Feuer Frei!
Reisegruppe Kokeltours! Willkommen in Feuville. In diesem schönen Städtchen könnt ihr euch ein Plätzchen reservieren, denn auch hier könnt euch hier quasi euren eigene Teil der Stadt bauen. Dafür stehen euch Mauern und Türme zur Verfügung, Wachen und Vögel werden bei euch sein. Und vielleicht auch Dragomir, der hin und wieder vorbeikommt und die Stadt verkokelt. Schlecht, wenn ihr dann eure Stadt nicht geschützt habt. Na, traut ihr euch nach Feuville?
Ja, komm fein, Dragomir, komm.
Hach ja, was ein niedlicher Name für einen doch so gemeinen Drachen … Hallo und herzlich Willkommen in Feuville! Offensichtlich habt ihr euch dazu entschieden, euren Teil der Stadt selbst aufzubauen.
Das ist eine löbliche Entscheidung! Eine Frage vorab … Habt ihr vielleicht einen Feuerlöscher?
Feuville ist ein Spiel aus dem Hause Hutter und vom Autor Udo Peise. Dennis Lohausen hat die Illustrationen gemacht, die ich persönlich echt feier. Was für ein schöner Anblick dieses Spiel ist … Ich mag das Artwork sehr. Das sei hier schonmal kurz berichtet. Spielen könnt ihr Feuville mit 2-4 Spielern ab 10 Jahren und es dauert aus meiner Erfahrung heraus ungefähr eine Stunde.
Worum es geht? Na, Feuville wird immer wieder von einem Drachen, dem Dragomir, besucht. Der niest dann einmal kurz und die halbe Stadt steht in Flammen. Daher wollt ihr einen möglichst mächtigen Stadtteil errichten und ihn mit Hilfe von Wolken schützen.
Ja, genau!
Bei Feuville würfelt ihr mit 2 Würfeln, um zu bestimmen, welche Aktionen ihr ausführen dürft. Das ist aber echt nicht so leicht, wie es klingt.
Ihr könnt Teile in eurem Stadtteil anbauen: Es gibt Unter-, Mittel- und Oberteile der Stadtmauer und Wolken. Daraus legt ihr quasi eine ununterbrochene Kette aus Stadt vor euch aus – jeder für sich. Wolken sind wichtig – denn sie schützen die Städte vor dem Feuer. Hat man nicht genug Wolken um jedes Stadtteil zu schützen, wird es – ACHTUNG WORTSPIEL – brenzlig.
Dann gibt es noch unterschiedliche Wertungsplättchen, die euch zur Verfügung stehen. Durch die bekommt ihr Punkte für die unterschiedlichsten Dinge, die sich in euren Städten befinden.
Und es gibt noch 6 Personen, die euch unterstützen. Jede von ihnen hat eine besondere Fähigkeit, die ihr benutzen dürft. Der Dieb kann klauen, der Wirt gibt eine Runde Teile vom Spielbrett aus und der Magier kann verkokelte Städte wieder heile machen und so weiter.
Achso – kommen wir doch mal zu dem nicht so gern gesehen Gast in Feuvill: Dragomir! Der kommt immer bei einem Pasch vorbei, fliegt über die Stadt und pustet Feuer auf alle Stadtteile, die nicht durch eine Wolke geschützt sind. So selten ein Pasch in einem anderen Spiel ist, desto häufiger habe ich es hier bei Feuville geschafft, einen Pasch zu würfeln. Das war in manchen Partien ziemlich ärgerlich, in wieder anderen war es super, weil ich genug Wolken in meinem Stadtteil hatte und mir somit keine Sorgen machen musste, dass was abgeflammt wird.
Es gibt auch noch andere Elemente wie den Kobold oder die Feen, die uns ebenfalls helfen können.
Das ist auch schon das grobe Prinzip von Feuville. Über die Runden entstehen so bei jedem Spieler Stadtteile, die Punkte bringen – aber eben auch Angriffsfläche für Dragomir bieten. Und natürlich haben wir hier auch, wie wir Spielenden es zu gut kennen, immer und immer wieder die Qual der Wahl. Denn z.B. liegt manchmal einfach nichts Gescheites in der Mitte aus, was man bei sich selbst anbauen wollen würde. Das Problem: Es wird erst wieder aufgefüllt, wenn eine der Reihen komplett leer ist. Das heißt: entweder man beißt in den sauren Apfel und nimmt sich eines der Stadtplättchen, die ausliegen, oder man versucht irgendwie anders seine Aktionen zu machen. Oder man muss schweren Herzens von seinem achso guten Plan abweichen und eine andere Taktik einschlagen.
Kokelzeit?
Als ich das erste Mal Feuville gespielt habe, wusste ich danach nicht so recht, wie ich es finden soll. Es lag wahrscheinlich daran, dass ich ziemlich verkackt hatte.
Dass es mir grundsätzlich ganz gut gefiel stand schon fest- die Frage war nur, wie gut es mir gefällt. Nach einigen Runden stand für mich fest: Ich mag Feuville! Ich schau es gern an, denn das Artwork ist total toll. Das Spielen macht auch echt Spaß und Schadenfreude am Tisch ist garantiert, wenn Dragomir mal zu Besuch kommt und man selbst keine Sorgen haben muss. Die Entscheidung, wofür die Würfelwürfe eingesetzt werden sollen, ist definitiv selten eine leichte – es sei denn, DAS Teil, das man noch unbedingt für seine Stadt haben möchte, liegt aus und man hat die passende Zahl gewürfelt. Jaja, wenn das Würfelglück nicht wäre, dann wäre vieles einfacher für uns …
Aber irgendwie …
Mir fehlt noch irgendwie etwas … dass Städte auch ganze Teile verlieren können oder dass man quasi die Stadt eines Mitspielers aktiv angreifen kann oder so.
Ansonsten ist die Interaktion zwischen den Spielern eher mau. Gut, man kann reservierte Plättchen vom anderen klauen, aber das wurde bei uns in den Runden irgendwie selten genutzt. Kurz zur Erklärung: Man kann Plättchen aus der Mitte auch reservieren, um sie später anzubauen. Bei uns war es aber tatsächlich meistens so, dass direkt angebaut wurde und wenn mal was reserviert war, wurde dort selten geklaut …
Das ist für mich das einzige Manko, das Feuville hat – dass man quasi nebeneinander her baut und nicht wirklich Einfluss auf das hat, was der andere da baut. Ja, man kann natürlich Plättchen wegschnappen, von denen man glaubt, dass sie der andere gut gebrauchen kann, aber unter Interaktion verstehe ich persönlich was anderes …
Meckern.
Das ist aber auch wirklich meckern auf hohem Niveau. Ich finde, Feuville ist ein wirklich rundes Spiel, dass eine schöne Atmosphäre am Tisch schafft und Spaß an den Tisch bringt. Mir hat es auch in Zweierrunden gut gefallen, auch, wenn bei mehr Spielern natürlich auch ein bisschen mehr abgeht auf dem Plan.