Es war einmal ein Dodo
von Jochen Peters
Als ich gefragt wurde ob ich das lang erwartete Kinderspiel DODO von KOSMOS testen wolle, habe ich nicht lang gezögert und war sehr gespannt, ob dieses gehypte Kinderspiel halten würde, was es mit seinem kullernden Wackel-Ei verspricht.
Da unsere 6jährige genauso brettspielbegeistert ist wie der Rest von uns, habe ich mich mit ihr also hingesetzt und das Spiel erstmal ausgepackt. Allein daran hatte sie einen Riesenspass ein Spiel für sie als Kind selbst auspöppeln zu können, den Inselberg und das Boot zusammenzubauen und den namensgebenden Dodo an seinen Platz oben auf dem Berg zu befestigen. Der Inselberg sieht im aufgebauten Zustand dann auch imposant aus.
Nachdem der Berg steht, das Boot unten wartet, das Ei oben im Nest liegt und die Bauplättchen verdeckt gemischt bereit liegen geht es auch schon los, der Dodo hat ein Geräusch gehört und lehnt sich so weit über die Felskante, dass sein wertvolles Ei aus dem Nest rollt und sich auf dem Weg über die erste wackelige Brücke bergab macht.
Jetzt liegt es an den Spielern zu würfeln, das gewürfelte Bauteil unter den Plättchen zu finden und die geforderte Anzahl davon auf die Brücken zu legen. Ist die geforderte Anzahl von Bauteilen gefunden gilt es schnell die neue Brücke an den Berg auf die Felskanten zu legen, damit die Kugel wieder einen Weg hat weiterzukullern. Sind alle sechs Brückenteile erfolgreich gebaut muss man noch 4 (in der einfachen Variante oder 6 in der Experten-Variante) Bauteile auf den Bootsanleger legen woraufhin wir das Boot an die letzte Brücke fahren und das Ei in Empfang nehmen können.
Ein großartiges Gefühl stellt sich ein bei den 2-4 Spielern, wenn das Ei wohlbehalten im Boot landet und die Inselbewohner den Dodo und sein Ei zu einem weniger gefährlichen Nistplatz bringen.
Das Spiel funktioniert in allen Spielerzahlen wobei der Schlüssel wirklich in der Absprache zwischen den Spielern liegt. Will jeder für sich selbst würfeln, muss man dran denken, den Würfel möglichst schnell an den nächsten Spieler weiterzugeben, damit dieser wiederum schnell weiterwürfeln kann.
Hinzu kommt der Memory-Teil des Spiels. Der Spieler würfelt und muss das Bauteil finden, welches der Würfel anzeigt. Hat er es gefunden, darf er es auf die Brücke legen, war es ein anderes Bauteil, muss er es wieder verdeckt hinlegen und der nächste Spieler ist dran. Hier ist es von Vorteil, wenn man Mitspieler hat, die sich gut merken können, wo denn jetzt Bambus, Hammer, Brett, Nägel oder Seil lag. Denn Absprache ist hier alles und so finden wir nach und nach die erforderlichen Bauteile und versuchen dem Ei einen sicheren Weg runter vom Berg zu verschaffen. Zum Glück gibt es ein paar Inselkinder, die als Joker fungieren und uns die Suche etwas leichter machen.
Möchte man das Spiel nach ein paar Durchgängen etwas fordernder gestalten mischt man einfach weniger oder gar keine der zehn Joker-Plättchen unter die ausliegenden Bauplättchen. Wer es noch schwieriger mag spielt mit den Totenkopf-Ablagefeldern, die man jetzt zusätzlich auf Brücken und dem Bootsanleger befüllen muss.
Die Prämisse würfeln, sammeln, bauen klingt wie gemacht für ein Familienspiel, der zeitliche Stressfaktor, den das rollende Wackel-Ei mitbringt, ist für manche Mitspieler zu stressig aber da auch Misserfolge zum Spielerleben dazu gehören, kann man hier schön lernen den Misserfolg gemeinsam hinter sich zu lassen, während man schon wieder eine neue Runde startet. Der Inselberg ist zügig auf- und abgebaut und das Ei ist immer ein großer Hingucker für jeden Mitspieler.