Verflucht!

Frittenrezensionen Kartenspiele
7

Superfritte

Ahhhh Monster

Unter den Neuheiten von Amigo Spiele im Jahr 2018 gibt es auch Verflucht! von Steffen Benndorf, den man von The Game sicherlich gut kennt. In diesem kooperativen Kartenspiel für 1 – 5 Menschen kämpfen wir zusammen gegen eine Kreaturenschar, die sich der Villa von Lord Somerset nähert. Dass die Kreaturen ein ganz anderes Anliegen haben, das ist uns nicht bekannt. Darum lest selber unseren Bericht, denn wir haben mit den Kreaturen aus Verflucht! gesprochen und sind erschüttert, ob der Gewalttätigkeit, die die Spielenden den Monstern gegenüber ausüben.

Reifenpanne

Es war ein dunkler Freitag Abend. Össelig war es auch. Und mitten durch den Abend brettert der Schulbus der 7b am Waldesrand entlang. Drinnen saßen die Schüler und Schülerinnen, die auf dem Weg zu einer Kostümfeier waren: Monster-Party, so lautete das Motto. Darum waren die Kostüme eher von schauriger Natur: Ein Laken über den Balch machte aus Kevin einen Geist, Yvonne hatte einen Umhang um, der über dem Kopf reichte – damit sah sie aus wie der Reiter von Sleepy Hollow, die Zwillinge Bella und Maxi hatten Flügel an, und der Torben sah aus wie ein Werwolf. Unglaublich, wie echt die Verkleidungen wirkten. Der Bus war Rand voll mit Schüler*innen, die dem Motto wahrlich gerecht waren.

Und dann passierte es. Es war auf der langen Beethoven-Allee, da platzte auf einmal ein Reifen: PENG! Der Bus kam ins Schleudern, und alle drinnen quietschten wie die abgestochnen Schweine. Das war aber auch ein Rumms an Bord … Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen. Ein Glück auch. Hätte noch gefehlt, dass bei dem Ausflug zur Party der Schulklasse etwas passiert wäre. Das können wir uns echt nicht erlauben.

Der Blick in den Kofferraum des Schulbusses lies uns die Laune schnell noch trüber werden. Na klasse, kein Ersatzreifen im Kofferraum. Dafür aber n leerer Kasten Wasser und Unmengen an Schokoriegeln. Zumindest konnten wir den verschreckten Schüler*innen mit den Schokoriegeln erst mal den Schrecken aus den Leibern nehmen. Wozu Schoki nicht immer gut ist?

Okay, es half alles nichts. Wir mussten Hilfe besorgen. Da man im Wald hier bei uns nie Empfang hat, konnten wir unsere Handies echt vergessen. So ein Dreck aber auch. Was bringen einem die Smartphones, wenn sie nicht da funktionieren, wo man sie dringend benötigt?

Nachdem wir uns ein Bild der Lage gemacht haben, sind wir dann losgestiefelt, um bei dem Haus, was wir vor ein paar Minuten passiert haben, Hilfe zu holen. Da brannte noch Licht, und so wollten wir nach einem Telefon fragen und auf den ADAC hoffen.
Die kostümierten Schüler*innen wollten alle mit, denn diese Nachtwanderung als Werwolf, weiße Frau, Zombie und Kreaturenaffe wollten sie sich nicht entgehen lassen. Na schön, dann alle im Gänsemarsch zum Haus zurück.

Vor den Türen von Lord Somerset

In der Ferne sahen wir die Lichter der Villa. Mitten im Wald stand sie, und das Schild an der Einfahrt verriet uns, dass hier ein gewisser Lord Somerset lebte. Marie und Sven machten sich einen Spaß darauf wild „buhuuend“ dem Lord unser Kommen anzumelden. Diese Rabauken, nur weil sie als Geister verkleidet waren, müssen sie doch nicht dem Lord in Angst und Schrecken versetzen. Ich hätte ne Scheiß-Angst, wenn im Dunkeln zwei kostümierte Schreckgespenster auf das Haus zuwackeln.

