Pandemie – Schreckensherrschaft des Cthulhu

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Superfritte

Urgh … was ist das denn da vorne?

Eigentlich sind wir bei Pandemie ja meistens krank …. nein, besser: Wir wollen dafür sorgen, dass nicht die ganze Menschheit an der Grippe zu Grund geht. Gemeinsam ist es (meistens – denn es gibt auch Varianten, in denen einer gegen die anderen antreten muss) unser Ziel, die Krankheiten zu heilen und die Ausbreitungen auf der ganzen Welt einzudämmen. Dazu stehen jedem Retter der Welt besondere Fähigkeiten zur Verfügung, die er geschickt nutzen kann, um … naja, dafür zu sorgen, dass nicht die komplette Erde am Arsch ist.

Wir haben schon über alle möglichen Pandemie-Varianten berichtet. Unsere Reihe könnt ihr euch hier anschauen. Vom Grundspiel über´s Würfelspiel bis hin zu den verfügbaren Varianten – dort könnt ihr unsere Meinung zu den Pandemie-Schachteln lesen.

Was ist ein Cthulhu?

Und da Pandemie mehr als nur Schnupfen ist, ist es heute auch mal an der Zeit, dass wir uns eine besondere Version von Pandemie anschauen – nämlich die Schreckensherrschaft der Cthulhu.  Erst einmal machen wir eine kurze Bildungsrunde, bevor ich euch erzähle, worum es bei dem Spiel geht und was ich so darüber denke.

Wikipedia sagt:

„Cthulhu ist ein vor mehreren hundert Millionen Jahren auf die Erde gekommenes Wesen von großer Macht, das nach der Interpretation von August Derleth durch einen Fluch in der versunkenen Stadt R’lyeh im Pazifischen Ozean in todesähnlichem Schlaf gefangengehalten wird. Den mythologischen Quellen zufolge wird er wieder auferstehen, wenn die Sterne richtig stehen, um erneut seine Schreckensherrschaft über die Erde auszuüben, was letztendlich den Tod allen Lebens auf der Erde bedeuten würde. Sein Körper ist entfernt humanoid, allerdings äußerst aufgedunsen. Sein Kopf ähnelt einem Tintenfisch, das Gesicht besteht aus einem Gewirr von Tentakeln. Er besitzt ein Paar lange, schmale Flügel.“

Sein Schaffer ist H.P. Lovecraft, der sich der übernatürlichen Horrorliteratur verschrieben hatte. Sein Leben verlief … sagen wir mal unter vielen Aufs und Abs. Und wenn man sich seine Biographie mal so durchliest, dann kann man es nur schwer glauben: Als er noch lebte, waren seine Werke bescheidenen Erfolgs, was ihn immer mehr verarmen ließ. Heutzutage kann man das kaum glauben, wenn man mal so überlegt, wo überall seine Ideen verwurstet wurden. Aber gut. Wenn euch sein Leben in Kurzform interessiert: Auch hier hilft Wikipedia.

Nun aber wieder zum Spiel

Das Grundprinzip von Pandemic – Die Schreckensherrschaft des Cthulhu ist so, wie wir es auch aus den Pandemie-Spielen kennen. Allerdings kommt das Spiel in zum Thema passenden Design daher: Es ist düster. Außerdem wollen wir hier keine Krankheiten heilen, sondern die Beschwörungstore, die sich auf dem Spielplan befinden, versiegeln. Das tun wir über die altbekannte Pandemie-Methode. Wir müssen Karten sammeln und wenn wir 5 Stück von einer Stadt haben, in der solch ein Tor steht, kann es versiegelt werden. Die Epidemie-Karten wurden durch „Das Böse regt sich“-Karten ersetzt, die uns dazu auffordern, dem umgehenden Wahnsinn zu widerstehen und außerdem werden Große Alte erweckt.

