Pandemie – Im Labor

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Superfritte

Ab an die Ampullen!

Pandemie – Im Labor ist eine Erweiterung für Pandemie. Sagt der Name ja schon. Wo wir im Grundspiel einfach Karten sammeln müssen, um Seuchen auszurotten, erfordert es hier im Labor schon einiges mehr an Arbeit, die Krankheiten zu vernichten. Gut, dass wir ja im Kampf um die Rettung der Erde sonst nichts anderes zu tun haben … Was euch im Labor so erwartet könnt ihr heute bei uns erfahren. Also klickt rein!

Hatschi!

Oh je, es geht schon wieder los. Die Seuchen brechen aus und die Leute werden krank. Ich vermute, dass eine der Seuchen, die wir bei Pandemie bändigen müssen, Männerschnupfen ist. Da wissen wir also alle, dass das ne ganz, ganz kritische Angelegenheit werden kann. Von daher heißt es auch bei Pandemie – Im Labor wieder: Ab an die Arbeit, Seuchen bekämpfen, Welt retten.

Pandemie – Im Labor ist eine Erweiterung für das Grundspiel Pandemie, von dem wir euch hier schon berichtet haben.
Das Würfelspiel Pandemie – Die Heilung haben wir uns auch schon angeschaut und das könnt ihr euch hier anschauen. Und hier haben wir uns auch die erste Erweiterung „Auf Messers Schneide“ angeschaut.

Diese Erweiterung hier ist auch von Matt Leacock und Tom Lehmann nur mit dem Grundspiel spielbar (und laut Schachtel braucht man auch die Erweiterung „Auf Messers Schneide“) und bringt nicht nur neues Material mit, sondern einige neue Herausforderungen, die wir als Team bestreiten müssen. Auch hier können inzwischen 1-6 mutige Forscher ab 8 Jahren dabei helfen, die Menschheit zu retten. Dauert etwa 45 Minuten. Die Zeit kann man doch mal ruhig der schwierigsten Aufgabe der Welt widmen, oder nicht? Danke an dieser Stelle an Asmodee, die uns offensichtlich zutrauen, die Menschheit zu retten und uns daher diese Erweiterung als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

Schutzanzug an und los.

Ganz kurz nochmal für diejenigen, die Pandemie nicht kennen:

Pandemie ist ein kooperatives Brettspiel, in dem ihr um die Welt reisen müsst, Krankheiten aufhalten und Seuchen identifizieren müsst. Das Ganze ist ein ganz schön heißer Kampf und es ist meistens ne ziemliche knappe Kiste – wobei die Partien so oder so ausgehen können. Hier muss man sich gut absprechen, die eigenen Fähigkeiten bestmöglich einsetzen und möglichst aufpassen, dass die Krankheiten nicht allzu schnell und oft explodieren und angrenzende Städte in der Nähe infizieren. Natürlich kommen auch mit jeder neuen Runde auch neue Infizierungen ins Spiel, damit es bloß nicht zu langweilig wird. Wie gesagt, könnt ihr euch hier aber auch nochmal anschauen.

Im Labor

Jetzt aber zur Erweiterung.

Wir finden neue Rollenkarten in der Schachtel und 2 angepasste Rollenkarten für Im Labor. Es gibt neue Ereigniskarten, Bonuskarten, Zielkarten, Mutationskarten und Epidemiekarten. Eine lilafarbene Seuche ist nun auch mit Seuchenwürfeln und einem Heilmittel an Bord. 4 reichen ja noch nicht … Ja und dann gibt´s noch den Laborspielplan, in dem wir uns gleich aufhalten werden und Sequenzkarten, die wir im Labor unter´s Mikroskop legen werden. Dann gibt es noch ein paar Auszeichnungsmarker und Team-Forschungszentren.

Module, Regeln und Möglichkeiten

Im Labor bringt verschiedene Einsatzmöglichkeiten mit. Das hat mich ein bisschen an Wenn-Dann-Formeln bei Excel erinnert und ist beim ersten Lesen irgendwie ein bisschen kryptisch.
Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.