Vor dem Haus sahen wir flinke Schatten an den Fensterscheiben. Da waren Menschen, die nach draußen schauten. Wir zum Haus hin, drinnen die Menschen, die raus schauten.

Tja, und dann ging irgendwie alles ganz schnell. Noch ehe wir uns versahen, und noch bevor wir nach einem Telefon fragen konnten, stürmten diese Typen aus dem Haus und machten einen voll auf Geisterjäger. Sie hatten Plasmakanonen, oder was das waren, in den Händen. Schlimmer noch: Säbel, Laternen, Amulette und magische Bücher – ich kam mir vor, wie in einem schlechten B-Movie. Noch bevor wie „Guten Abend“ sagen konnten, hackten diese Barbaren meinen Schüler*innen die Rübe ab.

Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, alles ging viel zu schnell: Diese verrückten Typen machten einen voll auf Ghostbusters und schwup-di-wupp waren meine Schützlinge ihre Glieder los. Es war wie in einem Schlachthaus, und hier und da hörte ich die Verrückten gröhlen: „Uns bekommt ihr nicht, ihr Kreaturen! Uns nicht!“

Es war ein Massaker, ich konnte gar nicht reagieren, es war wie in einem Horrorfilm. Die Typen haben uns alle abgeschlachtet, ohne Grund.
Wir mussten uns zur wehr setzen. Besonders Jürgen, Susanne und die Wanowski-Drillinge riefen zur Gegenwehr. Ich konnte gar nichts machen, es war wie in einem Tarantino-Film. Schlimm …

Massaker vor der Villa von Lord Somerset

In der Zeitung hieß es dann: Die Todesparty – Massaker vor der Villa von Lord Somerset. Zu einem Blutbad kam es, als eine verwirrte Schulklasse, die auf dem Weg zu einer Kostüm-Party war, vor der bekannten Villa von Lord Somerset brutal abgeschlachtet wurde. Ein Treffen von aktiven Larp-Spielenden, die sich für Geisterjäger*innen halten, tränkte den Vorhof des viktorianischen Baus in Blut und Gedärme. Dieser Schrecken wird in die Geschichte unter das „Somerset-Massaker“ eingehen.

Amigo ruft zum Kreaturenkillen auf

Ja, so erging es der Schulklasse, die auf dem Weg zum Kostüm-Ball war. Was ein urkomischer und witziger Abend werden sollte, wurde eine Orgie aus Blut und appen Köppen und Armen. In Verflucht! von Amigo Spiele sind wir es, die eine Gruppe von „Kreaturen“ um ein Kopf kürzer machen, ohne vorher zu fragen, was die Gruppe von Werwölfen und Geister eigentlich will. Ganz nach dem Motto: Erst hacken, dann fragen.

 

Funfairist flucht heraus

Ein großartiges Gemetzel findet in diesem sehr kurzweiligen und äußerst spaßigen Kartenspiel statt. Wir sind Geisterjagende und halten Kreaturen auf. Einfach und zugänglich ist das Spiel, aber weiß Gott nicht leicht. Wer Lust auf ein schnelles und wunderschön gestaltetes Koop-Spiel hat, was wunderbar auch solitär zu spielen ist, der kann ohne mit der Wimper zu zucken zu Verflucht! greifen. Wir mögen das Spiel sehr und sagen: Bitte mehr davon!
Herzlichen Dank an Amigo Spiele, die uns dieses wunderbare Spiel zur Verfügung gestellt haben, wie mögen das Spiel echt verflucht sehr.

Lecker

  • Kurzweilig, knackig, kommunikativ und sehr ärgerlich manchmal.
  • Wie The Game aber mit tolleren Illustrationen
  • Auch allein super spielbar

Pfui

  • Ahhhh, schon wieder verloren. Noch mal.
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