Und das ist auch schon das nächste, was neu ist. Wenn sie erwachen sorgen sie für Effekte, die man normalerweise lieber nicht erleben möchte. Aber man kommt nicht drum herum, die Großen Alten beim Aufwachen zu erleben … Tja.

Auch Shoggothen und Kultisten sind neu in der Schachtel. Sie werden auf den einzelnen Orten auf dem Spielplan platziert und können durch Aktionen von ebendiesem auch wieder entfernt werden. Diese Aufgabe sollte nicht unbeaufsichtigt bleiben, denn wenn es zu einem Zeitpunkt keine Shoggothen oder Kultisten mehr im Vorrat gibt, obwohl die Gruppe welche auf dem Plan platzieren müsste, dann verlieren sie. Wie ihr vielleicht schon seht ist auch in dieser Variante von Pandemie viel zu viel zu tun. Man möchte sich um alles kümmern, aber hat, wie wir es kennen, nur seinen begrenzten Aktionsvorrat und daher muss gut geplant werden.

Solltet ihr euch einmal einen Einblick in die Regeln verschaffen wollen, dann schaut doch einfach mal hier nach. Denn an dieser Stelle war es das mit Spielvorstellung. Warum? Das Grundprinzip ist und bleibt eben Pandemie, nur dass der eine oder andere Mechanismus durch bösartige Wesen ausgetauscht wurde. So treffen wir auf Atlach-Nacha, Azathoth, Ithaqua, Shudde M`Ell, Tsathoggua oder Yig. Das könnten irgendwie auch Namen von fiesen Krankheiten sein … 😉

Also: Ärmel hochkrempeln und los.

Da ich Fan der Welt bin, die H.P.Lovecraft erschaffen hat, gefällt mir diese Version von Pandemie auch echt gut. Ich finde es super, dass unsere Ermittler, die alle eine besondere Spezialfähigkeit haben, wahnsinnig werden können (wie es sich für den Kontext gehört ;-)). Dadurch verlieren sie ihre besondere Fähigkeit und werden sogar noch weiter eingeschränkt. Ansonsten ist es eben ein Pandemie-Spiel. Es ist kooperativ, wir reisen über den Spielplan, sammeln Karten, vernichten Kultisten und Shoggothen und versuchen, die Erde davor zu bewahren, dass die Großen Alten aufwachen. Das Spielmaterial finde ich ziemlich gut – für jeden Ermittler gibt es auch die passende Ermittlerfigur – ganz im Gegensatz zu den bisherigen Pandemiespielen, in denen wir alle bunte Pöppel sind. Auch die Kultisten und Shoggothen kommen in Form von Miniaturen daher – obwohl man sich hier über die Farbe streiten könnte, die ich als nicht sonderlich bedrohlich empfinde. 😉

Lecker

  • Schöne, düstere Atmosphäre
  • Die Großen Alten sind ganz schön fies
  • Ganz neues Gewand für ein Pandemie-Spiel

Pfui

  • Wer das Thema nicht mag, wird das Spiel vielleicht auch nicht mögen
  • Warum sind die Shoggothen und Kultisten türkis?! ;-)

Fazit

Ich fühl mich heute so wahnsinnig ...

  "Allen Pandemie-Fans, die diese Schachtel noch nicht im Regal stehen haben, würde ich den Rat geben: Besorgt euch auch die Cthulhu-Variante, wenn euch das Thema interessiert. Für all diejenigen, die dem Horror nicht so zugeneigt sind, sind wahrscheinlich eher die "normalen" Pandemiespiele geeignet. Ich finde es toll, dass die Pandemie-Spiele auch durch diese düstere Variante noch mehr dafür gesorgt haben, dass es ein Pandemie-Spiel für jede Situation gibt. Das ganze hat natürlich auch einen Nachteil: Wenn man Pandemie auf den Tisch bringen will, wird es immer und immer schwerer zu entscheiden, welche Schachtel es im Endeffekt dann werden soll. ;-) "
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