Princess Legend

Brettspiele Frittenrezensionen
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Superfritte

De Prinz kütt!

Tach. Isch bin de Prinz. Und isch suche nach Prinzessin! Weißte wose steckt? 
So oder so ähnlich könnte man den Prinz aus Princess Legend vorstellen – zumindest, wenn man ihn in den Kölner Raum steckt. 😉 Vielleicht ist es aber auch ein altbackener, höflicher Prinz, der um Vergebung fragt, weil er auf der Suche nach seiner herzallerliebsten Prinzessin ist? Wie auch immer – das könnt ihr für euch entscheiden. So oder so ist der Prinz aber neugierig – denn – jo – die Prinzessin ist weg und er möchte sie gern finden, heiraten, Babies machen und all so einen Kram. Das wird ihm allerdings ein bisschen schwer gemacht durch die Damen und Herren, die sich sonst noch so mit ihm am Hof befinden.
Princess Legend ist auf jeden Fall ein Spiel für etwas größere Gruppen. Spielbar ist es ab drei, ich würde aber sagen: Je mehr, desto besser. (wenn auch mit kleinen Einbußen). Maximal 8 Personen können mitspielen. Das Spiel stammt von Blue Orange bzw. Smiling Monsters (denen wir an dieser Stelle ganz herzlich für das Rezensionsexemplar danken möchte). Das ganze gibt’s auch als Tofu-Kingdom mit Tofumännchen/weibchen-Bildern. https://boardgamegeek.com/boardgame/186475/tofu-kingdom

Wir mögen Fleisch!

Und daher haben wir uns auch nicht Tofu Kingdom, sondern Princess Legend nach Hause geholt. 😉 Das Spielprinzip ist eigentlich einfach: Einer ist der Prinz und er muss herausfinden, wer die Prinzessin ist. Alle bekommen verdeckte, geheime Rollen zugeteilt. Eine davon ist die Prinzessin. Abhängig davon, welche Rolle man bekommen hat, hat meine bestimmte Aufgabe:
Rote Charaktere lügen IMMER.
Grüne sagen IMMER die Wahrheit
Blaue dürfen sich IMMER aussuchen, ob sie lügen wollen oder die Wahrheit sprechen.

Hä? Lügen?

Ja genau, denn der Prinz wird durch das Stellen von Fragen hoffentlich herausfinden, wo seine Prinzessin steckt. Dazu stehen ihm drei Fragen zur Verfügung:
Wer bist du?
Wer ist sie / er?
Wo ist die Prinzessin?
Der Prinz darf jeder Person in der Runde genau eine Frage stellen – und danach dann noch einmal einer ausgesuchten Person eine weitere. Danach muss er sich entscheiden, wo seiner Meinung nach die Prinzessin steckt. Liegt er richtig, bekommen alle, die eine grüne Charakterkarte haben, einen Punkt, liegt er falsch und hat statt der Prinzessin die olle Schwiegermutter gewählt bekommen die roten Charaktere einen Punkt und hat er sich für eine andere Karte entschieden, als die beiden, bekommen die blauen Charaktere einen Punkt. So wird einmal reihum gespielt, bis alle ein (paar) Mal Prinz waren und wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.

So leicht, so gut.

Das klingt wirklich simpel und beim ersten Lesen der Spielregel dachte ich mir auch so: „Wow. Mensch. Das klingt ja spannend.“ Die erste Partie haben wir zu dritt gespielt. Einer war dann der Prinz, die anderen beiden haben eine geheime Identität zugeteilt bekommen, die sich sich natürlich geheim angeschaut haben. Eine weitere Karte lag verdeckt in der Tischmitte. Alle bis auf den Prinz dürfen wissen, wer die anderen sind und welche Karte in der Tischmitte liegt. Dann ging es los und die ersten Fragen wurden gestellt und dir ersten Antworten wurden gegeben. Ach du meine Güte. Wer ist denn der Lügner von denen? Oder lügt keiner von denen? Aaaaah!! Spätestens nach der 2. Runde herrschte Paranoia am Tisch und der Prinz war sich grundsätzlich sicher: Alle lügen. Bestimmt. Dieses Gefühl hat sich auch in größeren Runden gezeigt. Schnell ist man dabei, allen vorzuwerfen, dass sie einen anlügen würden, um dann am Ende der Runde zu merken, dass man der falschen Person vertraut hat. Tja, dumm gelaufen.