Zuerst einmal sollte man sich mit den neuen Rollen und Ereignissen vertraut machen und einfach mal das Grundspiel mit diesen neuen Karten spielen.
Danach wartet dann Modul 4 auf die Retter. Außerdem kann man auch noch die Solo-Variante spielen oder sogar in Teams gegeneinander. (ja, Pandemie ist nicht mehr durch und durch nur kooperativ.) Ein Beispiel für die Wenn-Dann-Formeln in der Regel (ich zitiere):

„Benutzt die Labor-Versionen der Epidemielogin und der Forscherin nur, wenn ihr mit dem Modul 4 „im Labor“ spielt. Die Karte Gesundheitsbehörde kommt nur in der Solo-Variante zum Einsatz.“

Tor 1, 2 oder 3?

Modul 1 ist für die Erweiterung „auf Messers Schneide“ gedacht. Dort kommen 2 weitere Karten „Bösartiger Erregerstamm“ ins Spiel.

Modul 2 ist ebenfalls für die gerade genannte Erweiterung. Auch darin gibt´s Module und mit diesem Modul hier kann man das Modul da noch verändern. Da gibt´s dann bei der lila Seuche 24 Würfel und beim Infizieren der Städte wird etwas anders verfahren.

Modul 3 – gibts nicht. Wird nur kurz erwähnt und heißt „Bioterrorist“.

Modul 4 ist das bereits erwähnte Modul „Im Labor“. Das Spiel an sich bleibt vom Prinzip her gleich, aber es kommen weitere Aktionsmöglichkeiten dazu, die man auch zwingend durchführen muss, um das Spiel zu gewinnen. Hier haben wir „nur“ 4 Heilmittel, die wir finden müssen.

Bevor wir, wie im Grundspiel, Heilmittel entdecken können,  müssen wir erstmal noch ein paar Dinge im Labor in einem der Forschungszentren machen.

Na los jetzt, ab ins Labor!

  • Seuchen wollen sequenziert werden – dazu gibt´s jetzt Karten, die angeben, aus welchen Würfelfarben eine bestimmte Seuche besteht.
  • Wir müssen Seuchen charakterisieren – dabei wird 1 Stadtkarte ins Labor gelegt. Farblich muss sie zu einer Ampulle passen, die auf einer Sequenzkarte abgebildet ist.
  • Dann müssen wir Proben verarbeiten. Wir sammeln im Labor die Würfel, die wir vom Spielplan entfernen, wenn wir eine Seuche behandeln. Diese Würfel werden mit dieser Aktion über den Spielplan von Schale zu Schale bewegt, damit sie im Endeffekt auf den Sequenzkarten landen, die wir vorher aufgedeckt haben. Im besten Fall passen die Würfel farblich zu denen, die auf der Karte angegeben ist.
  • Nächster Step: Heilmittel testen. Sobald alle erforderlichen Würfel auf der Sequenzkarte liegen, kann man hier wieder eine passende Stadtkarte ablegen, um die Laboraktion abzuschließen.

Bevor also überhaupt ein Heilmittel gefunden werden kann, muss für jedes Heilmittel dieses Prozedere im Labor erledigt werden. Die Standardaktionen, die man aus dem Grundspiel kennt, unterscheiden sich ein bisschen, denn sie wurden auf diese Erweiterung angepasst. Hier könnt ihr euch das Regelheft Im Labor durchlesen. Da findet ihr auch noch weitere Regel zum Teamspiel und zur Solo-Variante.

Und? Wie war´s so?

Die Team-Variante habe ich ausprobiert, aber sie kam in unseren Runden nicht so gut an, weil  die meisten Menschen an Pandemie gerade den Punkt cool finden, dass es komplett kooperativ ist und man gemeinsam am Ziel arbeiten muss. Ich hab auch beim Erfragen der Präferenzen meiner Mitspieler in fast allen Fällen ein „nee, lieber zusammen“ als Antwort erhalten. Manche mussten dann trotzdem dadurch, aber en gros war die Meinung eher die, dass man lieber ganz zusammen spielt. Funktionieren tut diese Variante, es gibt Auszeichnungen, auf die man hinarbeiten kann und das Spielprinzip bleibt ja auch das gleiche. Da man mehr Aktionen und Karten zur Verfügung hat, wenn man an der Reihe ist, ist es auch ein bisschen einfacher, als man es vom normalen Spiel kennt. In der Solo-Variante spielt man quasi gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde. Geht, ist auch schwer, gefällt mir persönlich aber auch nicht so gut, weil ich prinzipiell nicht so der Solo-Spieler bin (was analoge Spiele angeht) und mir das Gruppenerlebnis fehlt. Die zusätzlichen Materialien für Modul 1 und 2 aus Auf Messers Schneide sind okay, aber brauchen tut man sie meiner Meinung nach nicht unbedingt.

