Ruhm und Geld und beides
Die Hände tauchen in Seideberge ein, die Nase erschnüffelt Gewürze, aus dem Palast hört man die Stimme des Großmoguls und auf dem Ganges schwankt ein Boot am Anlegesteg. In Rajas of the Ganges von Inka und Markus Brand bekommt der spielende Mensch nicht nur eine Farbenpracht auf einem Spielbrett geboten, sondern auch jede Menge Würfel und zusätzliches Spielematerial. In diesem Workers Placement setzen wir Arbeiter, Würfel, Geld und trickreiche Planung ein, um im Rennen von Ruhm und Reichtum die Nase ganz weit vorne zu haben – oder zumindest die Wertungsmarker. Wir schauen auf das spannende Spiel aus dem Hause Huch!.
Wettlauf um Ruhm und Reichtum
Die Hände tauchen in Seideberge ein, die Nase erschnüffelt Gewürze, aus dem Palast hört man die Stimme des Großmoguls und auf dem Ganges schwankt ein Boot am Anlegesteg. In Rajas of the Gangesvon Inka und Markus Brand bekommt der spielende Mensch nicht nur eine Farbenpracht auf einem Spielbrett geboten, sondern auch jede Menge Würfel und zusätzliches Spielematerial. In diesem Workers Placement setzen wir Arbeiter, Würfel, Geld und trickreiche Planung ein, um im Rennen von Ruhm und Reichtum die Nase ganz weit vorne zu haben – oder zumindest die Wertungsmarker. Wir schauen auf das spannende Spiel aus dem Hause Huch!
Mehr hoch zwei
Im Spiel allgemein geht es größtenteils darum sich im Wettbewerb mit anderen Spielenden zu messen. Wer die meisten Punkte hat, hat am Ende auch das Spiel gewonnen. In manch anderen Spielen zählt, wer die meiste Kohle hat. Wer als erstes Karten weg hat, wer noch lebt, wer eine gewisse Aktion oder folgende Aufträge erfüllt hat, und und und … Die Vielfalt an Siegbedingungen sind zahlreich.
In Rajas of the Ganges ist die Siegbedingung auch klar: Sobald der Ruhmesmarker am Geldmarker vorbeigezogen wurde (oder andersrum), steht der Sieg schon recht bald fest. Öffentlich angezeigt wird auf einer Kramerleiste der Punktestand angezeigt (Ruhmespunkt). In Rajas of the Ganges gibt es eine zweite Kramerleiste, die den Reichtum der Spielenden anzeigt. Erster Marker zieht im Uhrzeigersinn, Zweiter entgegengesetzt. Der Wettlauf beider Marker bestimmt das Kopf-an-Kopf-Rennen auf dem bunten Spielplan.
Wer mehr über die Spielmechanik von Rajas of the Ganges erfahren möchte, kann in DIESEM VIDEO des Autorenpaares in Bild und Ton erfahren, wie der Hase läuft, bzw. wie das Bötchen im Ganges schwabbt. Ich möchte euch etwas mehr zur Spielerfahrung und dem Spielspaß schreiben, denn diesen hatten wir bei dem Spiel ausreichend gehabt.
Wimmelbild
Es war im Sommer 2017, als wir zusammen mit Inka und Markus am Tisch saßen, und wir den Prototypen zu Rajas of the Ganges zusammen spielten. Als das „Spielbrett“ aus der Kladde geholt wurde, dachten wir: „Oh wie schön, ein Wimmelbild-Spiel.“, was sich aber recht bald als falsch herausstellte. Die Optik war zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht final, aber schon sehr bunt und voll und durcheinander und wimmelig. Selbstgemachte Plättchen, bunte Würfel, Provinzen auf Papier ausgedruckt, und und und. Rajas zeigte sich als üppiges und wirklich buntes Spielerezept.
Nachdem der Tisch mit Material zugekleistert war, und nachdem die Einführung ins Spiel geschehen ist, ging der Arbeitseinsatz und die Würfelei schon los. Das Gefühl: „Oh mein Gott, was soll ich denn noch alles machen in diesem Spiel, und schaffe ich das überhaupt hier den Überblick zu behalten, um planend eine Strategie zu verfolgen.“ blieb von Anfang des Spiels über die nächsten Spielzüge, bis in die Mitte und so weiter bestehen. Rajas ist ein volles Spiel, ein Spiel, was das „Planspielgefühl“ erregt und dauerhaft beschäftigt. Rajas of the Ganges ist ein Spiel, was von Anfang an packt und fordert. Nicht überfordert, aber fordert. Es gehört zu den Spielen: „Ich will und muss alles machen, aber was zuerst?“
Die Auswahl an Möglichkeiten ist wirklich groß im Spiel? Will man seine eigene Provinz ausbauen? Ganz klar: Ja, man will. Aber man braucht auch Würfel: Also, nichts wie hin zum Palast. Moment! Ich muss aber auch den Markt nutzen, denn ohne Kohle ist nicht viel zu schaffen. Halt Stopp!!! Das Boot auf dem Ganges muss jetzt bewegt werden, sonst habe ich in der Folgerunde weniger Ruhm …
In unserer ersten Rajas of the Ganges-Partie erfuhren wir: „Au Backe, wie soll ich das alles nur schaffen?“. Unser Wunsch möglichst viel und effizient die Arbeiter und die Würfel zu nutzen, brachte den Kopf zum Rauchen. Und auch wenn alle irgendwie am eigenen Brei rührten, so war der Blick auf die offene Auslage der Mitspielenden immer wach und gegeben: Welche Würfel lagen wo aus? Welche Provinzteile lagen aus? Wer will wohl welche Aktion im Palast nutzen? Hmmm, sollte ich lieber schneller den Markt nutzen, oder warte ich noch ne Runde?
