„Aufgrund der doch inhaltlich SEHR fragwürdigen Themen, sollte man sich überlegen ob man das Spiel bewirbt“
Das war einer der Kommentare, die wir zu unseren Bildern von den 50 Clues Teilen 2 + 3 bekommen haben. Und da ist schon zum Teil was Wahres dran. Die Themen, die wir hier in den 50 Clues behandeln, sind nicht *gutschigutschi* sondern blutig, brutal und ja, sicherlich auch zum Teil fragwürdig. Solche Dinge werden hoch und runter in Büchern beschrieben und vor allem auch Filmen gezeigt. Also wirklich dargestellt. Und da kann man durchaus noch schlimmere Dinge sehen …
Wir befinden uns hier in einem Spiel, einem, das ganz offensichtlich nicht für jede Person geeignet ist. Die Schachtel lässt vermuten, dass es ein ungewöhnliches Spiel ist, wie ich finde. Hinten und vorne auf der Box steht drauf, dass das Spiel ab 16 geeignet ist. Ich befürchte, 16-Jährige haben heute vielleicht schon „Übleres“ gesehen oder gelesen. Ja, es ist unüblich, so krasse Themen in einem Spiel zu finden. Und ja, man sollte wissen, was da drin steckt, wenn man sich am Tisch zusammen setzt, um ein bisschen zu spielen und Rätsel zu lösen.
Untrue Crime
Die Leopold-Trilogie besteht, wie der Name vielleicht ja schon verrät, aus 3 Teilen, die inhaltlich aufeinander aufbauen. Hier haben wir uns Teil 1 – Das Pendel der Toten für euch schon angeschaut. Dieses Spiel hat mich schon so neugierig auf die folgenden beiden Teile gemacht, dass ich es kaum abwarten konnte, bis die nächsten Teile eintrudeln sollten! Das ist jetzt geschehen, auch Teil 2 und 3 haben wir gespielt.
Also, nochmal kurz: Wie funktioniert so ein 50 Clues denn?
Zum Spielen wird zwingend eine (ziemlich schlaue) App benötigt. Es gibt eine Seriennummer, die man eingibt und dann kann losgespielt werden. So sieht das ganz aus:
Kombinationen sind Nummern von Dingen, die wir auf Karten finden. Da kann man verrückte Dinge mit anstellen!
Codes sind … Naja, Codes eben, die wir benötigen, um damit Dinge zu tun. 😉 Da kommen wir meistens über Rätsel aller Art dran.
Ja, und wenn man mal nicht weiter weiß, dann drückt man auf Hinweis und die schlaue App hilft. Und das kann die wirklich gut, denn da die ganze Geschichte linear ist und wir ja Codes und Kombinationen eingeben, weiß die App, wo wir sind! Das find ich ziemlich super …
Blut, Blut, Räuber saufen Blut.
Es war ein schöner Sommersonntag. Wir saßen im Garten und haben die 50 Clues mitgenommen. Ein kühles Bier, ein Tablet und schon konnte es losgehen. Wir waren voller Vorfreude! Obwohl ich sagen muss, dass im Rahmen, dessen, was da so in den Schachteln steckt, „Freude“ irgendwie merkwürdig klingt. Naja, wie auch immer. Schnell Teil 1 Revue passieren lassen, dann: Schachtel von Teil 2 auf!
Wir haben gerätselt, untersucht, geschaut, gedacht, und einmal geschah auch folgendes:
Ich hab etwas gelesen … hab meine Sonnenbrille hochgeschoben … hab es nochmal gelesen. Dann hab ich es laut vorgelesen und meinen Mann mit großen Augen angeschaut, nur, um es dann nochmal vorzulesen. Ja, auch bei 4 x lesen stand da immer noch das, was ich vorgelesen habe. Und das war … harter Tobak. Ja, das fand selbst ich für ein solches Spiel schon krass. Aber ich bin dem Horror-/Thriller-Genre eh zugeneigt, weswegen das für mich nichts Weltveränderndes war. Aber es war schon … hui. Aber mal davon ab: Auch hier haben wieder super Rätsel auf uns gelauert, wir wurden gut unterhalten und hatten Spaß, Teil 2 durchzuspielen. Aber: Wir wussten, dank Teil 1, ja schon, was uns hier ungefähr erwarten würde. Aber hier wurde dann noch ein Schippchen Morbidität draufgeschüttet. 😉
„Ist ja noch hell – direkt noch Teil 3?“
Na klaaar! Wenn wir es uns schon mal im Garten gemütlich gemacht haben, dann doch direkt auch noch mit dem letzten Teil der Trilogie. Schnell gesagt, noch schneller getan! Teil 3 lag auf dem Tisch! Wie wohl das Finale der Trilogie werden würde? Na – krass natürlich!
Für mich stehen sich Teil 1-3 in nichts nach. Viiiiieelleicht finde ich Teil 2 noch punktuell inhaltlich am krassesten … aber alles in allem muss man eben auch immer wieder daran denken, was wir hier in der Geschichte erleben. Hätte man das ganze als Film-Skript gemacht, wäre der Grundstein für einen (wenn man noch ein bisschen Inhalt dazu schreibt ziemlich üblen) Horror-Film gelegt. Ja, das ist ungewöhnlich für ein Spiel, wie dieses. Denn irgendwie fühlt es sich ja so an, als würden wir Entscheidungen treffen und dafür sorgen, dass die Geschichte fortschreitet. Sind wir Schuld daran, wenn was Schlimmes passiert? Nein, sind wir nicht. Das Spiel ist linear – und das ist eben die Geschichte. Wir treiben sie voran, haben aber auch keine Möglichkeit, aus Blut eine Blumenwiese zu machen. Das ist halt nunmal so.
Wenn ihr seichte Geschichten mögt und Gewalt und Blut und „krasse“ Dinge nicht so … Leute:
Ihr tut euch mit diesem Spiel keinen Gefallen. Es ist jetzt zwar nicht so, dass man von Karte zu Karte immer heftigere Dinge erlebt, die einen den Glauben an die Menschheit verlieren lassen, aber es gibt immer wieder mal Punkte, an denen man die Augenbrauen hochzieht und nochmal nachliest, was da stand … Und nein: Ich unterstütze in keiner Art, was da in den Geschichten passiert. Aber: Es ist eine Geschichte. Eine morbide und gewalttätige. Aber: Eine Geschichte.
Und ich finde es gut, dass auch dieses Genre einen Platz in Spielen findet. Ich kann aber auch verstehen, wenn jemand meine Einstellung dazu nicht teilt. Das ist okay! Ich kenne viele Menschen, die keine einzige Minute eines Horror- oder Slasher-Films schauen würden. Das kann ich auch verstehen. Aber ich schau so was gern. Ich lese sowas gern. Und ja, ich freu mich auch darüber, dass ich so etwas nun auch mal spielen konnte.