Im Labor ist´s muckelig.

Die Erweiterung im Labor gefällt mir  echt gut. Gefühlt war es in unseren erfolgreichen Runden irgendwie leichter, als im Grundspiel, die Heilmittel zu entdecken. Das können wir uns nur bedingt erklären, da ja vorher noch die Arbeit im Labor geleistet werden muss und das natürlich auch Aktionen und somit Zeit in Anspruch nimmt. Dafür braucht man auch weniger Karten, wenn man das Heilmittel dann endlich entdecken kann. Wahrscheinlich ist es das Zusammenspiel dieser beiden Punkte und mit Sicherheit auch der Punkt, dass wir ein bisschen Glück hatten, was die Karten angeht. Also nicht immer. Wir haben auch ein paar Mal verkackt hier. Aber wenn wir gewonnen haben, dann war es schon ne ordentliche Leistung  und nicht so knapp, wie man es aus dem Grundspiel kennt.

Das Spielmaterial ist super – wenn man Auf Messers Schneide besitzt, kann man die Schalen sogar wirklich nutzen und auf´s Labor stellen. Und die Heilmittelampullen sind auch der Knaller. Das wertet das Spielerlebnis auf haptische Art auf jeden Fall nochmal auf!

Dass die Erweiterung Im Labor mit der Auf Messers Schneide kompatibel ist, haben wir ja schon an den Modulen gesehen und es steht auch hinten auch der Schachtel. Dort steht sogar, dass man das Grundspiel und Auf Messers Schneide BENÖTIGT, um Im Labor zu spielen. Aber das, was diese Erweiterung ausmacht, nämlich die Laboraktionen, lassen sich ohne Auf Messers Schneide spielen. Denn die Schalen braucht man nicht wirklich physisch. Ist zwar nett, aber nicht nötig. Ja, das „benötigen“ mag für die beiden kleineren Module stimmen, aber … das hätte man irgendwie auch anders handhaben können, meiner Meinung nach. Die beiden Module hätten entweder in der entsprechenden Erweiterung veröffentlicht werden können oder auch als separate „Module“. Aber naja. Find ich irgendwie … Das war bestimmt die Marketingabteilung. Mehr sag ich dazu nicht. Tut dem Labor aber auch keinen Abbruch, das ist super.

Lecker

  • Yeah! Noch mehr Pandemie!
  • Freude und Verzweiflung liegen ganz nah beieinander.
  • Das Labor macht echt viel Spaß.

Pfui

  • Die einzelnen Erweiterungen von Pandemie sind merkwürdig miteinander verwoben
  • Warum sind in diesem Spiel Module für eine andere Erweiterung?

Fazit

Vorsicht! Rotznase!

  "Für all diejenigen unter euch, die schon so oft Pandemie gespielt haben, dass sie sich etwas Abwechslung wünschen, ist Im Labor auf jeden Fall eine gute Sache. Die Arbeiten im Labor machen wirklich Spaß und fordern gute Planung und gutes Teamwork. Natürlich macht es die ganze Sache auch noch ein bisschen komplexer, weil man sich um noch mehr Dinge kümmern muss. Auch hier liegen Freude und Verzweiflung wieder nah beieinander und sorgen für ein spannendes, gemeinsames Erlebnis am Spieletisch. Die Solo- und Team-Varianten haben mich nicht umgehauen. Ist aber mit Sicherheit auch Ansichtssache dessen, was man von diesem Spiel erwartet."
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Superfritte