In Rajas of the Ganges spielt jeder für sich irgendwie hin, und doch herrscht Konkurrenz am Spieltisch. Der Blick auf die Mitspielenden und deren Auslage war bei uns immer gegeben, und insgeheim erhoffte man: „Hoffentlich erkennt der Spieler vor mir nicht, dass die Option Karma nutzen, um Provinzteil XY zu bekommen attraktiver wäre, als Boot nutzen, oder Privinzplättchen Z zu holen.“ Hoffen, bangen, planen. Ja, das war stark vertreten in unserer ersten Partie Rajas of the Ganges.
In den Folgerunden, auch jetzt, wo das Spiel fertig im Regal steht, zeigt sich, dass Rajas of the Ganges ein ruhiges Spiel ist. Spielende planen, schauen, grübeln, machen ihre Spielzüge. Diskussionen oder lauthals Unterhaltungen sind eher selten am Tisch. Ab und zu kommt ein: „Du Sack“ über die Lippen, wenn Plättchen XY gekauft wurde, was man für sich ausgesucht hatte. Ab und an erschallt auch ein Klackern der Würfel, wenn diese neu oder erneut gewürfelt werden.
Dem wuseligen Farbtreiben auf dem Spielfeld steht somit ein gesittetes und konzentriertes Spielen gegenüber. Ach so bunt geht´s sprachlich nicht zu. Was aber auch ganz passend ist, denn schließlich hat man einiges zu tun bei der eigenen Planung und bei der Spieleverfolgung der Züge der Mitspielenden.
Zeit für Rajas
Unsere erste Partie hatten wir noch nicht einmal ganz zu Ende spielen können. In der damaligen 4er-Besetzung hatte die Partie sehr viel Zeit gebraucht, was sich in Folgepartien bestätigte. Rajas of the Ganges „ist nicht mal eben so“ runtergespielt. Eine Partie in voller Besetzung ist schon wie eine Filmlänge. In einer Partie zu zweit geht es da schon etwas zügiger zu, aber auch hier kommt man unter einer halben Stunde nicht weg. Lange zwirbeln die Planungsgedanken hin und her, und die Strategien wechseln auch gerne mal im Laufe des Spiels.
Was sich vielleicht als nicht so angenehm liest, ist aber im Spielgefühl keinesfalls zu erleben. Rajas of the Ganges hat uns sehr gefallen, und schon nach der ersten Partie, zweiten Partie, dritten Partie, … war mir klar: „Was ein tolles Spiel, das möchte ich gleich noch einmal spielen.“ Rajas of the Ganges gehört für mich zu den Spielen, die nach Wiederholung rufen. Ach was sage ich, rufen, schreien. So wimmelig das Spielfeld ist, so wimmelig sind auch die Ideen und Gedanken unterschiedliche Vorgehensweisen im Spiel zu verfolgen. Mehr auf Ruhm gehen? Oder vollkommen auf Reichtum setzen? Oder muss es beides sein? Nein nein, es komt ganz allein auf den Ausbau der eigenen Provinz an. Oder habe ich die Bootsfahrten effektiv genutzt? Liegt die Strategie im Palast?
Buntes Planungstreiben
Rajas of the Ganges ist ein vielseitiges, wirklich wunderschönes und spannendes Spiel. Mir gefällt es ausgesprochen gut. Ich mag es sehr im Laufe des Spiels eine „vermeintlich“ beste Strategie zu erspinnen, nur um davon abzukommen, um aus den Gegebenheiten wiederum das Beste raus zu machen.
Ich mag das Material, denn Rajas gehört mit zu den Spielen, die schon nach dem Öffnen der Spieleschachtel ein „verspieltes Wow“ aus mir herauskitzeln. Die Liebe zum Detail ist hier wirklich zu spüren. Ich mag die Optik und Haptik des Spiels sehr – genau mein Geschmack.
Die Partien waren immer knapp und oft gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, was den Spannungsbogen aufrecht hielt. Das hat mir sehr gefallen. Rajas of the Ganges gehört mit zu den Spielen, die ich empfehlend gerne in Unterhaltungen über Spiele mit einfließen lasse. Für mich ein ganz tolles und vielseitiges Spiel, was ich sowohl in einer 2er-Besetzung, als auch bis in einer 4er-Besetzung spiele.
Funfairist würfelt heraus
Mit Überzeugung und Begeisterung vergebe ich eine ganz liebe Turbofritte. Rajas of the Ganges überzeugt mich sehr und bereitet mir ganz viel Spielfreude. Sowohl in 2er-Runde, als auch in voller Besetzung finde ich es großartig. Die Optik und die Haptik sind Spieleeinladungen, die ich sehr gerne annehme und in die ich sehr gerne träumend eintauche. Großartiges Workers Placement, was ich nur wärmstens empfehlen kann.
Herzlichen Dank an Huch!, die uns dieses Spiel zur Verfügung gestellt haben. Ihr habt mit Rajas of the Ganges ein weiteres und ganz wundervolles Spiel im Sortiment.