Blind und stumm.
Manchmal wünsche ich mir, ich wäre es, manchmal wünsche ich mir, andere wären es. Im Endeffekt bin ich froh, dass ich das alles nicht bin.
Bei TEAM 3 spielen immer 3 Leute, aber etwas eingeschränkt … einer ist stumm, einer ist blind und einer ist … nix davon. Der sieht was und sagt was. Und ob TEAM 3 was kann, das werdet ihr im Laufe des folgenden Textes erfahren.
Zuerst einmal danken wie abacusspiele, die uns sowohl TEAM 3 PINK als auch TEAM 3 GRÜN für die Rezension zur Verfügung gestellt haben.
Butter bei die Tetrissteine.
Die häufigste Frage, die ich zu TEAM 3 gestellt bekomme ist: Warum ist die eine Schachtel pink und die andere grün? Sind das 2 unterschiedliche Spiele? Warum ist das so? Sind die Teile die gleichen oder unterschiedlich? Warum und wie und weshalb? Und überhaupt??
Deswegen beantworte ich die Frage jetzt schonmal, bevor ihr überhaupt wisst, worum es geht. Pink und grün unterscheiden sich NUR darin, dass in der pinken Schachtel eine andere Erweiterung drinsteckt, als in der grünen, und dass die Baukarten unterschiedlich sind. Das Spielprinzip ist das gleiche, nur die Aufträge sind eben andere. Und demnach sind auch die gleichen Bauteile in beiden Schachteln. Ja, wirklich.
Also: Worum geht´s denn nun bei TEAM 3?
Vom Prinzip her ist es so: 3 Leute spielen, der Rest der Gruppe guckt zu. Mit weniger als 3 kann man nicht spielen. Und auch, wenn man anfangs denken mag: Ach wie scheiße ist das denn, wenn 3 Leute zu gucken und nix machen? Glaubt mir – zugucken macht fast genauso viel Spaß, wie selbst zu spielen. Wenn man von TEAM 3 sowohl pink als auch grün hat, dann können zwei Mal 3 Leute gleichzeitig spielen (und schöööön durcheinanderplappern ;-)) und darum kämpfen, eine zufällig gezogene Aufgabe schneller zu lösen.
Was tut man denn jetzt da??
Es ist eigentlich (!) ganz einfach. Innerhalb einer 3er Truppe werden immer 3 Rollen verteilt.
Der Architekt Diese Person nimmt eine Baukarte (die es übrigens in 3 verschiedenen Schwierigkeitsstufen gibt) und steckt sie in den Fuß und zwar so, dass nur sie sieht, welches Gebilde auf der Karte abgebildet ist. Das Gebilde besteht aus unterschiedlichen Teilen, die auch alle in groß und Plastik und bunt als Bausteine vorhanden sind. Damit muss gleich gebaut werden, aber das ist nicht die Aufgabe des Architekten, sondern die Aufgabe des …
Bauarbeiters! Der hat allerdings ein kleines Problemchen … denn der sieht nichts. Aber der Architekt hat es nur bedingt besser, denn der ist stumm! Oh nein, sowas … ungünstig. Ein stummer und ein blinder sollen im Team was bauen? Das kann ja nur in die Hose gehen. Was tun?
Na: Den Bauleiter ranholen! Der darf nämlich gucken UND reden. Der ist quasi der Dolmetscher. Verrückt oder? Wir sehen also: Ohne Bauleiter geht gar nix. Und ohne Architekt auch nicht. Und ohne den Bauarbeiter schonmal gar nicht.
Wie funktioniert das nun?
Der Architekt zieht die Karte. Der Bauarbeiter legt alle Bausteine vor sich ab und schließt die Augen. Der Bauleiter mischt die Teile, damit der Bauarbeiter nicht mehr weiß, welches Teil wo liegt. Dann wird der Timer gestartet … ach, hups … ich hab vergessen zu erzählen, dass man nur 3 Minuten Zeit hat, so viele Gebäude wie möglich zu bauen … hach ja, die wichtigen Kleinigkeiten … 😉
und es geht los: Der Architekt, der nicht reden darf, turnt vor, mit welchem Teil es losgeht. Das sieht natürlich der Bauarbeiter nicht, weil er blind ist. Der Bauleiter muss also nun mit Worten beschreiben, was der Architekt zeigt, damit der Bauarbeiter weiß, was er bauen muss. Das ist nur gar nicht so einfach. Denn es ist gar nicht mal so leicht, darzustellen, wie man Teile am besten dreht, wendet oder verschiebt. Aber darauf kann man sich eingrooven …
Wenn man es schafft, innerhalb von drei Minuten das Gebilde korrekt zu bauen (so, wie der Architekt draufguckt, übrigens), dann kriegt man die Karte als Punkt. Man gewinnt, wenn man 1,2 oder 3 plus so viele Karten, wie Spieler gewonnen hat, je nachdem, in welcher Schwierigkeit gespielt wird (Schwierigkeitsstufe 3 mit 3 Spielern wären also 6 Gebäude). Verloren hat die Gruppe, wenn sie so viele Gebäude nicht geschafft hat, wie Spieler am Spiel teilnehmen.
Witzig!
Leute, es ist soooo witzig, zuzugucken, wenn geturnt, übersetzt und gebaut wird. Ich könnt mich totlachen, wenn zum gefühlt 100. Mal der Satz fällt: „Man! Jetzt nimm doch den verdammten, blauen Stein!“ Doof nur, dass derjenige, der den Stein nehmen soll, keine Farben sieht. Weil er nichts sieht. GAR NIX! Ist offenbar aber ganz egal – in jeder Spielrunde habe ich diesen Satz (natürlich hin und wieder dann mit anderen Farben) gehört. Außerdem ist es auch witzig, welche Register gezogen werden, wenn ein stummer Architekt Informationen weitergeben will. Da, wo die erste Schwierigkeitsstufe schon herausfordernd wirkt, ist Stufe 3 der Wahnsinn. Im wahrsten Sinne des Wortes. ;-D
Und dann sind da noch die Erweiterungen …
Ich erwähnte schon: in den beiden andersfarbigen Schachteln stecken noch 2 verschiedene Erweiterungen. In der pinken Schachtel wartet folgende Herausforderung: Die Baukarten zeigen nicht mehr an, welche Teile wohin gestellt werden müssen, sondern zeigen nur noch die Frontansicht der fertigen Gebildes. Das heißt: Es muss nicht nur gezeigt werden, was wohin soll, der Architekt muss sich auch noch überlegen, wie man was stapeln muss, damit im Endeffekt die Frontansicht so ist, wie auf der Karte. Aaaalter.
Aber keine Sorge: Es geht noch doller!
In der grünen Schachtel ist die Erweiterung die folgende:
Es gibt 2 Architekten. Jeder von ihnen hat ein eigenes Bauprojekt. Es gibt 2 Bauleiter. Die haben die gleiche Rolle, wie wir es gerade kennengelernt haben. Und dann gibt es einen Bauarbeiter. EINEN. Der die Projekte von beiden Bauleitern gleichzeitig baut. Eines mit der rechten Hand und eines mit der linken Hand. Gleichzeitig. Wahnsinn. Irrsinn. Witzig. Das ist gutes Training – 2 Leuten zuhören und mit links und rechts bauen. Sehr, sehr witzig. Aber das hab ich ja schon gesagt.