Babella
Nach den Anführern und Städten, die wir in den ersten Erweiterungen von 7 Wonders gefunden haben, geht es hier um Babel. Und in dieser Erweiterung finden wir sogar 2 Module – in dem einen geht es darum, den Turm zu Babel zu bauen, in der zweiten darum, die Stadt Babel und die Umgebung der Stadt zu entwickeln.
Babellini
Und weiter geht´s mit unserer 7 Wonders-Reihe, wobei wir uns die dritte Erweiterung anschauen, nämlich 7 Wonders Babel. Hier können wir mit bis zu 7 Spielern spielen, auch von dieser Erweiterung ist Antoine Bauza der Erfinder und natürlich ist sie auch bei Repos bzw. Asmodee erschienen. Und Asmodee möchten wir auch an dieser Stelle danken, dass sie uns ein Rezensionsexemplar von Babel zur Verfügung gestellt haben.
Im Frühtau zu Babel, wir ziehn Fallera.
Um diejenigen von euch abzuholen, die gerade erst auf 7 Wonders aufmerksam geworden sind:
Wir haben uns schon das Grundspiel, sowie die erste Erweiterung 7 Wonders Leaders und 7 Wonders Cities angeschaut. In diesen Berichten erfahrt ihr, was 7 Wonders überhaupt ist, wie das Grundspiel funktioniert und natürlich auch, was die Erweiterungen besonders machen und ob wir denken, dass sie sich für euch lohnen.
Aber heute geht es eben um Babel – die größte Schachtel der 3 Erweiterungen. Sie ist so groß, wie die beiden kleinen Schwester Leaders und Cities zusammen und wenn wir die Schachtel öffnen, dann merken wir auch den ersten großen Unterschied: Nicht nur einiges mehr an Spielmaterial finden wir, sondern auch eine etwas längere Regel. Das sieht eigentlich schon fast aus, wie ein eigenständiges Spiel, wenn man noch `nen Würfel reingelegt hätte. ?
Die Schachtel muss natürlich auch größer sein, denn schließlich sind es hier 2 in 1- Erweiterungen. Sie können entweder einzeln oder miteinander kombiniert gespielt werden. Außerdem kann man auch noch die anderen Erweiterungen Leaders und Cities mit dem Grundspiel und dieser Erweiterung Babel spielen. Was für ein 7 Wonders Imperium.
Türmchenbauer
Die erste Erweiterung beschäftigt sich mit dem Turmbau. Es gibt eine neue Phase in der Vorbereitung, nämlich die Babelphase, in der alle Spieler 3 von den Babelplättchen, die gedraftet (also im Kreis gegeben werden, nachdem man sich ein Plättchen genommen hat) werden. Auf ihnen sind unterschiedliche Effekte abgebildet. Der Sinn dieser Plättchen ist es, sie am Turm anzubauen. Die Effekte treten dann ein und stehen allen Spielern zur Verfügung. Oh, wie gemein. Da kann man ganz schnell mal an den Pfählen einer Freundschaft sägen. ?Allerdings warten hier nicht nur Belohnungen, sondern auch so Dinge wie ein Steuereintreiber, der Kohle unter bestimmten Voraussetzungen sehen will oder Sperrungen gewisser Gebäudeeffekte … Buh. Böse. Sehr. Böse.
Bezahlen muss man diese Babelplättchen mit Hilfe von Karten, wie wir es auch bisher kennengelernt haben.
Man kann sich zwar nicht aussuchen, auf welchen Platz man ein Plättchen legen möchte, weil im Uhrzeigersinn gebaut wird, jedoch kann man darauf achten, wann die anderen Spieler etwas bauen und wann wohl der richtige Zeitpunkt für einen selbst ist, eines seiner Plättchen anzubauen. Augen auf und dann den Meißel zur rechten Zeit ansetzen heißt es hier.
