Majesty

Frittenrezensionen Kartenspiele
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"Na ja"-Fritte

Krone und Königreich

Ob Brauer, Hexe oder Soldat – es gibt viele wichtige Persönlichkeiten, die man um sich haben sollte, wenn man eine erfolgreiche und angesehene Königin werden möchte. Auch, wenn man König werden will. So warten in Majesty verschiedene Menschen darauf, zu euch rekrutiert zu werden. Dafür helfen sie euch dann auch, Kohle ranzuschaffen. Und die wird euch zum Sieg verhelfen. Wollt ihr mehr? Dann lest weiter.

Eure  Majesty – ähm … Hoheit …!?

Kommt näher, kommt näher. Wir brauchen Hexen, Brauer, Müllerinnen, Wachen, Soldaten, Wirte und Adlige! Zum großen Majesty-Casting geht es hier lang. Was ihr tun müsst? Gut aussehen, euren Job machen, Kohle ranholen und das tun, was die Königin oder der König euch sagt! So einfach ist das. Also … geht weiter und stellt euch in den Reihen an. Jaaa.. gut so. Jetzt einmal durchmischen, ordentlich mischen. Und nebeneinander in die Mitte stellen, sodass jeder angehende Herrscher sehen kann, wer ihr seid. Und … ab jetzt überlasse ich euch eurem Schicksal!

Majesty ist ein Kartenspiel von Hans im Glück und geschmiedet wurde es von Marc André. Den kennen wir auch schon von Splendor und von Sail Away. Spielen könnt ihr es mit 2-4 SpielerInnen ab 7 Jahren und es dauert etwa 20 Minuten. Wir danken an dieser Stelle ganz herzlich dafür, dass uns Majesty als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde!

Erstmal die Stadt bauen.

Denn schließlich seid ihr angehende Könige/-Innen und beginnt natürlich auch schon mit einer kleinen Stadt, in der sich 8 unterschiedliche Gebäude befinden. Und, wie sollte es auch anders sein, die Gebäude passen zu den Personen, die ihr im Spiel erhalten könnt. Welche das sind, habe ich im ersten Absatz „versteckt“ Das Ziel des Spiels ist einfach: Ihr müsst Personen sammeln, durch die ihr Geld erhaltet bzw. verschiedene Aktionen eurer Gebäude durchführen könnt. In manchen Fällen finden Kämpfe statt, durch die ihr Personen verlieren könnt, wenn ihr euch nicht ausreichend verteidigen könnt. Durch andere Gebäude könnt ihr totgeglaubte Personen wieder heilen und auferstehen lassen.

In einem Zug nehmt ihr also immer eine Person, legt sie an das passende Gebäude an und führt dann die Aktion des Gebäudes durch. So einfach ist das. Naja, nicht ganz. Denn es liegen immer 6 Personen aus, wobei nur die erste in der Reihe „umsonst“ ist. Um die Dahinterliegenden zu nehmen, müsst ihr mit Meeples bezahlen, wovon euch natürlich nicht unendlich viele zur Verfügung stehen. Das heißt, ihr solltet gut planen, wieviel euch die einzelnen Personen wirklich wert sind.

Natürlich sind Meeples, die ihr mal ausgegeben habt, nicht für immer verloren. Es gibt verschiedene Wege, wie ihr sie zurück erhalten könnt. Lagern tut ihr sie in eurer Stadt und von dort aus können sie dann entsprechend für das Anheuern der Personen auf dem … nennen wir es Marktplatz … genutzt werden.

Am Ende des Spiels erhaltet ihr natürlich auch noch einmal Münzen, abhängig davon, wieviele Personen eines Typs ihr vor euch liegen habt. Es macht also Sinn, nicht wirklich willkürlich irgendwas zu kaufen, sondern hier möglichst zu planen und zu versuchen, den Plan auch umzusetzen.

Ja, und wer am Ende (nachdem jeder 12 Personen genommen hat) die meisten Münzen hat gewinnt. So einfach ist das.

Und nicht den Knicks vergessen!

