Pandemic – Untergang Roms

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Superfritte

Alle Wege führen nach Rom

Das sagt man ja so, nicht wahr? Und ja, es scheint durchaus zu stimmen, denn auch bei Pandemie sind wir jetzt schon in Rom angekommen. Normalerweise ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Männerschnupfen und ähnlich schlimme Krankheiten sich nicht in der Welt ausbreiten. Das ist gar nicht so einfach, denn so eine Epidemie legt ein ganz schönes Tempo vor in Sachen Ausbreitung und wir haben alle Hände voll zu tun, dass nicht die ganze Erde krepiert.
Wir haben uns einige Pandemie-Spiele und die unterschiedlichen Erweiterungen angeschaut und die könnt ihr hier in unserer Pandemie-Reihe anschauen.
Neben den Erweiterungen, die das bekannte Pandemie-Prinzip um bestimmte Dinge erweitern (im Labor zum Beispiel müssen wir noch ein bisschen wissenschaftlich untersuchen, damit wir weiter kommen), gibt es auch noch „besondere“ Ausgaben von Pandemic. Eine davon ist die, die wir uns hier gleich anschauen werden, nämlich Pandemic – Untergang Roms. Dann gibt es auch noch Pandemic – Schreckensherrschaft des Cthulhu (da müssen wir Kultisten schlachten, bevor die großen Alten erwachen), Pandemic Iberia (da geht´s um Cholera, Malaria und co, die geheilt werden wollen) und Pandemic – Steigende Flut (da wartet eine Flut und wir wollen ihr dank der noch zu bauenden Deiche nicht zum Opfer fallen). Wie ihr seht, haben diese besonderen Ausgaben auch ein besonderes Thema. Genauso wird es auch beim Untergang Roms sein.
Bevor wir loslegen geht erst einmal ein riesiger Dank an Asmodee raus, die uns das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Und die auch dafür sorgen, dass EINE(R) von euch ebenfalls Freude an diesem Spiel haben kann. Aber dazu bald dann mal mehr … 😉 *spoiler*

*hatschi*

Ach nee, es geht ja nicht ums krank sein. Es geht um Rom – und zwar den Untergang Roms.

Zuerst einmal: Das Spiel funktioniert grundsätzlich so, wie es auch bei Pandemie ist: Wir müssen zu viel in zu wenig Zeit tun. 😉 Da wo wir bei Pandemie erfahren haben, welche Städte von der Seuche als nächstes befallen werden, erfahren wir hier beim Untergang  Roms wo die nächsten Einfälle der Barbaren stattfinden. Dann gibt es Spielerkarten, die wir auf die Hände nehmen, mit denen wir u.a. Bündnisse schließen können (das waren bei Pandemie die Heilmittel) und in dem Stapel der Spielerkarten befinden sich auch die Aufstandskarten – das sind die Epidemie-Karten aus dem Pandemiespiel. Also grundsätzlich erkennt man das Spiel schon wieder, aber es ist auch einiges anders. Hier gibt’s die Regeln, wenn ihr mal lünkern wollt.