In da city
Ja, und dann gibt es noch die andere Erweiterung, nämlich die Bauvorhaben in der Stadt und in der Umgebung. Hier finden wir Bauvorhaben, die realisiert werden sollen. An diesen Vorhaben kann sich jeder Spieler beteiligen und es warten Belohnungen aber auch Strafen, die jeweils auch noch auf den Bauvorhaben abgebildet sind. Es gibt 5 Bauvorhaben pro Zeitalter, also ingesamt 15.
Zu Beginn eines Zeitalters kommt ein neues Bauvorhaben ins Spiel. Darauf kommen dann Beteiligungsmarker, allerdings nur einer weniger, als Spieler am Spiel teilnehmen. Ihr könnt euch jetzt schon denken, dass hier Konfliktpotential besteht, oder nicht?! ?
Ja, und dann geht´s nach den bekannten Regeln los, aber es gibt eben etwas besonderes. Wenn man ein Gebäude baut und vor sich auslegt, das die gleiche Farbe hat, wie das Bauvorhaben, dann hat man die Chance, sich daran zu beteiligen. Das kostet natürlich nochmal ein bisschen was mehr … Ein Spieler kann sich auch mehrfach an einem Bauvorhaben beteiligen und somit mehr Marker erhalten. Denn wenn man hilft, dann bekommt man einen Beteiligungsmarker. Mit etwas Glück bringen die Boni.
Bevor am Ende eine Zeitalters die Konflikte ausgetragen werden, werden erstmal die Bauvorhaben überprüft. Wenn es abgeschlossen werden konnte, weil keine Beteiligungsmarker mehr draufliegen, bekommen alle, die mitgearbeitet haben einen Bonus. Alle die nicht mitgearbeitet haben, kriegen nix.
Aber wenn das Bauvorhaben nicht komplett fertig wurde (also noch Beteiligungsmarker auf dem Vorhaben liegen) dann wird´s böse. Denn dann werden alle bestraft, die nicht mitgeholfen haben und es gibt ne fiese Strafe. All diejenigen, die einen Beteiligungsmarker haben, weil sie sich am Bauvorhaben beteiligt haben, werden nicht bestraft – aber sie kriegen auch keinen Bonus.
Wer die Strafe nicht zahlen kann bekommt Strafmarker, die am Spielende Minuspunkte kosten.
Jetzt geht´s ab.
Und auch hier wieder: Yeah! Was für eine Erweiterung. Die passt auch thematisch für mich richtig gut rein und schafft mal wieder was völlig neues in der Welt
von 7 Wonders. Auch hier gilt: Am besten langsam rantasten, wenn man mit 7 Wonders startet und nicht direkt beide Babel-Modi zusammen spielen, sondern eines nach dem anderen. So kann man sich kennenlernen um dann beide Erweiterungen – am liebsten auch noch mit Leaders und Cities – zu kombinieren. Das ist ein wahres Schlachtfeld der Weltwunder, wenn alle Erweiterungen miteinander kombiniert werden.
Mir gefällt 7 Wonders Babel wirklich gut, auch, wenn man immer mehr in die Bredouille kommt, dass man nicht weiß, was man zuerst machen soll.
Beim Turmbau kann man seine Plättchen so auswählen, dass sie einem quasi schon den eigenen Weg, den man in der Partie einschlagen wird, vorgeben und vielleicht auch ein bisschen ebnen. Wenn man dann noch dafür sorgt, dass sie zu einem richtig guten Zeitpunkt in den Turm gebaut werden, dann kann man nicht nur selbst davon profitieren, nein, man kann auch dafür sorgen, dass sich die anderen ärgern. Das mag ich ja bekanntlich. Auf der anderen Seite muss man sich auch darauf einstellen, dass man selbst durch die Plättchen eingeschränkt wird – das können eigene aber auch fremde bewirken.
Wie du´s machst, machste´s falsch.