Laut Spieleschachtel dauert eine Partie Majesty etwa 20 Minuten. Das kommt ungefähr hin, wobei ich eher mindestens eine halbe Stunde ansetzen würde, wenn man voraussetzt, dass man ein paar Menschen in der Runde hat, die vielleicht auch ein bisschen ausschweifender nachdenken. Aber so oder so ist Majesty wirklich schnell gespielt. Der Einstieg ins Spiel ist einfach, die Regeln sind mit vielen Bildern gut erklärt und man kann flott losspielen.

Allerdings hat mich Majesty nicht so richtig begeistert – entgegen meiner Erwartungen. Denn ich finde das Artwork des Spiels toll. Ich steh ja eh auf mittelalterliche Szenarien und ich finde, die Gebäude und die Personen sind wirklich schön gezeichnet. Auch die Idee des Spiels finde ich ganz cool, jedoch hat es mich dann doch nicht wirklich überzeugt. Ja, es gibt durch die Schlachten, die stattfinden können, Interaktion untereinander, aber trotzdem kocht im Endeffekt jeder dann doch sein eigenes Süppchen. Das heißt man macht nicht mehr als: Person nehmen, evtl. mit Meeples bezahlen, evtl. Aktion ausführen. Fertig. Bei mir war es in Anbetracht der verschiedenen Runden vom Spielgefühl her so:

In der ersten Partie habe ich wild ausprobiert, welche Person was kann und welche ich als am stärksten empfinde. In der 2. bis  5. Partie war es dann ganz nett, die ausgedachten Taktiken auszuprobieren. Danach hat sich dann aber irgendwie der Spielspaß zurückgefahren und es wurde zu einem fast schon sturen Karten und Meeple nehmen und ablegen. Wir haben diese Partien mit der A-Seite der Gebäude gespielt. Danach haben wir dann mal die Tipps von der Rückseite der Spielregel beherzigt und haben uns an den B-Seiten versucht und die Personen auch mal gemischt (eigentlich werden sie in 2 Stapeln durchgespielt). Diese beiden Varianten haben nochmal frischen Wind in die Partien gebracht und ich finde es gut, dass die
Möglichkeiten bestehen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man, als Vielspieler, diese Varianten auch braucht, um dauerhaft mit Majesty für Spielspaß zu sorgen. Für Gelegenheitsspieler ist Majesty wie ich glaube eine echt gute „Einstiegsdroge“, weil es, wie erwähnt, einen einfachen Einstieg bietet und komplex genug ist, um UNO oder Mensch Ärger Dich Nicht um Läääängen zu schlagen und dadurch auch eine andere Spielebasis bietet, als es andere Spiele tun. Durch die Varianten können auch Einsteiger sich langsam „hocharbeiten“ und die Komplexität peu à peu steigern.

Munkeln

Majesty hat definitiv viele Eigenschaften die es benötigt, um sich zum Spiel des Jahres zu mausern. Meiner Meinung nach köööönnte es in diesem Jahr zu den Nominierten des Spiels des Jahres gehören. Das würde vor allem auch passen, weil ich die meisten Spiele des Jahres nicht heißblütig feiere. (Das gilt nicht für das Kennerspiel!). Meistens passt es einfach nicht für mich. Von daher stehen die Sterne glaub ich ganz gut für Majesty, aber das werden wir dann ja in einigen Monaten auch schon erfahren. Und ich bin gespannt, ob meine Prognose stimmt. Falls ja, dann bin ich das Kaddyrakel und Anfragen könnt ihr mir gerne per Mail schicken. Ich sag euch dann, was euch die Zukunft so bringt.

Lecker

  • Gut zugänglich und gut mit Kindern spielbar
  • Schnell gelernt und verstanden
  • Maximierung - fühlt sich gut an

Pfui

  • Karten nehmen, Meeple spielen. Irgendwie langweilig nach einer Zeit.

Fazit

Kaddy ist die Pommeskönigin!

Für mich ist Majesty leider nicht mehr als eine "Na ja" Fritte. Meine persönlichen Gründe habe ich ja gerade schon erläutert. Trotzdem glaube ich wirklich an meine SdJ-Prognose. Also, an all diejenigen von euch, die mit mehr als Monopoly (das ist ja auch kein echtes Spiel, aber es passt in den Kontext) ins Spielen einsteigen wollen: Majesty kann auf jeden Fall was für euch sein. Eure Krone – euer Königreich!
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"Na ja"-Fritte