourcen, Müll, Kolonie und so weiter.
Das finde ich sehr cool und wirkt etwas erwachsener und herausfordernder. Wem also Magic Maze mittlerweile zu einfach und zu abgelaufen ist, der könnte den Mars sehr gerne bereisen und dort fix und wild durch die Schnellbahnen flitzen.
Was ich ganz toll an Magic Maze und Magic Maze on Mars finde, bei der Mars-Variante sogar etwas mehr, als beim Kaufhaus, ist die Möglichkeit seine Führungskompetenzen zu schulen. Ich finde Magic Maze ist perfekt als Schulungswerkzeug zu benutzen. Wie plane ich meine Aufgaben? Wie gebe ich direkte Anweisungen weiter? Ist mir klar, was überall passiert? Was muss ich im Blick haben, und was kann ich einfach abgeben? Was ist mein Bereich, was der der anderen? Und so weiter. Das finde ich ganz großartig und macht mir sehr viel Spaß. Also, wer nebenbei noch etwas Führungsweiterbildung haben möchte, dafür kann man das Spiel auch nehmen.
Fazit
Ich finde Magic Maze on Mars echt super. Ich würde sagen, dass es mich spielerisch sogar etwas mehr überzeugt, als Magic Maze, jedoch finde ich Magic Maze hübscher. Magic Maze on Mars versucht überaus niedlich und besonders grafisch rüber zu kommen. Leider funktioniert das bei mir nicht so ganz. Man hätte es grafisch opulenter machen können. Die Illustration verschwimmt zu sehr in einander und ich weiß nicht, ob das Spiel niedlich oder durcheinander sein will? Schade.
Ich bin auf jeden Fall bereit für jede Art, ob im Kaufhaus oder auf dem Mars – mir egal, ich spiele beides mit. Und ich würde mich freuen, wenn es noch eine Erweiterung zum Mars geben wird. Das wäre toll. Für mich ein tolles Spiel.