Prinzessin? Wo bist du denn nun?

Das finden der Prinzessin ist auch gar nicht so einfach – ganz egal, in welcher Gruppengröße man Princess Legend spielt. Im Endeffekt wird, wenn man nicht genau die richtigen Fragen an genau die richtigen Personen richtet, am Ende immer eine kleine Portion Glück nötig sein, um dann wirklich auch die Prinzessin zu finden. Daher muss man natürlich sehr gut planen, wem man welche Frage stellt – um so vielleicht auch die Möglichkeit zu bekommen, Personen gegeneinander auszuspielen. Schwierig ist halt nur, es im Spiel mit Pokerfaclern auch als „gegeneinander ausspielen“ zu erkennen. Spielt man Princess Legend mit Leuten, die nicht gut lügen können, dann kann das schonmal schnell dazu führen, dass sie sich verraten. Was natürlich in größeren Gruppen immer wieder der Fall sein kann ist, dass ein bisschen Downtime für alle, die weiter hinten in der Reihe sitzen, aufkommen kann. Wenn 8 Leute mitspielen, werden 7 befragt. Und der Prinz wird nicht ohne zwischendurch über die Antworten nachzudenken, einfach schnell von Frage zu Frage rennen. Hat man also einen nachdenkenden Prinz, muss man vielleicht ein bisschen länger warten, bis man dran ist. Allerdings kann man die Zeit auch nutzen, um gemäß seiner Rolle für noch mehr Verwirrung zu sorgen – so man es denn möchte …

Hübsch?

Ich mag das Design der Karten und fühle mich an diverse Disneyfiguren erinnert. Die Punktemarker sind pinke Sternchen – und die finde ich eher „mau“ – mal abgesehen von der Farbe. Die Charakterkarten sind super stabil, fühlen sich super in der Hand an und sehen toll aus. Die Steinchen hingegen wirken eher so, als wären das die Reste, die noch übrig waren. Da hätten tolle, hochwertige Marker (oder hübsche Plastiksteine oder was auch immer) dem Spiel dann einen schöneren Look verpasst. So wirkt es eher wie eine Notlösung. Aber gut – ob wir da nun Bonbons oder diese Marker haben, tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Aber ich bin ja bekanntlich Fan von schönem Spielmaterial und das fand ich daher ein bisschen schade. Außerdem: Rubine sind rot – und nicht pink! 😉

Lecker

  • Paranoia! Alle lügen! Oder keiner?
  • Ein toller Eisbrecher für größere Spieleabende um die Stimmung aufzulockern.
  • Tolle Illustrationen

Pfui

  • Die Gruppe muss passen - sonst wirkt das Spiel einfach nicht
  • Wenn man mit voller Spielerzahl spielt, kann es ein bisschen dauern, bis man dran ist, gefragt zu werden. Es kann Downtime aufkommen.
  • Die "Rubin-Spielsteine" - also die Punktmarker - hätten auch schöner sein dürfen

Fazit

Kaddy lügt nie.

  "Alles in allem kann man sagen, dass Princess Legend ein fast rundum schönes Spiel für größere Spieleabend ist - vorausgesetzt, es sind Leute anwesend, die auf so eine Art von Spiel Lust haben. Niemand muss hier sein Krönchen aufziehen, aber es wäre schon gut, sich möglichst neutral zu verhalten - und seine geheime Identität zu wahren. Schließlich will man versuchen, Punkte zu bekommen und man möchte den Prinzen natürlich in die Irre führen. Oder auch nicht. Oder vielleicht. Vielleicht noch ein Tipp an dieser Stelle: Wenn ihr eure Rolle kennt, dann überlegt euch schon einmal Antworten auf alle 3 Fragen, die kommen könnten. Wieso? Wenn ihr gefragt werdet, dann sollte eure Antwort ad hoc kommen und so wirken, als wäre das die einzige Antwort, die ihr geben könnt. Solltet ihr erstmal nur da sitzen und überlegen, welche Antwort ihr denn geben könntet, dann kann das schon dafür sorgen, dass ihr euch zumindest ein biiiischen verratet. Von daher: Legt euch bereit, was ihr sagen möchtet und niemand wird vermuten, dass ihr lügt. Oder die Wahrheit sagt. Oder beides."
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