„Du, Kaddy, ich hab eine Frage!“ „Okay, aber nur eine!“
Leute reagieren merkwürdig, wenn ich so auf ihre Aussage, dass sie eine Frage an mich haben, antworte. Es macht immer wieder Spaß, die Gesichter zu beobachten, wenn sie darüber nachdenken, was genau ich damit meine …
Und damit wären wir auch schon beim Thema #ÜberleitungdesTodes!
Just One – das Spiel aus dem Hause Repos / Asmodee, bei dem wir in größerer Runde zusammen sitzen und uns gegenseitig einen Tipp geben. Aber nur einen. Herzlichen Dank an Asmodee, die uns Just One als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Worum gehts denn da?
Eigentlich ist es total easy. Jeder bekommt ein Bänkchen und einen der abwischbaren Stifte. Die Karten werden gemischt. Einer wird ausgewählt, der erste Ratende zu sein. Er zieht 1 Karte vom Stapel und stellt die Karte so in sein Bänckchen, dass er nicht sehen kann, was auf der Karte drauf steht. Kleiner Tipp: Die Karten sind ein bisschen durchsichtig. Nehmt am besten 2 Karten und stellt sie übereinander in die Bank – sonst kann es sein, dass die Begriffe durch die Karte durchscheinen. Und das wollen wir ja nicht! 😉
Der Ratende weiß nur: Dort sind 5 verschiedene Begriffe abgebildet, die alle anderen sehen können. Dann nennt er eine Ziffer zwischen 1 und 5. Neben der Zahl auf der Karte steht jeweils ein Wort und das neben der genannten Ziffer ist das Wort, um das es in dieser Runde geht. Gespielt wird kooperativ und daher werfen jetzt alle, die nicht raten, ihre grauen Zellen an und überlegen sich genau ein Wort (aber nur ein, also just one), das sie auf ihr Bänkchen schreiben. Dieser Hinweis sollte so ausgewählt werden, dass er dem Ratenden dabei hilft, den Begriff von seiner Karte erraten zu können.
Aber er darf nicht zu allgemein sein und nicht zu speziell, nicht zu abgedreht aber doch abgedreht genug.
Wieso?
Wenn alle einen Begriff auf ihrer Bank notiert haben, hält sich der Ratende die Augen zu und alle anderen drehen ihre Bänke um, sodass alle (bis auf den Ratenden natürlich!) die Begriffe sehen können. Nun wird’s brenzlig:
Alle Worte, die den gleichen Wortstamm haben oder sogar komplett gleich sind, werden unverzüglich von den Bänken radiert (aber zacki!!) und stehen dem Ratenden gleich nicht mehr zur Verfügung. Es darf auch kein neuer Begriff anstatt dessen aufgeschrieben werden! Pech gehabt! Und natürlich dürfen im Allgemeinen auch keine Worte gewählt werden, die ähnlich klingen, aber was anderes sind, oder die eine andere Schreibweise des geheimen Begriffs darstellen.
Dann darf der Ratende wieder schauen und liest sich alle Begriffe durch, die nun noch auf den Bänken stehen. Das sind seine einzigen Hinweise, mit Hilfe derer er nun das Wort finden muss, das auf der Karte steht. Schafft er es, dann gibt´s nen Punkt für´s Team. Falls nicht. Tja, dumm gelaufen.
Dann ist der nächste dran. Es werden 13 Begriffe gespielt. Hat die Gruppe mehr Begriffe richtig erraten, als falsch, gewinnt sie. Ansonsten gewinnt das Spiel. Aber just one time.
Hier gibt´s übrigens die Regel. Aber nur die eine.
Spaß?
Ja! Just One macht Spaß. Großen Spaß sogar. Das Spiel ist eigentlich für 3 bis 7 Personen ausgelegt. Ich würde das Spiel nicht empfehlen, wenn man nur zu dritt oder zu viert ist. Das macht das ganze Erlebnis irgendwie kaputt. Meiner Meinung nach sollten es mindestens 5 Personen sein, die an diesem Spiel teilnehmen. Noch besser: mehr! Bei Just One gilt für mich ganz klar: mehr ist mehr! Ich habe das Spiel in einer 13er Runde gespielt und das war für mich das coolste Erlebnis. Wir hatten zwei Grundspiele da und daher konnte auch jeder mit dem nötigen Spielmaterial versorgt werden. Mehr Menschen bedeutet auch: Mehr Hinweise. Wenn die Gruppe es ein bisschen drauf hat 😉 Ansonsten bedeutet es: Mehr Risiko, einen Begriff aufzuschreiben, den auch wer anders hat. Das hat mir wirklich Spaß gemacht.
Insider
Wenn man mit Menschen spielt, die man gut kennt, dann kann es durchaus sein, dass man auch mal einen Insider benutzt, um den Ratenden auf die richtige Spur zu bringen. So hatte mein Mann in einer Runde mal das Wort „Waschmaschine“. Für mich war sofort klar: Mein Just One wird „Sockenmonster“ werden. Wieso? Ganz klar! Bei uns zu Hause gehen immer Socken beim Waschen flöten. Und ich bin mir sehr, sehr sicher, dass das Sockenmonster sie holt. Das weiß auch mein Mann, der mir jedoch immer und immer wieder klar machen will, dass es kein Sockenmonster gibt. (Blödsinn. Das gibt´s ganz sicher.) Aber für ihn war sofort ganz klar: Das kann nur die Waschmaschine sein, die gemeint ist. Das kann natürlich auch mal ausarten, dann sollte man drüber sprechen und eventuell Insider verbieten. Aber die können auch eine Menge Spaß in so eine Runde bringen.
Ich bin der Meinung, dass Just One eigentlich immer bei vielen Personen auf den Tisch kommen kann. Das ist ein Spiel, das all diejenigen dort draußen, die gern Tabu spielen, spielen werden. Die Regeln sind leicht, eine Runde dauert nicht allzu lange und man kann das ganze sogar auch noch so anpassen, dass man länger oder kürzer spielt. Meiner Meinung nach muss man noch nichtmal die Punkte hier sammeln … Das ist eines der Spiele, das ich auch gern Spiele, ohne, dass gezählt wird. Mir ist es bei Just One eigentlich Wurst, ob ich gegen das Spiel gewinne, oder nicht. Wichtig sind für mich hier die Momente, die man während des Grübelns erlebt.