Zug um Zug – London

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Gute Fritte

Ein Busticket bitteschön

Zug um Zug treibt sich weiterhin auch in den Städten umher. War New York bisher die einzige Stadt-Auskopplung des preisgekrönten Spiels Zug um Zug, so kommt nun die nächste Metropole auf den Tisch. London is calling. Und was machen wir? Wir sind dabei, denn Zug um Zug, hier eher Doppeldecker um Doppeldecker, erkunden wir die Stadt London. Wir schauen auf dieses schnelle und kleine Spiel aus dem Hause Days of Wonder von Alan R. Moon.

Keine Schiene

New York brachte uns die Taxis, die Taxen, die Tüt-Tüts, und London, nun London könnte uns eigentlich die U-Bahn bringen, denn neben Paris finde ich, verfügt London über ein ausgezeichnetes U-Bahn-Streckennetz. Aber, bei Zug um Zug London begeben wir uns nicht unter die Wimmelstadt, sondern düsen oben auf, und zwar in Doppeletage. Wir haben in dem Spiel nämlich schicke Doppeldeckerbusse, mit denen wir durch die Stadt fahren. Auch in den 70ern, in denen Zug um Zug London spielt, war das Streckennetz unter der Stadt imposant. Aber wenn man mal die Souvenirs-Stände der Stadt begutachtet, so ist der Doppeldeckerbus auch ganz vorne mit bei. Also, keine U-Bahn, sondern Busse!

Was sagt denn Days of Wonder zur Stadtauskopplung?

Willkommen in den 70ern, in der Welthauptstadt der Mode und Musik. Springt bei einem der berühmten Doppeldeckerbusse an Bord und saust durch Londons historische Straßen, rauscht am Buckingham Palace vorbei, besucht das British Museum oder lauscht dem Echo des Big Ben, das über die Themse hallt …

In diesem kurzweiligen Zug um Zug-Spiel eilen die Spieler durch die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, um die wichtigsten Buslinien für sich zu beanspruchen, ihre Zielkarten zu erfüllen und die Orte einzelner Stadtteile zu verbinden. Das allseits beliebte Zug um Zug-Erlebnis mit spannenden Entscheidungen und einfachen Regeln – sowohl für Einsteiger als auch erfahrene Spieler.

Und kann das Spiel etwas?

Rasant, rasant

Wie schon auch bei der New York Ausgabe haben wir auch hier ein „Blitz Zug um Zug“ vor uns liegen. Ein Eil-Ticket to Ride sozusagen, denn diese kleine Ausgabe spielt sich Zack-Zack runter. Ich brauche nur 5 bis 7 Minuten, dann ist die Partie fertig. Wrumm-Wrumm! Mit quietschenden Reifen und mit Schräglage sausen wir durch die Londonstadtviertel und absolvieren Auftrag um Auftrag und besuchen Orte der 5 unterschiedlichen Stadtviertel. Der*Die Londonexpert*in wird wissen, dass diese Stadt mehr als 5 Stadtviertel besitzt, aber egal, in Zug um Zug London ist es alles etwas kleiner. Und wahrlich ja, das ist es, alles kleiner. Und wir haben alle je nur 17 Busse, und diese gilt es auf der kleinen Fläche zu verteilen. Da kann es schnell zu Huperei und Stau kommen. Hätten wir mal lieber die U-Bahn genommen … Egal. U-Bahn gibt es ja nicht. Dafür Sehenswürdigkeiten, die wir mit den Bussen anfahren können: Das British Museum, Tower of London und St. Paul´s darf nicht fehlen, und weitere.

Die Regeln sind die Bekannten des Grundspiels. Wieder haben wir 3 Aktionsmöglichkeiten, aus denen wir immer eine wählen müssen. Wenn jemand die letzte Runde einläutet (2 oder weniger Bus-Steine), ist die Partie vorbei, und die nächste kann eingeläutet werden.

