Walk like an egyptian
So langsam darf der Sommer gern kommen. Ich hab genug von kalt und grau. Warum ich das erzähle? Weil ich heute von First Contact berichten möchte – und das spielt im Alten Ägypten – und da war es sicherlich auch damals schon schön warm und sonnig. 😉 Und manchmal kommt man auch bei First Contact ins Schwitzen, wenn man einfach keine Ahnung hat, was die anderen wollen …
Zum Warmwerden gibt´s heute erst einmal ein bisschen thematische Tanzmusik! Und einen Ohrwurm gratis dazu!
Uuuuuuuund bitte:
Alternativ könnt ihr das hier im Hintergrund laufen lassen, auch, wenn es gar nicht wirklich wichtig ist, eine bestimmte Stimmung zu erschaffen. Aber wir sind nunmal in Ägypten, da kann die Mukke auch mal stimmen. 😉
Der erste Kontakt
Ja, genau: First Contact. Ich möchte euch erstmal im Schnellen davon erzählen, worum es in diesem Spiel überhaupt geht. Die Regeln habe ich euch hier verlinkt, falls ihr ein paar mehr Details haben möchtet.
Bei First Contact wird in Teams gespielt, wobei es sich bei diesem Spiel aber nicht um ein kooperatives Spiel handelt. Man muss zwar irgendwie zusammenarbeiten, aber gewinnen will jeder – aber es kann nicht jeder gewinnen. Eine Gruppe (es gibt immer 1-3 Aliens pro Partie, abhängig von der Spieleranzahl) stellt die Außerirdischen dar, die auf die Erde gekommen sind, aber leider gar nicht unsere Sprache sprechen. Und schreiben können sie sie auch nicht. Sie haben ihre ganz eigenen Worte – in diesem Fall Symbole – die sie für bestimmte Dinge benutzen. Dann sitzen ihnen gegenüber die Ägypter, die natürlich keinen blassen Schimmer haben, was diese komischen Männchen erzählen und wollen.
Warum kommen diese beiden ungleichen Wesenarten zusammen? Die Aliens wollen Geschenke haben – und die Ägypter sollen ihnen die richtigen Geschenke bringen. Dass das nur so bedingt gut funktioniert, könnt ihr euch sicher vorstellen – schließlich versteht keiner den anderen. Aber die Aliens haben die Möglichkeit, den Ägyptern – wenn auch manchmal ein bisschen kryptisch – ihre Sprache beizubringen.
Es liegen 25 Gegenstände in der Tischmitte aus. Jeder Ägypter darf in seinem Zug einen oder mehrere davon wählen, die seiner Meinung nach ähnlich sind. Die Aliens suchen dann das ihrer Meinung nach passende Symbol heraus, das zu all diesen Gegenständen passt. Dafür haben sie eine Art Übersetzungstabelle. Dadurch lernen die Ägypter dann ein neues Symbol, das sie sich notieren können. Und so wird der Wortschatz immer größer. Sind die Aliens an der Reihe, schauen sie auf eine Karte, die ihnen anzeigt, welche der ausliegenden Sachen ihre Geschenke sein sollen und schreiben Symbole auf, die einen davon beschreiben. Nun haben die Menschen die Möglichkeit, den Außerirdischen Geschenke zu machen … und wenn es das richtige Geschenk war, gibt´s nen Punkt. Der Alien, der als erstes alle seine Geschenke bekommen hat, gewinnt. Dann gewinnt auch der Mensch mit den meisten Punkten.
Achso – natürlich ist Kommunikation in Sachen Hinweisen und so nicht erlaubt … Das wäre ja noch schöner!! 😉
Die Schachtel
In der Schachtel steckt eine Menge drin: Sichtschirme, Stifte, Plättchen, abwischbare Tableaus … Die blauen Materialien sind für die Aliens und da ist auf jeden Fall auch dafür gesorgt, dass keiner einen Vorteil erhält, nur weil er das Spiel schon öfter gespielt hat. Es gibt 12 unterschiedliche Sprachtafeln, die jeweils beidseitig bedruckt sind, und bei denen jeweils ein anderes Symbol zu einem Wort zugeordnet wird. Das heißt, dass die Aliens in der einen Runde ein anderes Symbol für „scharf“ nutzen, als in der anderen Runde.
Auch, wenn die inneren Werte zählen, dann muss ich leider sagen, dass mich First Contact optisch NULL anspricht. Im Gegenteil: Ich würde dieses Spiel im Laden wahrschenlich gar nicht in die Hand nehmen, weil das Design so … gar nicht meines ist.
Nun zu den inneren Werten
Es ist schon ziemlich witzig, wenn ich am Tisch sitze, den Aliens die Kuh, die Schlange und das Schwein zeige und von denen ein Symbol gezeigt bekomme, das ich gerade dem Begriff „Werkzeug“ zugeordnet habe. Spätestens dann merke ich, dass ich mir da Blödsinn gedacht habe und dringend nochmal drüber nachdenken sollte, was in meinem Kopf passiert …
First Contact ist ein Spiel, dass ich mit Codenames vergleichen würde – zumal es sich teilweise der gleichen Prinzipien bedient. Allerdings lässt sich First Contact nicht so einfach in eine Runde einbetten, wie ich es von Codenames kenne. First Contact „mal eben zwischendurch“ spielen … nee. Da muss man sich schon drauf konzentrieren.
Es ist schon etwas anspruchsvoller, sich zu überlegen, welches Symbol nun was genau bedeuten könnte … nur, weil ich das eine denke, heißt es nicht gleich, dass die Aliens die gleiche Idee hatten, wie ich. Denn es ist ja nunmal auch so, dass Gegenstände meistens mehrere Eigenschaften haben … ein Messer kann spitz sein, eine Waffe, nicht lebendig und noch vieles mehr. Da muss ich als Ägypter schon gut die Gegenstände auswählen, die ich den Aliens zeigen möchte, damit ich das Symbol bekomm, das ich auch haben wollte. Hab ich nämlich Symbole an die falschen Begriffe geschrieben, wirds´s irgendwann schwierig, noch zu folgen.
Das sehe ich auch als Schwäche des Spiels an: Wenn jemand dabei ist, der irgendwie anders assoziiert, als die anderen, hat er irgendwann keine Chance mehr und wirft den Alien reihenweise Geschenke an den Kopf, die sie gar nicht haben wollen. Klar – wie es auch bei Codenames ist – kann man auch mal einen Glückstreffer landen, obwohl man keine Ahnung hat, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Wir sind ja nicht beim Bingo, wir sind bei First Contact.
Das Spiel ist bis für 2 bis 7 Spieler geeignet – ich finde aber, zu zweit und zu dritt macht das noch nicht richtig Laune. Mit 4 und 5 Spielern finde ich es am besten, 6 und 7 sind mir schon wieder ein bisschen zu viel. Klar – je mehr Leute mitspielen, desto mehr Hinweise kriegen die Ägypter pro Runde (weil sich jeder Ägypter ja Infos zu selbst gewählten Gegenständen geben lassen darf) – das hat aber in der größeren Runde öfter mal für eine merkwürdige Downtime gesorgt …