Ich möchte ein Eisbär sein
Und was machen die Patschehändchen? Genau, die greifen gierig nach den Fischen. Ja ja, so ist es am Polar. Wonach sollte man auch sonst greifen? Schneeflocken? Sicherlich nicht. In Polar Panic von Martin Nedergaard Andersen, welches bei Amigo Spiele erschienen ist, greifen wir nach gleichen Fischen, nehmen auch gerne mal einen Eskimo mit und versuchen den Eisbären möglichst nicht aufzudecken. Ich schaue heute mal auf dieses kleine reaktionsstarke Spiel.
Eine Dose zum Plätzchenausstechen
Das kann man schon mal festhalten: Sollte einem das Spiel nicht mehr liegen, ist zumindest die Dose für ne Weiterverwendung zu gebrauchen. Denn diese kleine Metalldose eignet sich hervorragend zum Plätzchenausstechen und kann auch gerne als Milchzahlbüxe oder etwas größeren Cache genutzt werden.
Aber die Dose allein macht das Spiel nicht aus, denn in dieser kleinen Metalldose stecken auch 56 runde Karten, die wir von Dobble und Konsorten schon kennen. Worum geht es? Die Eislöcher, die die Rückseiten darstellen, werden auf dem Tisch verteilt, und alle spielen fast gleichzeitig, um gleiche Fische zu ergaunern.
Aber ganz so schnell sollte man nicht auf die kleinen Fischracker patschen, denn die Zeichnungen von Mark Aaron Seaman sehen teilweise sich schon recht ähnlich. Ein Fehler gemacht? Nun, dann zurück mit bereits gewonnenen Karten. Und das wollen wir ja nicht, denn das Ziel ist es ja, möglichst viele von den Karten zu bekommen.
Wir decken Runde für Runde Karten auf, und sobald gleiche Fische ausliegen, fliegt die Hand. Ganz einfach. Der Eskimo sorgt zwar für eine Punktekarte, aber verursacht auch, dass alle Fische mal eben untertauchen und mal eben verschwinden.
Ganz schlimm ist der Bär, der eisige, denn der sorgt nicht nur dafür, dass alle Fische wieder verschwinden, nein, er klaut uns auch noch eine Karte und ist immer noch im Spiel.
Runde für Runde sammeln wir also schnell die Karten zusammen und wer die meisten hat, ist King of the Snow.
Memo und Geschwindigkeit
Ich frage mich echt, ob nicht so langsam der Markt an manch Spielen gesättigt ist? Anscheinend nicht, denn Amigo Spiele bringt Polar Panic heraus, wie es gefühlt schon in jedem Verlag zu finden ist. Auf Schnelligkeit ein identisches Paar finden, und dabei schnell mit der Patschehand auf die Tischmitte wuchten. Gefühlt habe ich dieses Prinzip schon 1000 Mal erlebt. Und? Ist es schlimm? Nein, denn Kinder und Junggebliebene gehen hier immer noch steil, wie zu den vielen Vertretern der Sorte, die es auf dem Markt gibt. Panic Polar ist ein perfektes kleines und unterhaltsames Kinder- und Familienspiel, um flink ne Runde zu zocken. Geschwindigkeit mit einem Memo-Effekt – so stellt sich Polar Panic dar. Wir sollten schon gut das Auge aufmerksam auf dem Tisch habe, egal um zu sehen, wo sich die Paare finden, oder auch um nachzuhalten, wo sich der Eisbär versteckt.
Es ist schon erstaunlich, wie „plötzlich“ der flockige Bär auf einmal wieder erscheint, obwohl man ganz stark davon ausging, dass er doch DA lag, und nicht DA! Ja ja, das Kurzzeitgedächtnis …
Gefühl
Ich finde mittlerweile weniger Gefallen an diese Art von Spiele. Vielleicht werde ich älter? Vielleicht habe ich zu viele dieser Art gespielt? Ich weiß es nicht, nur gefühlt habe ich hier den 100sten Vertreter seiner Art, und ich frage mich: „Wie lange wird es diese Reaktionsspiele noch geben?“ Bestimmt immer und immer wieder. Ich für meinen Teil muss mal schauen, wie lange ich bei dieser Art von Spiel noch Freude empfinde.
Dabei macht Polar Panic alles richtig. Schöne Zeichnungen, auch eine Herausforderung durch Memo-Effekt und die unterschiedliche Anzahl an Fischen auf den Karten. Und dennoch: gefühlt habe ich das zu oft gesehen.
Kiddies und Junggebliebene haben Freude an diesem Spiel und ich hörte auch schon hier und da, dass die Kleinen sagten: „Spielen wir das Eisbärenspiel?“
Und wenn man in diese großen Augen schaut und sieht, welch Freude diese Hatz nach schnellem Fischfang den Kleinen macht, nun, dann zocke ich eben noch ne Runde mit. Ist ja schnell vorbei.
Herzlichen Dank an Amigo Spiele, die uns ein Rezensionsexemplar gestellt haben.