Das „Neue“ an der Version: Wer es schafft die Sehenswürdigkeiten eines Stadtteils anzufahren und miteinander zu verbinden, bekommt die Siegpunkte des Stadtviertels gutgeschrieben, also von 1 bis 5 zusätzlichen Punkten. In einer Partie zu zweit gut machbar, bei einer vollen Partie mit 4 Menschen kann das schnell eng werden.

Generell eng

Generell wird es eng auf dem Tisch. Auch in einem 2 Personenspiel (wieder keine Doppelstrecken nutzbar) kann man sich gut und gerne in die Busquere kommen. Und nein, hier darf nicht rechts überholt werden, auch wenn wir links fahren (kommt auf die Blickrichtung an).

Schnell beginnt das Herz zu pochen an, und die eigenen Aufträge sieht man in Gefahr. Schaffe ich noch die Verbindung? Oder sind meine Punkte passé? Okay, bei einem kleinen 2er oder 3er Auftrag wäre das nicht so schlimm, aber 6 bis 9 Punkte Aufträge schmerzen da schon. Aua!

Das Tolle an dieser Städteversion: Nach einer Partie wird alles schnell weggeräumt, und schon die nächste Runde gespielt. Zug um Zug London ist wie New York rasend schnell gespielt und erneut gespielt und erneut gespielt und erneut … Und macht auch bei Partie 20 immer noch Bock. Ist halt Zug um Zug – da machst Du halt nichts falsch.

Die Frage ist doch: Brauche ich die gefühlt 50. Auskopplung, wenn mein Spieleschrank schon das eine oder andere Zug um Zug besitzt?

Ein Sammelstück?

Nun, Sammler*innen werden mit den Köpfen schütteln: „Was eine Frage, selbstverständlich brauche ich Zug um Zug London, pfff, verstehe ich nicht die Frage …“ Ja, das stimmt, aus Sammelsicht ist das schon ein Muss, damit die Sammlung kompletter wird. Aber Nichtsammelnde können auch hier sehr gut zugreifen, denn (wie bei New York), das kleine Spiel passt mal eben besser in die (Reise)Tasche und macht auch bei Partie XY immer noch Spaß. Fühlt sich an wie ein großes Zug um Zug, ist aber kleiner. Viel kleiner.

Wer auf London steht, sollte ebenfalls zugreifen, denn hier bekommt man so manch netten Augenzwinker geboten. Nicht nur die Stadtplankarte als Hintergrund des Spielbretts, sondern auch kleine Liebheißungen auf den Transportkarten (Milchwagen, ein gelbes U-Boot, Rocket-Man, etc.) sind zu sehen. Süß! Auf der Spieleschachtel lachen Königin, Lennon und mit Schirm, Charme und Melone bekannte Gesichter, und manch Suchende werden das eine oder andere „Gimmick“ noch erkennen. Leider habe ich etwas James Bond vermisst, aber nicht so schlimm. Oder aber meine Autokenntnisse sind nicht die Besten, denn leider weiß ich nicht ob die orangene Transportkarte einen Lotus Elan zeigt (Schirm, Charme und Melone), oder gar den geliebten Austin Martin, welcher zu unserem geliebten James gehört. Egal.

Eins weiß ich in jedem Fall, um so mehr habe ich die Beatles im Ohr bei einer Partie Zum um Zug, denn welches Spiel könnte trefflicher sein, als zum Evergreen der Band „She´s got a ticket to ride …

Lecker

  • Wirklich schnell gespielt
  • Die Busse sehen toll aus
  • Kompakt, für den Urlaub super

Pfui

  • Leider zu schnell vorbei

Fazit

Funfairist sagt

Auch hier vergebe ich wie bei der anderen Stadtauskopplung eine gute Fritte. Schnell gespielt, schick aufbereitet, super schnell erklärt und einfach noch einmal gespielt. Zack-Zack! Auch wenn ich immer lieber zu einer großen Ausgabe tendiere, hier macht man nichts falsch. Herzlichen Dank an Days of Wonder und Asmodee, die uns ein Exemplar für eine Rezension zur Verfügung gestellt haben.
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Gute Fritte