schibbmianochnbierrübbabidde.
Wenn mal nix mehr bei mir geht, dann hab ich mir fest vorgenommen, eine Kneipe aufzumachen. Also viel mehr ein irisches Pub, in dem man immer spielen kann! Und damit mein Plan B nicht in die Hose geht, hat mir Schmidt Spiele was zum Üben gegeben: Die Tavernen im Tiefen Thal.
Aber auch, wenn ihr nicht vor habt, eine Kneipe zu eröffnen, dann wart ihr ja sicher schonmal in einer. Vielleicht habt ihr sogar Bier bestellt und dafür dann Geld abgegeben, das der Wirt sich dann in den Tresor gesteckt hat. Wenn ihr Bock habt, das ganze Mal aus der Sicht des Wirtes zu erleben, dann seid ihr hier im Tiefen Thal genau richtig! Aufgabe ist es hier nämlich, aus der kleinen Eckkneipe die coolste Taverne der Stadt zu machen und richtig Kohle … ähm … naja, wohl eher Punkte zu scheffeln.
Danke für diesen guten Morgen …
Gern. Nene, den Ohrwurm dürft ihr behalten, alles gut. Danke an Schmidt Spiele, die uns Die Tavernen im Tiefen Thal als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Übrigens: Wolfgang Warsch, der Autor des Spiels, war letzten bei uns im Frittenplausch. Schon gelesen? Falls nicht: Nachholen! Richtig cool!
Schauen wir doch mal … Worum geht´s denn im Detail im Spiel?
aaaaalso:
Jeder von uns hat eine Taverne, die alle zu Beginn noch alle gleich aufgebaut sind: Wir haben ein paar Tische, eine Kasse, ein Bierlager, eine Spülküche, einen Hintereingang an dem das Bier angeliefert wird und einen Hund. Im Laufe des Spiels werden noch einige Gäste dazu kommen, Tische, Spülhilfen, Bierholer, Kellnerinnen und große Tresore für Geld und Bier.
Am Anfang haben wir alle ein Kartendeck, das aus Gästen, einem Tisch, einer Kellnerin und ’nem Bierbringer besteht. Dieses Deck wird wachsen, weil wir die Möglichkeit haben, mit Bier und Geld neue Karten zu kaufen, die direkt im Deck landen.
Das ganze läuft so: Die Karten werden gemischt und alle dürfen dann gleichzeitig Karten aufdecken – so lange, bis alle Tische, die man hat, besetzt sind. Auf den Karten sind Würfel abgebildet, die anzeigen, welchen Wert man braucht, um die jeweilige Karte zu aktivieren. Und mit den Würfeln geht’s auch weiter. Jeder hat 4 weiße Würfel und evtl. über die Kellnerin noch Würfel in der eigenen Farbe. Die weißen Würfel werden gewürfelt und auf dem Bierdeckel abgelegt. Die Würfel in der eigenen Farbe werden gewürfelt und vor sich selbst abgelegt. Vom Bierdeckel nimmt sich jeder einen Würfel seiner Wahl und gibt die übrigen Würfel dann weiter an den nächsten. Das bedeutet auch, dass man auch neue Würfel bekommt, von denen man dann wieder einen nehmen darf. Das ganze wird so lang gemacht, bis jeder 4 weiße Würfel hat. Dann werden die Würfel eingesetzt: Nacheinander dürfen jetzt alle ihre gerade genommenen Würfel auf Karten platzieren, um die jeweiligen Aktionen auszuführen.
Wenn alle damit durch sind, geht´s mit der nächsten Runde weiter.
Viele Kleinigkeiten
Es gibt viel, auf das man achten sollte, denn es gibt auch viel zu tun.
Also:
Ich brauche Bier, um neue Gäste anzulocken, die bringen mir Geld. Je mehr Gäste ich aber habe, desto weniger Aktionen könnte ich haben – schließlich darf ich nur Karten aufdecken, bis alle Tische voll sind.
Ich brauche Geld, um neue Tische und neues Personal anzuheuern.
Ich brauche Bierträger, damit ich mehr Bier habe.
Ich brauche Bierlieferanten, um noch mehr Bier zu bekommen.
Ich sollte meine Taverne pimpen, um lukrativere Aktionen zu kriegen. Außerdem gibt´s Besuch von Adligen mit jedem Ausbau.
Unterhalb der Rundenleiste sollte ich meinen Spielermarker nach vorn bewegen, weil da Belohnungen warten.
Ich brauche gaaanz bestimmte Würfelergebnisse, um die richtigen Karten zu aktivieren.
Damit ich flexibel bin, sollte ich daher auch Spülhilfen haben, denn durch die kann ich Würfelwerte verändern …
ALTER!!
Woran muss ich denn noch alles denken?! An eine ganze Menge. Und wenn mir das noch nicht genug ist, dann habe ich die Möglichkeit, auch noch weitere Module mit ins Spiel zu nehmen. Dann spielen auch Schnaps und Gaukler eine Rolle.
Im Endeffekt würde ich behaupten, dass die Regeln auf den ersten Blick komplexer wirken, als das Spiel dann im Endeffekt wirklich ist. Aber das ist nur auf die Regeln bezogen, nicht auf das Fällen von Entscheidungen und das Planen und so … Klar, die eigenen Aktionsmöglichkeiten hängen zu großen Teilen davon ab, welche Würfelergebnisse einem zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite kann man natürlich auch zusehen, dass man möglichst Karten besorgt, die unterschiedliche Würfelergebnisse haben, damit man breit aufgestellt ist. Das ist aber natürlich nicht immer so leicht – denn wie es im Leben nunmal so ist, kriegt man nicht immer das, was man eigentlich haben will. 😉
Runden
Die Tavernen im Tiefen Thal werden über 8 Runden gespielt. Dann ist das Spiel zu Ende. Das find ich fast schon ein bisschen schade, denn gefühlt, ist es dann gerade so in Gang gekommen und man kann gar nicht mehr davon profitieren, was man alles beackert hat. Ich würd gern noch so 1-2 Ründchen in meiner geilen Taverne bleiben und die noch mehr aufhübschen.
Egal, wen ich mit ins Tiefe Thal genommen habe – jedem hat dieses Spiel gefallen. Manchen mehr und manchen weniger, aber alle haben gesagt, sie würden es gerne nochmal spielen. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt, denn ich bin wirklich großer Fan von Die Tavernen im Tiefen Thal. Und nein, das liegt nicht nur daran, dass Bier eine Rolle spielt. Es sieht super aus, hat einige glücksabhängige Momente, erfordert aber auch Planung. Ich kann – wenn auch nur ein bisschen, aber immerhin – meine Mitspieler ärgern und werde aber vielleicht auch geärgert. Das Spiel ist zwar nicht kurz, aber kurzweilig, weil man sich ganz schnell in seinen Gedanken und Plänen verliert und Wenn-Dann-Formeln in seinem Kopf spinnt.