Anders

Ich geh mal auf die Dinge ein, die anders sind in Bezug auf das eigentliche Pandemie. Denn solche Besonderheiten sorgen natürlich auch dafür, dass dieses Pandemic einzigartig ist.
Das Thema ist eine Sache – ganz klar. Wir befinden uns hier mitten in der Historie der Welt und die Charaktere sind keine Ärzte, Piloten und co mehr, sondern Vestalis, Consul und Mercator (und andere). Das Herz aller Historiker dort draußen wird wahrscheinlich jetzt schon ein bisschen schneller schalgen, wa? 😉 Keine Sorge, es kommt noch mehr:
Es gibt nicht nur uns, die sich über das Spielbrett bewegen, sondern auch Kastelle und Legionen, die uns Unterstützung in den Kämpfen gegen die Barbaren liefern. Die wiederum gehören unterschiedlichen Arten an (Vandalen, Hunnen, Ost- und Westgoten, Angelsachsen und Franken) und werden sich immer weiter über die Städte auf dem Spielplan ausbreiten. Nach jedem Zug zum Beispiel werden Barbareneinfälle abgehandelt. Das bedeutet, dass Karten vom Barbarenstapel gezogen werden und angeben, welcher Barbar wo ins Spiel kommt. Er landet aber nicht auf der Stadt, die die Karte anzeigt, sondern man muss prüfen, wo gemäß der auf der Karte angegebenen Völkerwanderungsroute der Barbar einfällt. Er kann zum Beispiel nicht in eine Stadt, die verteidigt wird, einfallen und gesellt sich am liebsten benachbart zu bereits vorhandenen Barbaren, die auf seiner Völkerwanderungsstrecke liegen.
Und ein weiterer Unterschied: Bei Pandemie konnten wir einfach Krankheitswürfel aus einer Stadt entfernen, also die Krankheiten Stück für Stück mit unseren Aktionen heilen. Das geht hier beim Untergang Roms nicht mehr – schließlich finden hier richtig krasse Kämpfe statt – und wie die ausgehen, das weiß man vorher nicht. Daher gibt’s Würfel! Wenn ich also Barbaren aus einer Stadt entfernen möchte, dann bestimmt das Würfelergebnis, was genau passiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass eigene Legionen draufgehen, ist zwar recht hoch, aber da kommt man nicht drum herum. Dafür sterben ja auch die Feinde. Mit etwas Glück kann ich auch meine ultrasuperduper Spezialfähigkeit aktivieren – dazu braucht es nämlich ein bestimmtes Würfelsymbol.
A propos Spezialfähigkeit: Auch ziemlich cool sind die Charaktere, die wir spielen. Die werden zu Spielbeginn zufällig ausgeteilt und haben alle ordentlich was auf dem Kasten. Sie alle haben eine „normale“ Spezialfähigkeit, eine, die man nur nutzen kann, wenn man den Niedergangsmarker nach unten schiebt (buuuuh! nicht gut, denn wenn der ganz unten ist, verliert man … ) und eben denjenigen, der über den Würfel aktiviert werden kann.

Schwitz.

Gefühlt hatten wir hier beim Untergang Roms noch mehr zu tun, als wir es bei Pandemie eh schon haben. Hier muss man auch noch die Völkerwanderungsrouten beobachten, muss überlegen, wer wann seine besondere Spezialfähigkeit einsetzen kann/soll, wer wann wie was mit welcher Karte macht, damit die noch ausreichend da sind, wenn wir sie für die Bündnisse brauchen …. aaaaaarrrrrrgh. Durch diese Dinge ist der Untergang Roms meiner Meinung nach auch etwas komplexer, als die anderen Pandemie Spiele und bringt einen noch mehr ins Schwitzen.
Wahnsinn, ich dachte schon, nen Garten zu haben, sei viel Arbeit. Rom vor dem Untergang zu retten ist noch anstrengender! Aaaaaaalter.
Übrigens: In der Schachtel steckt auch noch die Möglichkeit, das Spiel solo zu spielen. Das habe ich nicht getan, weil ich solo spielen blöd finde, aber für alle, die das gern tun: Schaut doch mal auf der vorvorletzten Seite der Regel vorbei. Da findet ihr die Varianten für einen Spieler. Oder eine Spielerin. Außerdem wartet dort auch noch eine Variante für mehrere Spieler, in der man Rom nicht betreten darf. Ja, genau … 😉

Lecker

  • Ein interessantes Thema, das vielleicht neue Fans auch anlockt
  • neue, spannende Inhalte, die es uns noch schwerer machen

Pfui

  • Das Thema kann auch abstoßen.
  • Mit 45 Minuten kommt man jetzt nicht mehr hin.

Fazit

Kaddy haut Barbaren um.

  "Wer noch nie Pandemie gespielt hat, der tut meiner Meinung nach gut daran, es erst einmal mit dem Krankheitsgrundspiel zu probieren. Wenn das Spaß macht und gefällt, dann kann man weiterschauen und sich aus den unterschiedlichen „besonderen“ Varianten vielleicht noch eine anschaffen. Ich für meinen Teil muss sagen, dass mir der Untergang Roms echt viel Spaß gemacht hat, weil das Thema auch cool umgesetzt ist. Mir hat aber auch die Cthulhu-Variante echt gut gefallen, weil ich Lovecraft gern mag. Da kann und sollte man als potentieller neuer Pandemic-Fan dann einfach entscheiden, welches Thema und welche Komplexität die richtigen für einen selbst (und natürlich die Spielegruppe) sind. Bei Menschen, die sich für so ein Thema, wie hier Rom, nicht interessieren, ist es auch schwerer, sie davon zu überzeugen, dass es ein echt cooles Spiel ist, das darin steckt. Das Thema wird also meiner Meinung nach die einen anziehen und die anderen abstoßen. Aber das ist ja auch bei zig anderen Spielen der Fall. Mit dieser Variante von Pandemic tut man als Pandemie-Fanmeiner Meinung nach keinen Fehlkauf und kann ne Menge Freude beim Verhauen der Barbaren haben.
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