Ja, und die Bauvorhaben … BOAH wie fies. Hier gibt´s echt Herzklabaster-Gefahr. Ich muss mich eigentlich an den Bauvorhaben beteiligen, weil ich gern den Bonus hätte. Ich muss aber auch dafür sorgen, dass es fertig wird, damit ich überhaupt was kriege. Wenn ich mich nicht beteilige und es wird nicht fertig gebaut, dann gibt´s eine Strafe, die ich auf jeeeeden Fall vermeiden möchte …. Gut, dass ich sonst nichts zu tun habe. Alleine schon die Entscheidungen im Grundspiel können nur schwer getroffen werden, weil es so viele Möglichkeiten gibt, was man tun kann und sollte. Das wird sicherlich nicht einfacher, wenn man die einzelnen Erweiterungen mit ins Spiel nimmt. Und bei Babel angekommen treibt es die ganze Sache quasi auf die Spitze.
Auf der anderen Seite kann es hier natürlich sein, dass es auch SpielerInnen gibt, die die nun eher „agressive Bestrafungssituation“, die durch die Bauvorhaben und den Turmbau neu bei 7 Wonders auftauchen, nicht so gut finden … Das ist natürlich Geschmackssache, ich für meinen Teil finde es gut, denn man wird ein bisschen gedrängt, zumindestens über die Bauvorhaben und den Turmbau nachzudenken. Früher war ja auch nicht alles immer nur Gold – auch da gab´s schließlich Druck. Passt für mich also gut in die Geschichte und macht mir persönlich auch viel Spaß.
Reise, Reise.
Zum Abschluss der 7 Wonders-Reihe möchte ich gerne auch noch ein paar allgemeine Dinge niederschreiben, bzw. zusammenfassen.
Nachdem ich anfänglich ein bisschen widerwillig an 7 Wonders herangegangen bin, weil mich das Spiel nicht so wirklich angesprochen hat, muss ich mich darüber wundern, weshalb ich so gedacht habe! 7 Wonders kommt daher mit einen sehr, sehr guten Regel und das Spiel macht unglaublich viel Spaß. Sowohl mit 2 als auch mit mehr Spielern liegt hier ein totaler Allrounder auf dem Tisch, der eigentlich in fast jeder Runde funktioniert. Nicht jedes Spiel schafft es, mit 2 Spielern genauso gut zu funktionieren, wie mit mehreren. Und ich finde, das ist bei 7 Wonders super gelöst. Ich mag den Mechanismus bei 2 Spielern und spiele ihn sehr gern.
Ich muss gestehen: Ich habe keine der Erweiterungen mit 7 oder 8 Spielern gespielt. Wann kriegt man denn mal so riesige Spielgruppen zusammen?! Bei mir sind es standardmäßig eher 2-6 Personen, die sich für einen Spieleabend zusammenfinden und bei diesen Spielerzahlen läuft 7 Wonders rund und macht echt viel Spaß. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass auch mit 7/8 Spielern 7 Wonders mit seinen Erweiterungen sehr gut funktioniert.
Wenn man sich so durch die einzelnen Erweiterungen spielt, dann wird einem erstmal bewusst, wieviel Hintergrundwissen hier in den Schachteln verpackt ist. Ich mag die Illustrationen und bin inzwischen dazu übergegangen, dass bei 7 Wonders historische Hintergrundmusik zu laufen hat. Dann noch das Licht ein bisschen gelblich machen und schon kann´s losgehen. Naja, okay. Wenn dann auch noch die hübschen Weinkelche auf dem Tisch stehen, dann ist das Ambiente perfekt. ?
Wenn ich mich entscheiden müsste, welche Erweiterung ich wie auf einem Treppchen platzieren würde … Mh. Ich würde die jetzt mal eigenständig beurteilen, also ohne das Zusammenspiel mit einer anderen Erweiterung.
Platz 1 geht an … Cities!
Platz 2 geht an … Babel!
Platz 3 geht an … Leaders!