Dem Wort auf der Spur
Ich bin ja echt ne Niete, wenn man es um Mastermind geht. Kennt ihr das Spiel, wo man diese Farben in der richtigen Reihenfolge herausfinden muss? Also, ich bin da aber sowas von schlecht drin. Mit Worten schaut es da schon etwas anders aus. Master Word von Gérald Cattiaux (Le Scorpion Masqué) greift das gleiche Spielschema auf und verwandelt die Farbsuche in eine Wortsuche. Asmodee bringt das Spiel mit dem Leitwolf hierzulande heraus, und ich berichte heute davon.
Zu viele Hinweise verderben den Brei
Ja. Zu viele Hinweise und Fragen verderben hier echt den Spielbrei, oder besser die Suche nach dem richtigen Begriff. Master Word ist ein kooperatives Kommunikationsspiel. Wir sind alle zusammen auf der Suche nach einem Begriff, und nur ein Mensch unter uns kennt dieses Wort. Diese Person ist der Leitwolf und versucht uns durch kleine „Daumen hoch“ Marker dazu zu bringen, dieses Wort zu erraten. Alle anderen, die Spürnasen, schreiben Vermutungen auf, Hinweise, Fragen und versuchen dabei die Suche nach dem Begriff einzudämmen.
Wir bekommen die Kategorie vorgesagt, und wissen zumindest, in welchen Gefilden der gesuchte Begriff sich befindet. Innerhalb von 90 Sekunden, und das über sieben Runden hinweg, versuchen wir den richtigen Begriff zu finden. Schaffen wir das, hat die Gruppe gewonnen, alle zusammen. Schaffen wir das nicht, tja, dann eben nicht.
Soviel erst einmal zur Übersicht des Spiels. Die Frage ist doch, kann das Spiel auch was und macht es Spaß?
Spielspaß unter Spürnasen
Nun, mein Spielspaß ist wirklich verhalten, denn ich muss zugeben, auch in der Begriffsfindung bin ich eher nicht zu gebrauchen. Also spielt besser das Spiel nicht mit mir. Allerdings habe ich in meinen Partien auch gelernt, wie sinnvoll es ist, manchmal weniger zu fragen, als gleich so gierig vor zu stürmen. Weniger ist bei Master Word wirklich mehr.
Je mehr Fragen oder Einschätzungen und Hinweise man auf die Karten schreibt, desto mehr führen diese zu nichts. Der Leitwolf sagt einem zwar: „Da ist was Richtiges bei.“, aber was es ist, nun, das muss erst einmal herausgefunden werden. Dafür braucht es gute Kombination – und die habe ich nicht. Zumindest nicht bei Master Word.
So manche Spielrunden hat das Spiel gemocht und fand sehr Gefallen dran. Nur eine Gruppe konnte mit Master Word so gar nichts anfangen, aber die meisten sagen, dass es ihnen Spaß gemacht hat. Und ja, etwas Freude hat es mir auch gemacht, und ich war manchmal echt verwundert, wie wir letztlich auf den Begriff gekommen sind.
Würdest Du es noch mal spielen?
Also, wenn das Spiel irgendwo aufgebaut steht, und mich jemand fragen würde, nun, ich würde nicht nein sagen. Aber aktiv aus dem Spielschrank würde ich es nicht holen. Dafür hatte das Spiel zu wenig Nervenkitzel. Genau, das ist es, was mir am Spiel fehlt: Nervenkitzel. Es ist ein Wagen von hin und her. Ein Abwägen. Manchmal ein Raten. Ein Eingrenzen.
Aber oft habe ich es auch erlebt, dass es ein frustrieren ist. Ein „häh“ und „was denn jetzt“. Wenn man manches Mal im Dickicht festsitzt und der Leitwolf einem einfach nicht helfen kann, geschweige die Spürnasen, nun, dann ist eine Runde auch schon mal ziemlich frustig.
Dennoch: Mitspielen ja, selber auf den Tisch legen, eher nein.