Auf dem Elefanten zum Ganges
Inka und Markus Brand sind aus der Spielbrange nicht wegzudenken. Ihr 100. Spiel war Rajas of the Ganges. Huch hat nun eine Goodie-Box herausgebracht, die gleich 6 Minierweiterungen in sich trägt. Ich schaue heute noch einmal ganz kurz auf dieses Würfeleinsetzspiel und diese Minierweiterungen, die beide bei Huch erschienen sind.
Zu wenig beachtet
Es gibt ein paar Spiele, die immer und immer wieder auf meinem Spieletisch Platz finden dürfen und finden. Eins dieser Spiele ist das wirklich großartige Rajas of the Ganges. Was ein fantastisches Spiel von Inka und Markus Brand, was bei Huch erschienen ist. Bis heute verstehe ich nicht, warum dieses sensationelle Spiel nicht mit Preisen überhäuft wurde, denn in meinen Augen hätte es verdient. Zum Glück hat sich dieses Würfeleinsetzspiel ein Geheimtipp-Siegel eingespielt, zumindest nehme ich das so über die sozialen Netzwerke wahr, und ich vertrete ebenso diese Meinung. Rajas of the Ganges ist eine Farbexplosion auf dem Tisch und besitzt neben allerlei echt großartiger Ausstattung diese wunderschönen Würfel, die mich an die Campina-Bonbons erinnern. Immer muss mich jemand am Spieltisch zurückhalten, so dass ich mir nicht diese schillernd leuchtenden Würfel in den gierigen Schlund schiebe. Köstlich.
In Rajas of the Ganges setzen wir Würfel ein, mit denen wir im Palast die Menschen beeinflussen, am Markt handeln, Gebiete erwerben, auf dem Ganges segeln und und und. Es gibt allerhand beim Spiel zu beachten, und nachdem man einmal erklärt bekommen hat, was alles möglich ist, sitzt man erst einmal da und schaut, wo man anfängt.
Auf dem Spielfeld ist wimmelig eine Menge los. Und viel kann man machen. Und es ist egal, was man würfelt, denn mit jeder Würfelseite kann man bei Rajas of the Ganges etwas unternehmen. Zwar kommt es oft anders, als man denkt, aber dennoch ist man nie so richtig hilflos und fühlt sich gespielt.
Dafür ist eine Menge zu beachten: Ruhmespunkte lassen den Marker A vorwärts bringen, während der Geldmarker auch nicht außer Acht gelassen werden darf. Beide müssen sich treffen, denn nur so steht das Ende fest.
Spannend bis zum Ende
An Rajas of the Ganges schätze ich die andauernde Spannung und das strategische Planen und Denken. Während des Spiels gibt es viele Spannungsmomente, die mich wach und aufmerksam halten. Was bringen die Würfel? Welche Plättchen liegen aus? Welches Ertragsplättchen erhalte ich? Ist dieser Palastplatz gleich noch frei? Des Weiteren muss ich im Auge behalten, was ich in der nächsten und übernächsten Runde vorhabe. Gehe ich auf Markterträge? Oder soll ich meine Gebäude pimpen? Brauche ich viele Plättchen? Oder sollte ich am Ganges fortschreiten?
Und diese Spannung zieht sich bis zum Schluss durch. Rajas of the Ganges wird nicht langweilig, zumindest nicht in meinen Partien. Und oft habe ich erlebt, dass man das Ruder immer auch noch mal rumreißen kann, wenn man sich anfangs verplant hat. Toll. So ausgewogen zeigt sich Rajas und langweilig wird es nicht.
Im Grundspiel gibt es schon ein Modul, was man für eine kleine Veränderung nutzen kann. So ist eine Rajasrunde wieder etwas anders. Aber wer noch mehr ändern und ergänzen möchte, kann mit der Goodie-Box noch mehr einbringen.
Eine Schatulle zum verlieben
Die Schatulle des Großmoguls ist die erste Goodie-Box zu Rajas of the Ganges. Und das lässt schwer hoffen, dass mindestens eine Goodie-Box zwei erscheinen wird, wenn nicht sogar eine ganze Erweiterung in groß.
Bis dahin hat man mit der Goodie-Box schon einiges zu tun, denn insgesamt 6 Minierweiterungen sind enthalten.
Das sei schon mal vorneweg gesagt: Diese Erweiterungen machen aus Rajas kein komplett neues Spiel, das Gefühl und die Spielweise bleibt im Großen und Ganzen gleich. Und dennoch werden an so manchen Schrauben wunderbare Ergänzungen betrieben, die abermals zeigen, wie toll und vielseitig dieses Spiel ist.
Ich werde hier jetzt nicht alle Minierweiterungen einzeln vorstellen, denn die Regeln könnt ihr euch sehr gerne selber durchlesen. Vielmehr würde ich auf die eine oder andere Ergänzung eingehen und euch schreiben, warum ich sie so toll fand.
Das Mango-Dorf fand ich richtig toll. Spielende, die die Strategie Plättchenausbau verfolgen, können mit dem Mango Dorf und den Kreuzungen eine tolle Auslage schaffen. Auch ist die Abgabe von Paarwürfeln toll, denn so erhält man auch schöne Kreuzungen für „wenig Würfelaugen“. Eine tolle Minierweiterung, die den Ausbau fördert.
Auch die Schicksalsprobe fand ich toll und hat Einfluss auf den Verlauf der Marker auf den beiden Leisten (Ruhm und Geld). Hier fand ich toll, dass mehr geplant wurde, auf welcher Leiste man sich wie schnell „entwickelt“. Hier zahlt sich aus seine Markerposition strategisch im Blick zu haben. Eine echt tolle Minierweiterung.
Letztlich noch ein paar freudige Worte zum Edelsteinhändler. Ich finde es super, dass ein Arbeiter somit eine Sonderfunktion erhält. Das könnten die anderen auch vertragen. Hat mir gefallen.
Nicht zu viel und nicht zu wenig
Die Inhalte der Schatulle des Großmoguls sind nicht zu viel und nicht zu wenig. Sie passen wunderbar ins Spiel und überschreiben das Rajasgefühl nicht. Aber sie sind auch nicht zu unauffällig, sondern schon präsent. Das mag ich sehr: Tolle Module, die sich geschmeidig ins Spiel einreihen. Kenne ich eher nur von Queen Games mit ihren Spielen. Passt hier wunderbar.
Auch passt der Inhalt wunderbar ins Grundspiel. Keine Sorge, einfach in ZIP-Tüten und fertig ist die Kiste.
Für mich eine wunderbare Ergänzung zu einem super schönen Spiel. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch so alles bringen wird.